Dänemark hat in der Nähe der beschädigten Erdgasleitung Nord Stream 2 in der Ostsee ein Objekt geborgen, das möglicherweise im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Pipelines im vergangenen September steht. Wie die dänische Energiebehörde am Mittwoch unter Berufung auf das Militär mitteilte, wurde die Bergung des Objektes in 73 Metern Tiefe am Dienstag abgeschlossen. Ein Vertreter der Eigentümergesellschaft, der Nord Stream 2 AG, sei dabei gewesen.
Die ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich um eine leere Rauchboje handelt, die der optischen Markierung diente. Das rund 40 Zentimeter hohe und zylinderförmige Objekt habe kein Sicherheitsrisiko dargestellt. Über das Objekt hatte vor zwei Wochen erstmals der russische Präsident Wladimir Putin in einem Fernsehbeitrag im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Gaspipeline hingewiesen (RT DE berichtete). Putin hatte erklärt, dass Spezialisten der Ansicht seien, dass es vielleicht eine Antenne zum Empfang eines Signals zur Aktivierung eines Sprengsatzes sein könnte.
Ende September 2002 waren als Folge von Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Es wurden Sprengstoffreste nachgewiesen.
Der US-amerikanische Investigativ-Journalist Seymour Hersh hatte Anfang Februar eine Recherche veröffentlicht, nach der die USA gemeinsam mit Norwegen hinter den Anschlägen auf die Nord Stream-Pipelines stecken. Unmittelbar nach einem Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) bei US-Präsident Joseph Biden waren darauf in deutschen und US-Medien Artikel erschienen, nach denen eine “proukrainische” Gruppe für den Anschlag verantwortlich sei. Hersh bezeichnete die Artikel in seinem jüngsten Artikel als Vertuschungsversuch.
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(rt de/dpa)