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4.07.2022 19:25 Uhr
19:25 Uhr
Absturz einer Drohne im russischen Taganrog: Privathaus gerät in Brand
Wie der Telegram-Kanal Klymenko Time meldet, soll es mehreren Berichten zufolge zu einem Absturz einer Drohne in ein Privathaus in der russischen Stadt Taganrog in der Region Rostow (Don) gekommen sein. Das Haus geriet dabei in Brand.
Nach Angaben von Augenzeugen soll es keine Verletzten gegeben haben, jedoch sei eine Frau aus dem Feuer gerettet worden. Es gibt zur Stunde noch keine offiziellen Stellungnahmen und auch keine Informationen darüber, aus welchem Land die Drohne stammte.
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18:45 Uhr
IEA-Chef: EU importierte erstmals mehr Gas aus den USA als aus Russland – Auf “harten Winter” vorbereiten
Russia’s recent steep cuts in natural gas flows to the EU mean this is the 1st month in history in which the EU has imported more gas via LNG from the US than via pipeline from RussiaThe drop in Russian supply calls for efforts to reduce EU demand to prepare for a tough winter pic.twitter.com/YmjvRN39ND
— Fatih Birol (@fbirol) June 30, 2022
Nach Russlands kürzlicher Drosselung seiner Gaslieferungen hat die EU im Juni erstmals mehr Gas aus den USA importiert als aus Russland. Das geht aus neuesten Erhebungen der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. IEA-Chef Fatih Birol schrieb am Donnerstag auf Twitter:
“Die jüngsten drastischen Kürzungen der russischen Erdgaslieferungen in die EU bedeuten, dass die EU in diesem Monat zum ersten Mal in der Geschichte mehr Gas über LNG aus den USA als über Pipelines aus Russland importiert hat.“
Gas aus den USA kommt als Flüssiggas (LNG, Liquefied Natural Gas) per Schiff in der EU an. Bisher spielte LNG in der EU eine untergeordnete Rolle, unter anderem weil es aufwendig verarbeitet werden muss. Die durch den Rückgang russischer Gaslieferungen entstandene Versorgungslücke in Europa kann das amerikanische Gas jedoch nicht kompensieren.
Die Gaslieferungen aus Russland sind in den vergangenen Wochen kontinuierlich gesunken. Grund hierfür sind Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Im Juni sind die russischen Gaslieferungen nun so stark zurückgegangen, dass Europa zunehmend einer Gas-Mangellage entgegensieht. “Der Rückgang der russischen Lieferungen erfordert Anstrengungen zur Reduzierung der EU-Nachfrage, um sich auf einen harten Winter vorzubereiten”, so Birol.
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18:20 Uhr
Platz vor britischer Botschaft in Moskau bekommt Namen der Volksrepublik Lugansk
Die Einwohner der russischen Hauptstadt haben sich auf einer Umfrage-Plattform dafür ausgesprochen, einen Platz vor der britischen Botschaft in Moskau zu Ehren der Volksrepublik Lugansk zu benennen. Dies geht aus einer Mitteilung auf dem Moskauer Bürgermeister- und Regierungsportal hervor.
Demnach gaben knapp 57 Prozent der Befragten ihre Stimmen für das Territorium nahe der britischen Auslandsvertretung. Als weitere mögliche Optionen waren unter anderem ein Ort nahe dem deutschen Konsulat sowie ein Gelände zwischen den Botschaften Litauens und Belgiens zu wählen. Insgesamt nahmen fast 110.000 Moskauer an der Befragung teil.
Ende Juni hatte bereits ein unbenanntes Areal nahe der US-Botschaft in Moskau nach den Ergebnissen einer ähnlichen Online-Umfrage den Namen “Platz der Volksrepublik Donezk” erhalten.
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17:50 Uhr
Außenminister Schwedens und Finnlands zu Beitrittsgesprächen im NATO-Hauptquartier eingetroffen
— Ann Linde (@AnnLinde) July 4, 2022
Die Außenminister Finnlands und Schwedens sind am Montag zu Gesprächen mit der NATO über den formellen Beginn des Beitrittsprozesses zum Militärbündnis zusammengekommen. Das erklärte die NATO in einer Pressemitteilung. Schwedens Außenministerin Ann Linde gab zudem auf Twitter bekannt, dass die Beitrittsprotokolle der beiden Länder schon morgen von den 30 NATO-Mitgliedsstaaten unterschrieben werden sollen:
“Ich werde auch an der morgigen Sitzung des Nordatlantikrats (NAC) teilnehmen, auf der die Beitrittsprotokolle Schwedens und Finnlands von den 30 NATO-Mitgliedern unterzeichnet werden sollen.“
Es wird erwartet, dass die Botschafter der 30 NATO-Mitgliedsländer am Dienstag die Beitrittsprotokolle für Schweden und Finnland unterzeichnen und damit eine monatelange Frist für die Ratifizierung der Mitgliedschaft durch die Bündnisstaaten einleiten. Die Beitritte müssen von allen 30 NATO-Ländern gebilligt werden.
