In Wien wurde ein geplanter Terroranschlag auf den Westbahnhof von der Polizei und dem Verfassungsschutz verhindert. Ein 14-jähriger Jugendlicher, der sich über die Plattform TikTok radikalisiert haben soll, wurde am 10. Februar 2025 in Wien-Währing festgenommen. Der Verdächtige türkischer Abstammung hatte offenbar Anschläge auf den Bahnhof sowie auf Polizisten geplant.
Im Rahmen einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittler des Landesamtes für Staatsschutz und Terrorismusbekämpfung (LSE) sowie die WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) umfangreiche Beweismaterialien.
Unter den sichergestellten Gegenständen befanden sich zahlreiche islamistische Bücher, handschriftliche Skizzen von Terroranschlägen mit Messern und Macheten, sowie Zeichnungen von islamistischen Soldaten mit der IS-Flagge.
Besonders alarmierend war eine handschriftliche Anleitung zur Herstellung explosiver Materialien, die als Zünder für eine Bombe genutzt werden sollten.
Zudem entdeckten die Beamten in einem Kellerabteil des Verdächtigen Aluminiumrohre, Panzertape und andere Materialien, die für den Bau von Sprengsätzen verwendet werden können. In einer Tasche fanden sich außerdem ein Kampfmesser sowie eine Flagge mit dem islamischen Glaubensbekenntnis – eine Fahne, die auch beim Attentäter von Villach sichergestellt worden war.
Das Schockierende: Der Jugendliche trug bei seiner Festnahme ein Messer bei sich, das zusätzlich mit einer Sägeklinge ausgestattet war.
Die Ermittlungen hatten ihren Ursprung in Hinweisen der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), die auf ein TikTok-Profil stießen, auf dem islamistische Propaganda verbreitet wurde. Zügig gelang es, die Identität des Verdächtigen festzustellen und seine Festnahme zu veranlassen. Bei der Vernehmung verweigerte der 14-Jährige jedoch die Aussage.
Das Innenministerium betont, dass die Verbreitung von radikal-islamistischem Gedankengut im Internet ein zunehmendes Problem darstellt. Immer mehr Jugendliche werden über soziale Medien und verschlüsselte Kanäle für terroristische Ideologien rekrutiert. Sicherheitsbehörden sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, diese digitalen Bedrohungen zu identifizieren und zu neutralisieren, bevor es zu Taten kommt.
Dieser Vorfall macht einmal mehr deutlich, wie wichtig eine konsequente Überwachung von extremistischen Inhalten im Netz und eine frühzeitige Intervention der Sicherheitskräfte sind. Experten warnen davor, dass die Radikalisierung über digitale Plattformen ein wachsendes Risiko für die Sicherheit darstellt – besonders für junge, leicht beeinflussbare Menschen.
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