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9.11.2022 18:45 Uhr
18:45 Uhr
Kadyrow verkündet sein Einverständnis mit Abzug der russischen Armee aus Cherson
Das Oberhaupt der Republik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat erklärt, er sei mit der Entscheidung, die russischen Truppen auf das linke Dnepr-Ufer zu verlegen, voll einverstanden.
Sergei Surowikin, der Befehlshaber der militärischen Sonderoperation, habe “eine schwierige, aber richtige Entscheidung getroffen, zwischen sinnlosen Opfern für öffentlichkeitswirksame Erklärungen und der Rettung des kostbaren Lebens von Soldaten”, so Kadyrow.
Der tschetschenische Präsident wies darauf hin, dass Cherson ein sehr schwieriges Gebiet sei, das nicht stabil und regelmäßig mit Munition versorgt werden könne. Und Kadyrow fügte hinzu:
“In dieser schwierigen Situation hat der General weise und weitsichtig gehandelt – er hat die Zivilisten evakuiert und den Befehl zur Umgruppierung gegeben.”
Der Politiker brachte zum Ausdruck, dass Surowikin damit sowohl seine Soldaten schone als auch eine strategisch günstigere Position einnehme. Gleichzeitig betonte Ramsan Kadyrow:
“Und wir werden nicht aufhören, den Feind zu schlagen, und wir werden nicht müde werden, es zu tun.”
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17:43 Uhr
Ukrainischer Berater Podoljak: Es ist verfrüht, von russischem Abzug aus Cherson zu sprechen
Michail Podoljak, der Berater von Andrei Jermak, dem Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, hat erklärt, es sei verfrüht, von einem Abzug der russischen Truppen aus Cherson zu sprechen. Podoljak behauptet, dass einige russische Gruppierungen in Cherson verblieben. Überdies würden zusätzliche russische “Arbeitskräfte” in der Region zusammengezogen. Weiter hieß es:
“Die Ukraine achtet nicht auf russische Erklärungen – Worte und Taten sind voneinander verschieden. Unsere Streitkräfte arbeiten nach ihrem Plan – Aufklärung, Risikobewertung, effektiver Gegenangriff.”
Weiterhin unterstrich Podoljak:
“Solange die ukrainische Flagge nicht über der Stadt Cherson weht, hat es keinen Sinn, von einem Rückzug Russlands zu sprechen.”
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16:56 Uhr
Russischer Verteidigungsminister Sergei Schoigu befiehlt Abzug der Truppen aus Cherson
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat dem Vorschlag des Befehlshabers der militärischen Sonderoperation Sergei Surowikin zugestimmt, Cherson zu verlassen und Verteidigungsanlagen am linken Ufer des Dnepr zu errichten. Schoigus Befehl lautete demnach:
“Beginnen Sie mit dem Rückzug der Truppen.”
Surowikin zufolge sei es vernünftig, die Verteidigung entlang des linken Ufers des Dnepr zu organisieren. Er erklärte:
“Ich verstehe, dass dies keine leichte Entscheidung ist. Gleichzeitig werden wir aber das Leben unserer Soldaten und die Kampfkraft der Truppengruppierung retten.”
Mehr zum Thema – Verteidigungsminister Schoigu befiehlt russischen Truppen, Cherson zu verlassen
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16:22 Uhr
Bulgarien beteiligt sich an EU-Ausbildungsmission für Ukraine
Bulgarien wird an der militärischen EU-Ausbildungsmission für ukrainische Truppen (EUMAM) teilnehmen. Dies geht aus der entsprechenden Erklärung des bulgarischen Kabinetts hervor. Weiter hieß es:
“Die Beteiligung der Republik Bulgarien an der EUMAM wird ein klares Zeichen der Unterstützung unseres Landes für die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union und insbesondere für die militärische Unterstützungsmission in der Ukraine sein.”
Zuvor war berichtet worden, dass die militärische Unterstützungsmission der EU bereits Mitte November beginnen könnte und die Ausbildung von bis zu 15.000 ukrainischen Militärangehörigen umfassen würde.
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15:30 Uhr
Sacharowa betont russische Bereitschaft zu Verhandlungen, aber nur unter Berücksichtigung der aktuellen Lage
Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat bei einem Briefing zum Ausdruck gebracht, dass Russland bereit sei, mit der Ukraine zu verhandeln. Jedoch nur dann, wenn die gegenwärtigen Realitäten berücksichtigt würden. Wörtlich hieß es:
“Wir sind weiterhin offen für Verhandlungen. Wir haben sie nie abgelehnt. Wir sind bereit, sie zu führen, aber natürlich unter Berücksichtigung der aktuellen Gegebenheiten.”
Am Vortag hatte der stellvertretende russische Außenminister Andrei Rudenko erklärt, Moskau stelle keine Vorbedingungen für Friedensgespräche mit Kiew. Rudenko zufolge reiche allein “der gute Wille der Ukraine” aus, um einen Dialog zu beginnen.
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14:59 Uhr
Russisches Verteidigungsministerium: Mindestens 350 ukrainische Soldaten an einem Tag getötet
Der Pressesprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, hat im Rahmen des täglichen Briefings mitgeteilt, dass nahe Kupjansk ein Angriff der ukrainischen Streitkräfte in Richtung der Siedlung Kusjomowka in der LVR zurückgeschlagen worden sei. Über 60 ukrainische Soldaten seien dabei getötet sowie zwei Schützenpanzer und fünf Fahrzeuge vernichtet worden.
