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27.06.2022 21:15 Uhr
21:15 Uhr
Neun Ortschaften der Volksrepublik Donezk am vergangenen Tag beschossen
Die Volksmiliz der Volksrepublik Donezk hat über Telegram gemeldet, dass die ukrainischen Streitkräfte am vergangenen Tag neun Ortschaften auf dem Gebiet der Republik unter Beschuss genommen hätten. Dabei seien über 100 Projektile abgefeuert worden:
“Seit Beginn des laufenden Tages hat der Gegner nach Angaben des Gemeinsamen Zentrums für Kontrolle und Koordination der DVR über 100 Geschosse aus den Raketenwerfern BM-21 ‘Grad’, Rohrartillerie der Kaliber 155, 152 und 122 Millimeter sowie 120-Millimeter-Minenwerfern abgefeuert. Neun Siedlungen der Republik wurden unter Beschuss genommen.”
Nach vorläufigen Angaben seien durch den Beschuss mindestens zwei Zivilisten getötet sowie acht weitere verletzt worden. Außerdem hätten vier Wohnhäuser und sieben Objekte der zivilen Infrastruktur Beschädigungen erlitten.
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20:45 Uhr
Selenskij droht im Falle einer Bedrohung Kiews mit Schlägen gegen Transnistrien
Der Präsident der Ukraine Wladimir Selenskij hat Angriffe gegen die nicht anerkannte Republik Transnistrien angekündigt, sollte diese Kiew bedrohen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner moldawischen Amtskollegin Maia Sandu sprach er von “Risiken” durch Transnistrien und erklärte:
“Wir erhalten gewisse Signale, und sie sind unangenehm. Diese Menschen, die sich auf dem zeitweise besetzten Gebiet Moldawiens, in Transnistrien, befinden, müssen wissen: Für uns wird es kein Schlag, sondern eine Ohrfeige sein. Aber wir werden ganz sicher mit einem Schlag antworten.”
Eine Destabilisierung der Region sollte möglichst vermieden werden, so Selenskij.
Am 6. Juni hatte eine Drohne zwei Handgranaten vom Typ RGD-5 auf eine Basis von Friedenstruppen im transnistrischen Wladimirowka abgeworfen. Die Behörden der Republik schlossen eine Provokation Kiews nicht aus. Transnistriens Präsident Wadim Krasnoselski betonte, dass sein Land trotz Provokationen keine Aggression gegen seine Nachbarn plane.
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20:15 Uhr
Marokko kontaktiert DVR in Bezug auf verurteilten Söldner
Die Außenministerin der Volksrepublik Donezk Natalja Nikonorowa hat bekannt gegeben, dass die Republik “gewisse Signale” des Königreichs Marokko erhalten habe. Diese beträfen den in Donezk verurteilten marokkanischen Söldner Brahim Saadoun. In einer Sendung des Fernsehsenders Rossija 24 erklärte Nikonorowa:
“Die Verwandten nahmen Kontakt mit Anwälten auf, die dem Herrn zugeteilt worden waren. Es gab eine Bitte um ein Gespräch, außerdem wollten sie einen eigenen Anwalt stellten. Soweit ich weiß, wurde die Anfrage befriedigt in dem Sinne, dass eine Kontaktmöglichkeit zu den Verwandten und dem Anwalt gegeben wurde.”
Der marokkanische Staatsbürger Saadoun war am 9. Juni zusammen mit den Briten Shaun Pinner und Aiden Aslin in Donezk als Söldner zum Tode verurteilt worden. Nach den Gesetzen der Volksrepublik Donezk kann gegen das Urteil innerhalb eines Monats Einspruch eingelegt werden.
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19:45 Uhr
Bewohner des Gebiets Saporoschje erhalten Drohungen aus der Ukraine
Die Bewohner des russisch kontrollierten Gebiets Saporoschje erhalten täglich Drohungen aus der Ukraine über Telefon und Telegram. Dies erklärte das Oberhaupt der militärisch-zivilen Verwaltung des im Gebiet gelegenen Bezirks Tschernigowka Ilona Ischtschenko der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Sie sagte:
“Die ukrainische Seite versucht, unser ruhiges und friedliches Leben zu stören.”
Ischtschenko fügte hinzu, dass ukrainische Streitkräfte die Siedlungen des Gebiets regelmäßig unter Beschuss nähmen, wie es etwa in vergangenen Tagen im Dorf Nowopoltawka der Fall gewesen sei. Für die Zivilbevölkerung bestehe aber keine Bedrohung, weil es russischen Luftabwehr gelinge, die Projektile abzufangen.