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17:30 Uhr
Gnadenloser Beschuss von Ortschaften in der Volksrepublik Donezk – über 450 Geschosse
Einem heftigen Beschuss mit Rohr- und Raketenartillerie und Mörsern setzen die Kiew-treuen Truppen erneut das Gebiet der Volksrepublik Donezk aus – und zwar seit 3 Uhr morgens, meldet die Vertretung der Republik im JCCC. Am intensivsten hat es die gleichnamige Hauptstadt getroffen: Auf verschiedene Stadtbezirke wurden 36 Geschosse des 122-Millimeter-Mehrfachraketenwerfers Grad und acht des 220-Millimeter-Werfers Uragan abgefeuert. Die Zahl der Artilleriegranaten geht in die Dutzende: 94 Haubitzengranaten im sowjetischen Kaliber 152 Millimeter und im vergleichbaren NATO-Kaliber 155 Millimeter sowie 17 Haubitzengranaten im Kaliber 122 Millimeter prasselten auf die Stadt nieder. Fünf Mörsergranaten im Kaliber 120 Millimeter wurden ebenfalls auf die Stadt abgefeuert. Einschläge gab es unter anderem auf dem Bahnhofsmarkt der Stadt. Zahlreiche Objekte wie Wohnhäuser weisen Schäden auf, andere stehen in Flammen, darunter die Fabrik Donplastawtomat und ein Großfuhrpark.
Laut bisher ungeprüften Berichten soll infolge eines unmittelbaren Geschosseinschlags in ein Wohnhaus das fünfte Stockwerk umfassend ins vierte eingestürzt sein – zumindest jedoch sind schwere Schäden an den Decken zwischen mehreren Stockwerken festzustellen. Es gibt Verwundete beziehungsweise Verletzte, deren genaue Zahl bislang noch präzisiert wird. Ein Kindergarten verzeichnete bereits den dritten Geschosseinschlag in der letzten Zeit.
Ebenso übel – wenn nicht gar schlimmer, angesichts der kompakten Größe – erging es der Siedlung Nowobachmutowka im Landkreis von Jassinowataja, einer Trabantenstadt von Donezk: Neben 12 Mörsergranaten und 26 Haubitzengranaten im Kaliber 122 Millimeter flogen auch 20 “Grad”-Raketengeschosse auf die Ortschaft. Jassinowataja selbst wurde mit insgesamt 25 Haubitzengranaten traktiert – davon 15 im Kaliber 122 Millimeter und je fünf der beiden nächstgrößeren Haubitzenkalibern des Sowjet- und des NATO-Standards. Auf die Stadtsiedlung Alexandrowka regneten 15 Mörsergranaten im Kaliber 120 Millimeter und 19 Haubitzengeschosse im Kaliber 122 Millimeter nieder. Der Stadtsiedlung Golmowski wurde mit 60 Geschossen des Mehrfachraketenwerfers Grad ebenfalls schlimm zugesetzt.
Insgesamt flogen bisher circa 450 Geschosse aller Kaliber auf die Ortschaften der Volksrepublik Donezk, wobei der Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte noch anhält. Die republikweite Zahl der Verwundeten und sonstiger Verletzter sowie gegebenenfalls der Todesopfer infolge des heutigen Beschusses der Kiew-treuen Truppen wird zum Redaktionszeitpunkt noch ermittelt.
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17:05 Uhr
Aiden Aslin legt Berufung gegen sein Todesurteil ein
Der in der Donezker Volksrepublik zum Tode verurteilte britische Söldner Aiden Aslin hat als letzter von drei Verurteilten eine Berufung gegen das Urteil eingelegt. Ein Vertreter des Obersten Gerichts der DVR berichtete dies der Nachrichtenagentur RIA Nowosti:
“Heute, am 4. Juni, hat der Verteidiger des dritten Verurteilten, Aiden Aslin, eine Berufung in Bezug auf die Strafmaßnahme bei der Beschwerdekammer des Obersten Gerichts eingereicht.”
Der britische Staatsbürger Aiden Aslin war am 9. Juni neben seinem Landsmann Shaun Pinner und dem marokkanischen Staatsangehörigen Ibrahim Saadun als ausländischer Söldner zum Tode verurteilt wurden. Die Verteidiger von Pinner reichten die Berufung am 29. Juni, die von Saadun am 1. Juli ein.