In Richtung Krasny Liman habe die Ukraine, unterstützt von ausländischen Söldnern, erfolglos versucht, die Stellungen der russischen Truppen der LVR gleichzeitig anzugreifen, hieß es weiter. Insgesamt seien im Laufe des Tages bis zu 100 ukrainische Soldaten und Söldner getötet worden. Ein Panzer, zwei gepanzerte Kampffahrzeuge, ein Mehrfachraketenwerfer Grad und drei Kleinlastwagen seien zerstört worden.
Konaschenkow berichtete ferner, dass in Richtung Süd-Donezk ein ukrainischer Gegenangriff gescheitert sei, der das Ziel gehabt habe, die Offensive der russischen Truppen zu verlangsamen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten dabei 80 ukrainische Soldaten, einen Panzer, sechs gepanzerte Kampffahrzeuge und drei Pick-ups verloren.
In Richtung Nikolajew-Kriwoi Rog seien die ukrainischen Einheiten zerstreut worden und hätten sich zurückgezogen. Überdies hätten russische Truppen zwölf Sabotage- und Aufklärungsgruppen der ukrainischen Streitkräfte aufgespürt und deren Versuche vereitelt, in die rückwärtigen Verteidigungsgebiete einzudringen. Insgesamt seien in diesem Gebiet bis zu 110 ukrainische Soldaten getötet und acht gepanzerte Kampffahrzeuge sowie 14 Fahrzeuge vernichtet worden.
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14:36 Uhr
Vize-Gouverneur des Gebiets Cherson Kirill Stremoussow bei Autounfall verstorben
Kirill Stremoussow, der stellvertretende Gouverneur des Gebietes Cherson, ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Dies teilte der Pressedienst des amtierenden Gebietsleiters, Wladimir Saldo, am 9. November mit.
Der Verkehrsunfall habe sich in der Nähe der Stadt Genitschesk ereignet, die Umstände des Unfalls seien bisher allerdings nicht bekannt. Einzelheiten würden derzeit noch geklärt.
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13:52 Uhr
Israel: Keine freien Kapazitäten zur Lieferung von Luftabwehrsystemen an die Ukraine
Israel fehlen freie Produktionskapazitäten und Lagerbestände, um Luftabwehrsysteme an die Ukraine zu liefern. Dies gab der Verteidigungsminister des jüdischen Staates, Benny Gantz, bekannt.
Bezüglich der Aussichten auf die Lieferung israelischer Waffensysteme an Kiew betonte der Minister erneut, dass Israel die Ukraine ohnehin schon mit humanitärer Hilfe und medizinischer Ausrüstung versorge. Das Land sei aber nicht bereit, Waffen zu liefern. Mit diesen Worten zitierte ihn die Jerusalem Post am Mittwoch. Gleichzeitig erklärte Gantz gegenüber den Journalisten:
“Israel verfügt nicht über die Produktionskapazitäten, um die Ukraine mit Luftabwehrsystemen zu beliefern. […] Selbst, wenn wir uns entscheiden sollten, unsere diesbezügliche Politik zu ändern, so können wir natürlich auch dann unmöglich unseren Bestand an Luftabwehrsystemen leeren.”
Und der israelische Minister fügte hinzu:
“Wir prüfen jeden Tag, was getan werden kann und wie wir unsere Unterstützung ausweiten können. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass hinter der Ukraine bereits die NATO steht.”
Kiew hatte Israel schon früher um Waffen gebeten, unter anderem um Luftabwehrsysteme. Auch zuvor wurden diese Bitten ausgeschlagen – mit Verweis auf die Interessen der eigenen nationalen Sicherheit des jüdischen Staates.
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13:24 Uhr
Luftalarm in der gesamten Ukraine ausgerufen
Nach Angaben einer ukrainischen Online-Karte wurde für die gesamte Ukraine und in den neuen russischen Gebieten Cherson und Saporoschje sowie in den Volksrepubliken Lugansk und Donezk Luftalarm ausgerufen.
Am 10. Oktober begannen russische Streitkräfte mit Angriffen auf die ukrainische Infrastruktur, zwei Tage nach dem Terroranschlag auf die Krim-Brücke, hinter dem nach Ansicht der russischen Behörden ukrainische Spezialdienste steckten. Die Angriffe richten sich gegen Energie-, Verteidigungs-, Militär- und Kommunikationseinrichtungen der Ukraine.
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13:01 Uhr
Russische Geheimdienste vereiteln Sabotageakt an Umspannwerk Berdjansk
In Berdjansk, russisches Gebiet Saporoschje, wurde ein Terroranschlag verhindert, der auf die Zerstörung eines Umspannwerks abzielte. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitierte einen Vertreter eines russischen Spezialdienstes am Mittwoch:
“Einsatz- und Ermittlungskräfte haben zwei Nationalisten festgenommen und verhört, die das Umspannwerk, das den größten Teil von Berdjansk und die örtlichen Krankenhäuser mit Strom versorgt, zerstören wollten.”
Beide Festgenommenen seien ortsansässige Mitglieder ukrainischer nazistischer Terrorvereinigungen. Einer der Männer sei Mitglied des Rechten Sektors, der andere gehöre dem Regiment Asow an.
Laut der Meldung wurden die Männer von der Hauptdirektion für Aufklärung im ukrainischen Verteidigungsministerium beauftragt, ein Umspannwerk in die Luft zu sprengen. Ihnen sei jeweils 1.000 US-Dollar für die erfolgreiche Erfüllung der Aufgabe versprochen worden.