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2.07.2022 20:30 Uhr
20:30 Uhr
Video zeigt deutsche Panzerhaubitze 2000 beim mutmaßlichen Einsatz im ukrainischen Kampfgebiet
Ukrainische Telegram-Kanäle zeigen die deutsche Panzerhaubitze 2000 bei einem Kampfeinsatz in bewaldeter Umgebung.
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19:45 Uhr
RIA Nowosti meldet die Befreiung von Lissitschansk
Die Unionskräfte der russischen Armee und der Volksrepublik Lugansk (LVR) haben die Stadt Lissitschansk unter ihre Kontrolle gebracht, teilte der Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. LVR-Vertreter Andrei Marotschko hat die Einnahme der Stadt der russischen Agentur Interfax am Samstagabend bestätigt.
In einem Video zeigte die Agentur die Fahrt über eine mit umgekippten Polizeiautos versperrte Straße im Zentrum der Stadt. In einem weiteren Video zeigte sie Einwohnerinnen, die berichteten, dass die ukrainische Armee in der Stadt alles “gesprengt” und “verbrannt” habe.
Beim Verlassen der Stadt hätten ukrainische Kämpfer einige wichtige Verwaltungsgebäude, darunter das Rathaus, in die Luft gesprengt und zerstört, so der Journalist der Nachrichtenagentur weiter.
Die Kämpfer der Volksrepublik Lugansk teilen auf Telegram-Kanälen Videos, die eine Sturmgruppe beim Posieren vor dem gesprengten Rathaus zeigte. Über dem Eingang zum Rathaus wurde die Siegesflagge gehisst. Lissitschansk war die letzte ukrainisch kontrollierte Stadt in der Volksrepublik Lugansk. Laut einem der Kämpfer, mit dem RIA Nowosti sprach, ist es unwahrscheinlich, dass im Stadtgebiet noch Widerstandsnester gibt.
In früheren Meldungen aus den Vororten der Stadt hatte es geheißen, dass die Stadt Lissatschansk mit bis zu 2.000 ukrainischen Kämpfern eingekesselt sei. Offenbar ist es den verbliebenen Kräften gelungen, sich aus der Stadt zurückzuziehen. Eine offizielle Bestätigung der vollständigen Einnahme von Lissitschansk durch das russische Verteidigungsministerium steht noch aus. Die ukrainische Seite sprach zuletzt zwar auch von heftigen Gefechten, bezeichnet die Stadt aber weiter als umkämpft.
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19:00 Uhr
“Krieg” um Rote-Bete-Suppe Borschtsch geht in die nächste Runde
Die UN-Kulturorganisation UNESCO hat die ukrainische Kultur der Zubereitung der Rote-Beete-Suppe Borschtsch auf ihre Liste des zu schützenden Kulturerbes gesetzt. Grund sei eine Bedrohung durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, teilte das UNESCO-Welterbekomitee am Freitag mit. Kiew zeigte sich hocherfreut.
“Der Sieg im Krieg um den Borschtsch ist unser!”, schrieb Kulturminister Alexander Tkatschenko auf Telegram. Die Suppe sei nun “offiziell ukrainisch”. Er versicherte, dass die Ukrainer den Borschtsch und seine Rezepte “mit allen zivilisierten Ländern der Welt” teilen werden:
Die Ukraine werde “wie im Krieg um den Borschtsch” auch im Krieg gegen Russland siegen.
In Russland wird die UNESCO-Entscheidung breit kommentiert. Borschtsch gilt auch in Russland als Nationalgericht. Der bekannte Medienmacher Wladimir Solowjow wies auf ein wichtiges Detail hin: “Die Entscheidung über die ‘Kultur der Zubereitung von ukrainischem Borschtsch’. Dies bestätigt, dass der ukrainische Borschtsch nur einer von vielen ist, nicht der einzige.”
Auch die Pressesprecherin des Außenministeriums Maria Sacharowa meldete sich zu Wort:
“Alexander, ist der ukrainische Borschtsch als immaterieller Wert anerkannt worden, der sofort geschützt werden muss? Das ist schade, früher wurde er einfach gegessen. Unser Borschtsch braucht keinen Schutz, sondern er ist sofort und vollständig auf dem Teller zu vernichten”, wandte sie sich ironisch an den ukrainischen Kulturminister und fügte hinzu:
“Um ein kulinarisches Beispiel zu geben, um der Welt zu erklären, was ‘moderner Kiewer Nationalismus’ ist, hier eine Tatsache: Hummus und Pilaw sind als Nationalgerichte mehrerer Nationen anerkannt. Aber so, wie ich das verstehe, ist alles der Ukrainisierung unterworfen. Was kommt als Nächstes? Die Anerkennung von Schweinefleisch als ‘ukrainisches Nationalprodukt’?