Insgesamt charakterisierte Ischtschenko die Lage im Gebiet als ruhig und stabil:
“Täglich wird humanitäre Hilfe verteilt, Rentner erhalten soziales Gas, Apotheken und die gesamte Infrastruktur sind im Betrieb […] Arbeitnehmer erhalten ihren Lohn.”
In der vergangenen Woche hatte das Mitglied des Hauptrats der militärisch-zivilen Verwaltung der Region Wladimir Rogow die Vereinigung des Gebiets mit Russland als unvermeidlich bezeichnet.
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19:15 Uhr
Wladimir Putin sagt Teilnahme an G20-Gipfel in Indonesien zu
Trotz des massiven Drucks des Westens hat der Präsident Indonesiens Joko Widodo den russischen Staatschef Wladimir Putin eingeladen, am G20-Gipfel Mitte November auf Bali teilzunehmen. Der Kreml habe die Einladung bereits angenommen, wie der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow, am Montag gegenüber RIA Nowosti bestätigte. Er sagte:
“Wir haben eine offizielle Einladung erhalten, was sehr wichtig mit Blick darauf ist, dass die Indonesier von den jeweiligen westlichen Ländern nach wie vor unter Druck gesetzt werden. Das alles wird natürlich Thema der Gespräche am 30. Juni sein. Aber unser Präsident hat eine Einladung erhalten, und wir haben sie positiv beantwortet und gesagt, dass wir an einer Teilnahme interessiert sind.”
Ob der Kremlchef nach Indonesien persönlich anreisen oder per Video zugeschaltet werde, hänge von den Corona-Beschränkungen ab, die zum Zeitpunkt des Gipfels gelten werden, so Uschakow.
Laut dem Berater soll Widodo diesen Donnerstag zu Gesprächen mit Putin nach Moskau reisen. Davor plane das indonesische Staatsoberhaupt allerdings eine Stippvisite in Kiew. Von dem Treffen am 30. Juni erhoffe sich der Kreml einen konstruktiven und aufschlussreichen Dialog, erklärte Uschakow.
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18:15 Uhr
Selenskij: Hinauszögerung des Konflikts nicht im Interesse der Ukraine
In seiner Ansprache an die Oberhäupter der G7-Staaten hat der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij erklärt, dass eine Hinauszögerung der Kämpfe nicht im Interesse der Ukraine sei. Dies berichtete der Nationale Sicherheitsberater der USA Jake Sullivan den Journalisten nach dem Abschluss des Gipfels:
“Er [Selenskij] ist der Meinung, dass ein langwieriger Konflikt nicht im Interesse des ukrainischen Volkes aus offensichtlichen Gründen sei.”
Sullivan fügte hinzu, dass Selenskij die G7-Teilnehmer bat, dies bei der Planung der militärischen Unterstützung der Ukraine zu berücksichtigen. So soll Selenskij gebeten haben, “die nächsten Monate maximal zu nutzen”.
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17:45 Uhr
Russlands Verteidigungsministerium: Georgische Söldner, die russische Gefangene schächteten, ausgelöscht
Georgische Söldner, die russische Kriegsgefangene bei Kiew im März dieses Jahres durch Schächten gefoltert und ermordet hatten, wurden auf dem Staatsgebiet der Volksrepublik Lugansk getötet. Dies verkündete Russlands Verteidigungsministerium:
“Am 26. Juni vernichteten russische Aufklärungseinheiten ein im Laufe von Gefechten in drei Kilometern vom Lissitschansker Petrochemiewerk der Volksrepublik Lugansk zwei Aufklärungs- und Sabotagegruppen, insgesamt 14 Söldner stark.”
Die erste der Gruppen hatte eine buntscheckige “internationale” Zusammensetzung, so das russische Verteidigungsministerium. “Die zweite hingegen bestand ausschließlich aus Söldnern aus Georgien, die Mitglieder der sogenannten ‘georgischen Legion’ waren. In den Reihen dieser Bande kämpfen überwiegend Straftäter.”
“Die ausgelöschten georgischen Milizkämpfer nahmen an bestialischer Folter und Mord an russischen Soldaten bei Kiew im März dieses Jahres teil. Russlands Verteidigungsministerium ist im Besitz von Information zu jedem Söldner, der an Folter, Schikane und Mord an unserem Militärpersonal beteiligt ist. Wir haben sie gefunden und Vergeltung geübt.”