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16:40 Uhr
Wegen Energiekrise: EU-Binnenmarktkommissar fordert von Deutschland Festhalten an Atomenergie
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hat Deutschland angesichts der sich derzeit anbahnenden Energiekrise in der EU infolge der nachlassenden russischen Gaslieferungen aufgefordert, seine Atommeiler weiter am Netz zu lassen. Er sagte am Montag dem Handelsblatt:
“Es ist äußerst wichtig, die drei deutschen Kernkraftwerke, die noch in Betrieb sind, länger laufen zu lassen.“
Der EU-Kommissar betonte mit Blick auf den von der Bundesregierung forcierten Atomausstieg:
“Ich mache nicht, was ich machen könnte, aber erwarte, dass andere liefern, was ich brauche.”
Eine Laufzeitverlängerung der Atomreaktoren, die Ende des Jahres abgeschaltet werden sollen, sei im Interesse ganz Europas, erklärte Breton:
“Wladimir Putin setzt unsere Abhängigkeit als Waffe gegen uns ein.“
Die Gaslieferungen aus Russland sind in den vergangenen Wochen kontinuierlich gesunken. Grund hierfür sind Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Im Juni sind die russischen Gaslieferungen nun so stark zurückgegangen, dass Europa zunehmend einer Gas-Mangellage entgegensieht.
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16:15 Uhr
Papst Franziskus plant Kiew- und Moskau-Reise
Papst Franziskus möchte sich bei einer möglichen Moskau-Reise für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts einsetzen. Diesbezüglich habe es Kontakte zwischen dem vatikanischen Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, und dem russischen Außenminister Sergei Lawrow über einen möglichen Besuch gegeben, erklärte der Papst der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Vatikan habe bereits vor einigen Monaten zum ersten Mal eine mögliche Reise nach Moskau angefragt, so Franziskus. Russland habe damals jedoch darauf verwiesen, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt sei. Dies habe sich jetzt allerdings geändert, deutete der Papst gegenüber Reuters an. “Ich würde gerne in die Ukraine reisen, und ich wollte zuerst nach Moskau”, sagte er und führte aus:
“Wir haben darüber Nachrichten ausgetauscht, denn ich dachte, wenn der russische Präsident mir ein kleines Zeitfenster gibt, um der Sache des Friedens zu dienen…“
Ein Besuch in der Ukraine sei für den Papst demnach bereits Ende Juli denkbar. “Zuerst möchte ich nach Russland reisen, um zu versuchen, etwas zu helfen”, so Franziskus. “Aber ich würde gerne in beide Hauptstädte reisen.”
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15:50 Uhr
G20-Außenministertreffen: Baerbock lehnt Gespräch mit Lawrow ab
Das Auswärtige Amt hat ein Treffen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und ihrem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow auf dem Gipfel der Ressortchefs der G20-Staaten in Indonesien am kommenden Donnerstag und Freitag kategorisch ausgeschlossen. Ein Treffen Baerbocks mit Lawrow stehe angesichts des “russischen Angriffskriegs” in der Ukraine “nicht zur Debatte”, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts.
Baerbock bricht nach Angaben des Auswärtigen Amts am Mittwoch nach Bali auf, wo die Ressortchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zwei Tage lang über außenpolitische Themen beraten werden. Zu dem Treffen wird auch der russische Außenminister erwartet. Es ist der erste internationale Auftritt Lawrows seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar.
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15:25 Uhr
Ankara: Bei Getreidekorridoren sowohl ukrainische als auch russische Interessen berücksichtigen
Im Streit um die Öffnung sogenannter Getreidekorridore hat Ankara einen multilateralen Ansatz gefordert. “Das Problem der Schaffung eines sicheren Korridors für Getreideexporte aus der Ukraine sollte unter Berücksichtigung der Interessen sowohl Moskaus als auch Kiews gelöst werden”, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu. Er teilte ferner mit:
“Der UN-Plan liegt im Exportinteresse sowohl Russlands als auch der Ukraine. Um ukrainisches Getreide exportieren zu können, muss jedoch ein sicherer Korridor geschaffen werden, der nicht von Seeminen bedroht ist. Heutzutage sind die Lebensmittel in der Welt sehr teuer geworden. Wir sind für eine Lösung des Problems im Interesse sowohl Kiews als auch Moskaus.“
Demzufolge sei der UN-Plan nicht nur objektiv, sondern auch umsetzbar, so der Minister. Die Türkei beteiligt sich derzeit an Verhandlungen über die Einrichtung sicherer Korridore im Schwarzen Meer für die Ausfuhr von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus ukrainischen Häfen. Bei den Gesprächen werden insbesondere Fragen über die Sicherheit von Handelsschiffen, ihre Versicherung, ihre Routen sowie die Entminung von Häfen erörtert.