Übrigens, ein Hinweis für Nationalisten, die alles Russische hassen. Aus der ersten Erwähnung von Borschtsch (in den Reiseaufzeichnungen des Danziger Kaufmanns M. Gruneweg, 1584–1585) geht hervor, dass es sich um ein Gericht der russischen Bürger von Kiew handelt”, bemerkte Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal.
Mehr zum Thema – Die Schlacht um Borschtsch – Ukraine will Russland berühmte Rote-Bete-Suppe abstreitig machen
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18:15 Uhr
Puschilin: Einige Ministerposten in der Volksrepublik Donezk werden von russischen Verwaltungskräften besetzt
Ein russischer “Landungstrupp” wird in einigen Ministerien in der Volksrepublik Donezk demnächst für Verstärkung sorgen. “Die Notwendigkeit eines frühzeitigen Übergangs zum russischen Rechtsrahmen und zum Paradigma der russischen öffentlichen Verwaltung erfordert neue Kompetenzen bei den ersten Leitern der Behörden. Daher haben wir erfahrene russische Manager eingeladen, eine Reihe von Ministerien zu leiten”, gab das Oberhaupt der Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, auf seinem Telegram-Kanal bekannt.
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17:30 Uhr
Vize-Leiter der russischen Präsidialverwaltung besucht russisch kontrollierte Teile des Gebiets Charkow
Der erste stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung, Sergei Kirijenko, hat sich im Rahmen seines Besuchs in der Region Charkow mit dem Leiter der provisorischen Regionalverwaltung des Gebiets, Witali Gantschew, getroffen. Das berichtete der Telegram-Kanal Харьков Z am Freitag. Zuvor hatte TASS berichtet, dass Kirijenko sich mit russischen Freiwilligen in der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkow getroffen habe.
Im Laufe des Treffens mit Gantschew wurde ein breites Spektrum an Themen erörtert. Kirijenko sprach über den Aufbau der zivilen Infrastruktur in der Region und die Unterstützung der Bevölkerung. Auch der Aufbau des Gesundheits- und Bildungssystems in der Region Charkow war Thema.
Auf dem von vielen Telegram-Kanälen geposteten Kurzvideo geht Kirijenko in Tarnuniform zusammen mit Gantschew in Richtung eines Dienstautos. Es ist der erste Besuch eines russischen Regierungsvertreters im Gebiet Charkow. Russland kontrolliert ein Drittel des Gebiets.
Am Samstag reiste Kirijenko in die Volksrepublik Donezk und besuchte dort ein Bergwerk.
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16:45 Uhr
“Propaganda-Organ geschlossen” – Lugansker Außenministerium kommentiert Schließung des OSZE-Büros in der Ukraine
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat ihre Tätigkeit in der Ukraine für beendet erklärt. “Mit dem 1. Juli enden alle mandatierten Aktivitäten”, teilte OSZE auf ihrer Webseite mit. Schritte zur Schließung des Büros des Projektkoordinators in der Ukraine seien eingeleitet. Acht Jahre war die OSZE mit mehreren Hundert internationalen Beobachtern im Rahmen einer Beobachtermission SMM in der Konfliktregion Donbass anwesend.
Vonseiten der Volksrepubliken Donezk und Lugansk (DVR bzw. LVR) wurde die OSZE immer wieder für ihre Einseitigkeit kritisiert. Wladislaw Dejnego, Minister für Auswärtige Angelegenheiten der LVR und bevollmächtigter Vertreter der LVR bei den Minsker Verhandlungen von November 2014 bis Februar 2022, fand zu diesem Schritt der Organisation deutliche Worte:
“Am 1. Juli fand die 23-jährige Präsenz der OSZE in der Ukraine ein schmachvolles Ende.”
Die OSZE-SMM habe ihre Unterstützung für die Lösung des Konflikts im Donbass nur vorgetäuscht und aktiv Propaganda zur Unterstützung des “kriminellen neonazistischen ukrainischen Regimes” betrieben.