Im März 2022 hatte Videomaterial kursiert, das zeigt, wie vier auf dem Boden in ihren Blutlachen liegende russische Soldaten (teilweise mit verbundenen Händen) per Kopfschuss hingerichtet werden. Anfang März tauchte selbiges Videomaterial in einer vollständigeren Version auf. Klar zu hören ist, wie die verblutenden russischen Soldaten röcheln, bevor ihnen der Kopfschuss versetzt wird. Auf diesem Videomaterial zeigt unter anderem Teimuras Chisanischwili sein Gesicht, Leibwächter und Freund des ehemaligen georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili, der den Krieg in Südossetien am 8. August 2008 ausgelöst hatte.
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17:15 Uhr
Russische Luftstreitkräfte beschießen Rüstungswerk in Kiew
Die russischen Luft- und Weltraumkräfte haben mit gezielten Luftangriffen ein Rüstungswerk in Kiew ins Visier genommen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden am Sonntag vier Luft-Boden-Präzisionsraketen auf die Werkstätten der Fabrik Artjom abgeschossen. Das Unternehmen stellte unter anderem Munition für ukrainische Mehrfachraketenwerfer her.
Laut der Behörde erreichten alle Raketen ihr Ziel, die zivile Infrastruktur der ukrainischen Hauptstadt kam dabei nicht zu Schaden.
Das ukrainische Militär versuchte seinerseits, die russischen Raketen abzufangen, indem es mehr als zehn Flugabwehrraketen der Systeme S-300 und Buk-M1 abfeuerte. Dabei wurden zwei der vom S-300 abgefeuerten Raketen von den ukrainischen Buk-Raketensystemen abgeschossen. Eines der Geschosse könnte auf ein Wohngebäude abgestürzt sein, hieß es.
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16:45 Uhr
DVR-Behörden: Mehr als 50.000 ukrainische Soldaten seit Beginn der militärischen Sonderoperation getötet
Der erste stellvertretende Informationsminister der Volksrepublik Donezk, Daniil Bessonow, hat die menschlichen Verluste der ukrainischen Armee im Laufe der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine auf mehr als 50.000 Mann geschätzt. Im Gespräch mit dem russischen TV-Sender Perwy Kanal sagte er:
“Nach meinen Beobachtungen haben sie, wenn man alles, was im Internet auftaucht, zusammenzählt, mehr als 50.000 Tote zu beklagen – wenn man die gesamte Frontlinie betrachtet. Die Verwundeten werden in der Regel eins zu drei oder eins zu vier gezählt – das heißt, grob gesagt, mehr als 150.000 könnten verwundet sein.”
Bessonow fügte hinzu, dass die meisten kampffähigen und erfahrenen ukrainischen Einheiten inzwischen vernichtet oder gefangengenommen wurden, während die Ersatzkräfte, die an ihre Stelle treten, “äußerst demoralisiert” seien.
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16:15 Uhr
Staatsduma: Lieferung von US-Langstreckenluftabwehr an Kiew widerspricht Erklärungen über Verhandlungsbereitschaft
Veröffentlichungen wie die über Lieferungen von Raketenabwehrsystemen an Kiew widerlegen derzeit die eigenen Aussagen der USA über ihren Verhandlungswillen. So wertete der Leiter des Ausschusses für internationale Angelegenheiten in der Russischen Staatsduma und Vorsitzender der Liberal-Demokratischen Partei Russlands, Leonid Sluzki, die Lage gegenüber RIA Nowosti:
“Wir können über unsere Reaktion oder die Folgen nur spekulieren, wenn die Entscheidungen über die Lieferungen getroffen und vom US-Kongress gebilligt worden sind. Im Moment jedoch widerlegen solche Veröffentlichungen nur die Erklärungen von Vertretern des US-Außenministeriums und des Weißen Hauses über den Wunsch, die gegenwärtige Situation auf diplomatischem Wege zu regeln.”
Zuvor berichtete CNN unter Berufung auf eine Quelle in der US-Regierung, die USA würden möglicherweise noch in dieser Woche ihre Absicht bekannt geben, die Ukraine mit Lang- und Mittelstrecken-Raketenabwehrsystemen, etwa den US-norwegischen NASAMS, zu beliefern.