Die finnische Luftwaffe beginnt damit, die noch vorhandenen Hakenkreuze auf ihren Flaggen zu entfernen. Das Symbol war seit 1918 Teil der Einheitsembleme, hat historisch eine andere Bedeutung, wird international jedoch häufig mit dem Nationalsozialismus assoziiert.
Tomi Böhm, Chef der Luftverteidigung in Karelien, sagte, die Entscheidung sei auch aus Rücksicht auf internationale Gäste und NATO-Partner getroffen worden.
“Wir hätten mit dieser Flagge weitermachen können, aber manchmal kann es zu unangenehmen Situationen mit ausländischen Besuchern kommen. Es ist vielleicht klug, mit der Zeit zu gehen”, erklärte Böhm.
Ursprünglich war das Hakenkreuz ein Glückszeichen, lange bevor es die Nationalsozialisten für sich vereinnahmten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb es dennoch auf einigen Flaggen und Abzeichen der finnischen Luftwaffe erhalten, obwohl die symbolische Belastung längst offensichtlich war.
Dass Helsinki erst jetzt reagiert, ist kein Zufall: Als neues NATO-Mitglied ist Finnland darauf bedacht, das eigene Image nicht zu beschädigen und internationale Irritationen zu vermeiden.
Der Schritt wirkt daher nicht so sehr wie ein Akt historischer Aufarbeitung, sondern vielmehr als pragmatische Anpassung an politische Erwartungen.

Der Schritt ist Teil einer Modernisierung, die mit dem NATO-Beitritt Finnlands im Jahr 2023 begann. Ziel ist es, die Symbolik der Luftwaffe zeitgemäß zu gestalten und die Identifikation innerhalb des westlichen Militärbündnisses zu erleichtern.
Teivo Teivanen, Professor für Weltpolitik in Helsinki, betonte, dass Finnland mit der Maßnahme die historische Tradition nicht negiere, sondern die Außenwirkung berücksichtige.
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