Katars Außenministerium hat den deutschen Botschafter einbestellt und ihm eine Protestnote zu den jüngsten Äußerungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser über die Fußball-WM 2022 in seinem Land übergeben. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, dass der deutsche Botschafter zum Gespräch geladen war.
Faeser hatte kürzlich in einem ARD-Interview gesagt, die Vergabe von sportlichen Großereignissen müsse “an die Einhaltung der Menschenrechte, an Nachhaltigkeitsprinzipien” geknüpft sein. Mit Blick auf die Entscheidung, die diesjährige WM von Katar ausrichten zu lassen, fügte die für Sport zuständige Ministerin hinzu: “Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss, und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird.” Für die Bundesregierung sei das “eine total schwierige Vergabe”, so die SPD-Politikerin.
Am Montag will Faeser zusammen mit der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Luise Amtsberg, den sportpolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen und einer Delegation des Deutschen Fußball-Bundes um Präsident Bernd Neuendorf nach Katar reisen. Nach Angaben ihres Ministeriums sind Treffen mit Spitzenpolitikern und mit Vertretern der Zivilgesellschaft geplant.
Ab dem 20. November findet in dem Golfstaat die Weltmeisterschaft statt. Der Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, hatte am Dienstag im Hinblick auf die WM beklagt, das Land sehe sich einer “beispiellosen Kampagne” ausgesetzt, die noch kein Gastgeber erlebt habe.
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