Bei ihrem Treffen in Paris haben hochrangige politische Vertreter der USA den westeuropäischen Unterstützern Kiews mitgeteilt, dass sie mit einem Waffenstillstand innerhalb der nächsten Wochen rechnen, wie Bloomberg berichtet. Demnach hätten der US-Sondergesandte Steve Witkoff und US-Außenminister Marco Rubio bei dem von Emmanuel Macron ausgerichteten Treffen in Paris den Zeitplan bis zum Waffenstillstand dargelegt, berichtet das Nachrichtenportal unter Bezugnahme auf nicht näher genannte Quellen.
Laut Berichten hätten die Europäer den Versuch unternommen, die US-Diplomaten davon zu überzeugen, dass Donald Trump seine Gangart gegenüber Moskau verschärfen müsse. Die US-Vertreter bezeichneten dies als den jüngsten Versuch der Europäer, Einfluss auf die Gespräche zu nehmen.
Bereits in der vergangenen Woche hat der Trump-Vertraute Steve Witkoff Russlands Präsident Putin in Sankt Petersburg getroffen. Das Gespräch mit Putin bezeichnete Witkoff als produktiv. Der ukrainische Machthaber Selenskij warf Witkoff hingegen vor, russische Narrative wiederzugeben.
Russische Diplomaten sehen allerdings noch große Hindernisse auf dem Weg zu einem Waffenstillstand. Eines dieser Hindernisse ist, dass die westeuropäischen Unterstützer des Kiewer Regimes die Friedensbemühungen der USA hintertreiben.
Am Donnerstag hatte der Ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja dargelegt, dass Kiew seine Verpflichtungen aus dem durch die USA vermittelten Moratorium über einen Verzicht auf Angriffe auf Objekte der Energieinfrastruktur des Gegners nicht eingehalten habe. Nebensja warf den Ländern Westeuropas zudem vor, Friedensverhandlungen in der Vergangenheit dazu genutzt zu haben, die Ukraine aufzurüsten. Vor diesem Hintergrund sei es unrealistisch, auf einen sofortigen vollständigen Waffenstillstand zu drängen.
“Ich kann nicht für Präsident Trump sprechen”, sagte Nebensja. “Vielleicht weiß er es besser.”
Das 30-tägige Moratorium auf Angriffe auf Objekte der Energieinfrastruktur des Gegners war am 18. März geschlossen worden und lief in dieser Woche aus. Auf die Frage, ob Russland seine Militärstrategie ändern würde, antwortete der Sprecher des Präsidenten, Dmitri Peskow, dass Putin bisher keine neue Direktive ausgegeben habe.
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