Weil es unmöglich ist, den Überblick über Hunderttausende Geburten und Todesfälle pro Tag zu behalten, wurde die Monatsmitte als offizieller Tag für den Menschheits-Meilenstein gewählt. Das beispiellose Wachstum sei auf die allmähliche Verlängerung der menschlichen Lebenserwartung aufgrund von Verbesserungen bei der öffentlichen Gesundheit, Ernährung, persönlichen Hygiene und Medizin zurückzuführen, teilte der Pressedienst der Vereinten Nationen mit. Für Natalia Kanem, die Chefin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, beinhaltet die aktuelle Zahl viel Positives:
“Acht Milliarden Menschen, das ist ein bedeutsamer Meilenstein für die Menschheit. Und es ist die Kombination aus längerer Lebenserwartung, weniger Mütter- und Kindersterblichkeit und immer effektiveren Gesundheitssystemen.”
Wie die UNO betont, gibt es in Ländern mit der höchsten Geburtenrate in der Regel das niedrigste Pro-Kopf-Einkommen. Daher konzentriere sich das globale Bevölkerungswachstum zunehmend auf die ärmsten Länder der Welt, vor allem in Subsahara-Afrika.
Weltweit liegt die durchschnittliche Bevölkerungsdichte bei 61 Einwohnern pro Quadratkilometer, aber es gibt sehr große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Viele kleine Länder haben für ihre Größe eine sehr hohe Bevölkerungsdichte, dazu gehören unter anderem Macau, Monaco, Singapur, Hongkong und Gibraltar. Unter den größeren Ländern ist Bangladesch mit 1.315 Einwohnern pro Quadratkilometer am dichtesten besiedelt, fast dreimal so dicht wie sein Nachbar Indien. Es folgen Ruanda, der Libanon, Südkorea und die Niederlande. Zu den am dünnsten besiedelten Länder gehören Grönland, gefolgt von der Mongolei, Namibia, Australien und Island.
Nach UN-Angaben dauerte es zwölf Jahre, um die Weltbevölkerung um eine Milliarde zu erhöhen. Es wird ungefähr weitere 15 Jahre dauern, bis die Neun-Milliarden-Schwelle erreicht wird. “Das Tempo des globalen Bevölkerungswachstums verlangsamt sich”, erklärte UN-Expertin Rachel Snow. Das höchste Wachstum mit 2,2 Prozent jährlich sei im Jahr 1964 erreicht worden. “Aber jetzt wachsen wir mit weniger als 1 Prozent pro Jahr”. Dieser Trend soll jüngsten Studien zufolge anhalten, bis die Weltbevölkerung ab dem Jahr 2080 nicht mehr weiter wachsen soll. Dann liege die Zahl der Menschen bei 10,4 Milliarden.
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(rt/dpa)