Der Vorfall ereignete sich im Mai 2022 auf einem Flug von New York nach Budapest mit Zwischenlandung in Frankfurt. Nach Angaben des Flugkapitäns hatten sich einige Passagiere nicht an die Anweisungen des Bordpersonals gehalten, insbesondere nicht an die Maskenpflicht. Daraufhin ergriff die Lufthansa Sicherheitsmaßnahmen und verweigerte insgesamt 128 Passagieren, die überwiegend orthodoxe jüdische Kleidung trugen, den Zutritt zum Anschlussflug in Frankfurt.
Ein Video von dem Vorfall zeigt, wie Mitarbeiter der Lufthansa den Passagieren sagen, dass “jeder” für die Fehler mehrerer Personen bezahlen müsse. “Es sind Juden, die aus New York kommen. Jüdische Leute, die das Chaos verursacht haben, die die Probleme verursacht haben.”
Now @Instagram and @YouTube have removed our video showing a Lufthansa supervisor blaming problems on #TheJews due to “hate speech”. Don’t stay silent on #AntiSemitism! Share this story and video before it’s removed everywhere!https://t.co/2VONoXtRzN@ElonMusk@TeamYouTubepic.twitter.com/xVgS21AwOa
— DansDeals (@DansDeals) May 9, 2022
Laut der Times of Israel hätten sich die betreffenden Fluggäste auf einer Pilgerreise nach Ungarn befunden. Beim US-Verkehrsministerium gingen daraufhin mehr als 40 Beschwerden von Passagieren ein, die von der Weiterreise ausgeschlossen wurden. Die Ermittlungen ergaben, dass die Fluggesellschaft die Passagiere pauschal als eine Gruppe behandelt hatte, obwohl sich viele von ihnen gar nicht kannten und nicht gemeinsam reisten.
Die gegen die Lufthansa verhängte Strafe von umgerechnet rund 3,7 Millionen Euro ist die höchste, die jemals gegen eine Fluggesellschaft wegen der Verletzung von Bürgerrechten verhängt wurde. US-Verkehrsminister Pete Buttigieg kommentierte den Vorfall wie folgt:
“Niemand sollte beim Reisen diskriminiert werden. Die heutige Maßnahme sendet eine klare Botschaft an die Luftfahrtindustrie, dass wir bereit sind, Untersuchungen durchzuführen und Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Bürgerrechte von Passagieren verletzt werden.”
Die Lufthansa hatte sich bereits zuvor entschuldigt und Maßnahmen angekündigt, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Der Vorfall sei “auf eine unglückliche Reihe von ungenauen Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des gesamten Entscheidungsprozesses” zurückzuführen. Es habe jedoch keine Diskriminierung gegeben. Man habe ausschließlich aufgrund von Sicherheitsbedenken gehandelt.
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