Die Europa-Universität Flensburg hat aus dem Foyer ihres “Oslo-Hauses” eine etwa 1,20 m hohe Frauenskulptur entfernt, wie das Boulevardblatt Bild berichtet. Der Grund: Sowohl Studenten als auch Lehrpersonal haben sich durch die Statue mit ihren betont weiblichen Rundungen “unwohl” gefühlt, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte der Universität, Martina Spirgatis. Man habe einen “hohen Frauenanteil unter den Studierenden als auch den Lehrkräften” und die Statue stehe für ein
“(…) überholtes Bild der Weiblichkeit und legt nahe, Weiblichkeit auf Fruchtbarkeit und Gebärfähigkeit zu reduzieren.”
Dies sei in einer Universität, an der “Frauen ausdrücklich als intellektuelle Persönlichkeiten adressiert” werden, “nicht angemessen” und habe so gar nichts mit Wissenschaft zu tun, so Spirgatis weiter.
Die “Primavera” (“Frühling”) genannte Skulptur des Künstlers Fritz During zierte den Platz seit beinahe siebzig Jahren und sollte nach Auffassung des Landrats des Landkreises Plön, Björn Demmin, “vermutlich das wachsende Leben symbolisieren.”
Der Landkreis Plön hat den gesamten Nachlass Durings geerbt und verwaltet die “Fritz-During-Stiftung”. Auch Demmin findet die Beseitigung der Skulptur allerdings “nachvollziehbar”. Lediglich, dass diese nun im Büro des Gebäudemanagers Axel de Haan auf einer Fensterbank stehe, sei “problematisch und übertrieben”, meint er. De Haan wiederum gibt sich gegenüber Bild gelassen:
“Ich teile gerne mein Büro mit ihr. Sie hat einen warmen und trockenen Platz auf der Fensterbank, bis man entschieden hat, was mit ihr passiert.”
Und diese Entscheidung steht wohl noch aus. Über den weiteren Verbleib der “Primavera” soll zunächst universitätsintern diskutiert werden. Auf dem Sockel im Foyer steht anstelle der Skulptur jetzt aber erst einmal ein regenbogenfarbenes Fragezeichen. Anders als die von During über Monate geschaffene “Primavera” wurde dieses in nur wenigen Minuten von einem 3D-Drucker ausgespuckt.
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