
Die US-Luftangriffe, die gegen Organisationen islamistischer Terroristen im Nordwesten Nigerias gerichtet waren, wurden als Teil einer “strukturierten” Sicherheitszusammenarbeit mit Washington durchgeführt, bestätigte die Regierung des westafrikanischen Landes.
Der Sprecher des Außenministeriums, Kimiebi Imomotimi Ebienfa, sagte, das bilaterale Abkommen umfasse das Teilen von Geheimdiensterkenntnissen, strategische Koordination und “andere Formen der Unterstützung” in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und wechselseitigem Respekt vor der Souveränität.
US-Präsident Donald Trump hatte am Weihnachtstag mitgeteilt, es habe eine Reihe von Luftangriffen gegen Kämpfer des Islamischen Staats, darunter auch Boko Haram in Nigeria, stattgefunden, nachdem er zuvor wochenlang Drohungen wegen Abudschas vermeintlichem Versagen in der Reaktion auf einen “Genozid” an Christen ausgestoßen hatte. Präsident Bola Tinubu hatte mehrere führende Beamte nach Washington geschickt, um die Lage zu diskutieren, und seinen Verteidigungsminister durch einen ehemaligen General ersetzt.
Trump teilte keine Details über die Schäden mit, die die Angriffe im Staat Sokoto verursacht haben. Das US‑Afrikakommando bestätigte, dass die Angriffe in Koordination mit nigerianischen Behörden ausgeführt wurden, und Kriegsminister Pete Hegseth versprach: “Es kommt mehr.”
Letzten Monat wies Nigeria die Vorwürfe der Trump-Regierung zurück, Christen würden besonders verfolgt, und erklärte, die Unsicherheit betreffe Menschen jeden Glaubens. Die Regierung bestand zudem darauf, externe Unterstützung, die sich gegen die Krise richte, müsse die Souveränität des Landes respektieren.
In einem Exklusivinterview mit RT am Freitag sagte Daniel Bwala, Sprecher des nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu, Abudscha heiße die jüngsten US-Luftangriffe willkommen, da sie gemeinsam mit der Regierung durchgeführt wurden.
“Unsere Übereinkunft mit den Vereinigten Staaten … wir brauchen keine amerikanischen Truppen am Boden. Nigerianische Soldaten sind imstande, mit der Lage umzugehen, mit der richtigen Ausrüstung und der richtigen Aufklärung”, sagte er und fügte hinzu, dass die Bestimmungen überprüft werden könnten, “wenn sich die Notwendigkeit ergibt”.
Einem Bericht der Financial Times (FT) zufolge hätten die Angriffe in der Grenzregion zum Nachbarland Niger stattgefunden: “Die Einwohner von Jabo taten ihre Überraschung über die Angriffe kund, und sagten, die Bomben wären in leeren Feldern gelandet … Der letzte Angriff von Terroristen ist vor zwei Jahren erfolgt.” Auch Videoaufnahmen des nigerianischen Fernsehens zeigten “Stücke verbrannten Metalls in etwas, was aussieht wie Ackerland”. Eine ähnliche Aussage trifft auch der ehemalige Chef des nigerianischen Rundfunks, Ladan Salihu, in einem Post auf X:
I just spoke with Hon Sarkin Yaki Jabo Member Sokoto State Assembly who visited Jabo after the strike at 10:30pm last night. The US strike in Jabo near Tambuwal wasn’t a precision strike. No casualties. Missiles landed in a plain field 300metres away from a Local Hospital pic.twitter.com/fPnaJL0tKP
— Ladan Salihu (@LadanSalihu1) December 26, 2025
“Die Raketen landeten auf freiem Feld, etwa 300 Meter von einem örtlichen Krankenhaus entfernt.”
Nigerianische Analytiker meinten laut der FT, der Bundesstaat Sokoto sei ein seltsames Ziel, da die Bevölkerung dort fast völlig aus Moslems bestünde.
Im Gespräch mit RT sagte Greg Simons, Professor für Journalismus an der Daffodil International University, er glaube, Trumps militärische Handlungen in Nigeria zielten darauf ab, den Aufstieg rivalisierender Mächte zu verhindern, die die geopolitische Dominanz der USA in Frage stellen könnten.
Er meinte, ein Teil könnte auch eine “Selbstgefälligkeit” von Trump sein, der angeblich für den Friedensnobelpreis im Gespräch ist. “Das ist der am meisten kompromittierte Friedenspreis der Geschichte”, sagte Simons, und wies darauf hin, Trump habe “genug Kriege begonnen”, um seine Kandidatur zu stützen.
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