“Trotz der gelegentlichen fast objektiven Aussagen oder Thesen des Koordinators in den Berichten der SMM zielten alle Aktivitäten der Mission darauf ab, den Kern der Ereignisse zu verzerren und die internationale Gemeinschaft in die Irre zu führen”, schieb Dejnego in einer Erklärung.
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16:00 Uhr
Sowjetflagge im Zentrum von Lissitschansk gehisst (Video)
Wie einem von den Einwohnern der Stadt gedrehten Video zu entnehmen ist, haben Soldaten der Lugansker Volksmiliz zusammen mit einem Zivilisten eine Sowjetflagge an einem Kriegsdenkmal im Zentrum von Lissitschansk gehisst. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die ukrainische Verteidigung der Stadt zusammengebrochen ist. Das Video hat der Telegram-Kanal der Nachrichtenagentur RIA Nowosti veröffentlicht.
“Es gibt noch lokale Widerstandsnester der ukrainischen Sicherheitskräfte in Lissitschansk, aber sie sind bereits unbedeutend – die Nationalisten haben ihre Kampfeffizienz und die Kontrolle vollständig verloren”, erklärte der Presseoffizier der Lugansker Volksmiliz Andrei Marotschko RIA Nowosti.
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14:39 Uhr
Schulleiterin soll in Kiew für Russland spioniert haben
Der Sicherheitsdienst der Ukraine hat nach eigenen Angaben in Kiew eine Schulleiterin verhaftet. Ihr wird vorgeworfen, ein Netzwerk russischer Agenten koordiniert zu haben. Demnach habe sie ihren Kontaktpersonen unter anderem Informationen über Stellungen der ukrainischen und der Territorialverteidigung weitergeleitet und über die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation in Kiew und seiner Umgebung berichtet. Die Kommunikation sei über Messenger-Dienste gelaufen. Nach Angaben der Behörde habe die russische Seite der Schulleiterin für die Zusammenarbeit das Amt der Bildungsministerin versprochen. Der Frau drohe nun eine Haftstrafe von 15 Jahren oder sogar eine lebenslängliche Haft.
Wie der Sender Hromadske berichtet, hat das ukrainische Ermittlungskomitee in der Zeit vom 24. Februar bis Mitte Juni 530 Strafsachen wegen Verrats oder Kollaboration mit dem Gegner angestrengt.
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14:10 Uhr
Tschetschenien-Chef Kadyrow: Lissitschansk komplett eingekreist
Das Oberhaupt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat auf Telegram mitgeteilt, dass die umkämpfte Stadt Lissitschansk nun komplett von den russischen und Lugansker Truppen eingekreist sei. Die Falle habe zugeschnappt. Demnächst werde eine groß angelegte Offensive beginnen.
“Der Gegner kann seinerseits nicht ausweichen, weil alle Zu- und Ausfahrten der Stadt gesperrt sind. Es wird ihm nicht gelingen, die solide Einkesselung zu durchbrechen, auch wenn er es heftig versuchen wird.”
Die Nationalisten seien in die Enge getrieben. In den Reihen der russischen Kämpfer sei es üblich, dass Aufgaben blitzschnell gelöst würden, fügte Kadyrow hinzu.
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13:36 Uhr
Boris Johnson nun Ehrenbürger von Odessa
Der Bürgermeister von Odessa, Gennadi Truchanow, gab in einem Interview für die BBC bekannt, dass dem britischen Premierminister Boris Johnson kürzlich die Auszeichnungen zu Ehren von Grigori Marasli ersten, zweiten und dritten Grades verliehen wurden. Damit sei Johnson zugleich zum Ehrenbürger der Hafenstadt am Schwarzen Meer geworden. Truchanow sagte dem Sender:
“Das ist ein Kampf der gesamten zivilisierten Gemeinschaft gegen den Faschismus 2.0, und Herr Johnson wird in diesem Kampf zum ersten Ehrenbürger der Stadt aus Großbritannien seit der Gründung der Auszeichnung im Jahr 1862.”
Mit dieser Entscheidung zeige sich die Stadt für die britische Unterstützung für die Ukraine erkenntlich, so der Bürgermeister.
Grigori Marasli hatte das Amt des Bürgermeisters von Odessa von 1878 bis 1895 bekleidet. Er war ein russischer Kaufmann.