Vor dem Hintergrund der massenhaften Ausschreitungen in Mosambik sind am Mittwoch aus einem Hochsicherheitsgefängnis in der Hauptstadt Maputo mindestens 1.534 Häftlinge ausgebrochen. Die Polizei des südostafrikanischen Staates bestätigte die Massenflucht. Polizeichef Bernardino Rafael sprach von einer vorsätzlichen Aktion und machte dafür die Opposition verantwortlich. Demonstranten hätten sich dem Gefängnis genähert und Unruhen ausgelöst, sodass Häftlinge eine Mauer eingerissen hätten. Bei einer Presserunde erklärte der General:
“In den kommenden 48 Stunden erwarten wir einen rasenden Anstieg von allerlei Verbrechen in der Stadt Maputo.”
Rafael betonte dabei, dass unter den Häftlingen “hochgefährliche Terroristen” gewesen seien. Bei Kämpfen mit dem Gefängnispersonal seien 33 Inhaftierte getötet, 15 weiter verletzt worden. Bislang habe man nur etwa 150 der geflüchteten Gefängnisinsassen erneut festgenommen, fügte der Polizeichef hinzu.
Over 6,000 prisoners have escaped from a maximum security prison in Maputo, Mozambique.They reportedly overpowered the prison guards and seized their AK-47 rifles. pic.twitter.com/V4pQ2w9xMv
— Africa Facts Zone (@AfricaFactsZone) December 25, 2024
In den sozialen Netzwerken kursieren Videos, die die massenhafte Flucht aus der Haftanstalt zeigen sollen.
🇲🇿 More than 1,500 prisoners escape Maputo maximum-security prison in Mozambique. pic.twitter.com/W0ETCWWQgH
— SYMBOL OF HOPE🫡 (@Chipropro) December 25, 2024
Das Gefängnis liegt nur 14 Kilometer von der Altstadt von Maputo entfernt. Vor dem Ausbruch waren dort etwa 2.500 Menschen inhaftiert.
Die massenhaften Proteste hatten am Montag begonnen, nachdem der Verfassungsrat von Mosambik den Sieg der seit 49 Jahren regierenden Partei Frelimo und die Wahl von Daniel Chapo mit 65 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten bestätigt hatte. Oppositionsführer Venâncio Mondlane sprach von einem Wahlbetrug und kündigte an, sich am 15. Januar zum Staatschef zu erklären. In der Hauptstadt Maputo errichteten Demonstranten Barrikaden und legten Feuer. Es kam zu Plünderungen. Laut Medienberichten kamen bei den Protesten mindestens 121 Menschen ums Leben. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahl hatte am 9. Oktober stattgefunden.
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