Mit seiner Kehrtwende habe sich US-Präsident Trump als Gegner Moskaus positioniert, sagte der ehemalige russische Präsident und stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats Dmitri Medwedew. Damit sei der Ukraine-Konflikt zum Krieg Trumps geworden.
Medwedew bezieht sich dabei auf die Ankündigung neuer Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne “Rosneft” und “Lukoil” sowie die Absage Trumps an ein Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin, das die beiden Präsidenten in einem Telefongespräch in der vergangenen Woche verabredet hatten.
Medwedew mutmaßte in einer Nachricht auf seinem Telegram-Kanal, dass Trumps nächster Schritt die Genehmigung der Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an Kiew sein könnte. Der US-Präsident befinde sich “mittlerweile fest auf dem Kriegspfad gegen Russland”, schrieb Medwedew. Er stehe in dieser Hinsicht “voll und ganz auf der Seite des verrückten Europas”.
To all my Russian friends who didn’t get it, I warned you long ago about Trump and I hope you finally get it now! Trump has now cancelled the “Budapest Summit” and hit Russia with powerful new sanctions against your biggest oil giants. This fight is worthing having! It is for the… pic.twitter.com/1k59tXrASZ
— Thomas Penn (@ThomasJPenn) October 23, 2025
Medwedew geht davon aus, dass Trump wie bereits sein Vorgänger Joe Biden von in- und ausländischen Falken zu einer harten Haltung gedrängt worden sei, statt aus Überlegung zu handeln. “Aber jetzt ist es sein Konflikt”, schloss Medwedew. Er fügte hinzu, Russland müsse sich darauf konzentrieren, seine Ziele militärisch statt durch Verhandlungen zu erreichen.
Trump hat seinen Vorgänger im Amt, Joe Biden, wiederholt für die Eskalation der Feindseligkeiten zwischen Moskau und Kiew verantwortlich gemacht und mehrfach betont, dass es diesen Konflikt “niemals gegeben hätte”, wenn er im Jahr 2022 im Amt gewesen wäre.
US-Präsident Trump hat in der Vergangenheit immer wieder abrupte außenpolitische Kehrtwenden vollzogen – auch hinsichtlich seiner Haltung im Ukraine-Konflikt. Ungarn, in dem Trump und Putin ein neues Gipfeltreffen vereinbart hatten, erklärte, die Vorbereitungen für das Treffen liefen trotz der jüngsten Spannungen weiter.
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