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30.11.2022 12:10 Uhr
12:10 Uhr
Fortschritt am Frontabschnitt Donbass: Kurdjumowka eingenommen, Durchkämmung im Gange
Die Ortschaft Kurdjumowka wurde von den russischen Truppen eingenommen und wird aktuell durchkämmt. Sie wird also schon bald befreit sein und unter vollständiger Kontrolle Russlands stehen.
DVR-Chef Denis Puschilin hat dies im Ersten Russischen Fernsehen bekanntgegeben.
Iwan Prichodko, der Bürgermeister des nahe Kurdjumowka gelegenen Gorlowka, einer Trabantenstadt von Donezk, kommentierte die Nachricht freudig: Dies gebe den Streitkräften Russlands die volle Kontrolle über die strategisch wichtige Chaussee von Gorlowka bis Artjomowsk, betonte er live bei Rossija 24. Doch für ihn als Gorlowkas Bürgermeister war nicht minder wichtig, dass ukrainische Artillerie von dort aus die Zivilisten in seiner Stadt nicht mehr beschießen kann:
“Das ist eine der Siedlungen, von denen aus Gorlowka äußerst intensiv beschossen wurde.”
Kurdjumowka ist strategische bedeutend, weil es erstens auf einer dominanten Anhöhe liegt und zweitens von dort eine Straße nach Tschassow Jar führt. Von dort aus wird eine ukrainische Garnison nahe der bereits länger heftig umkämpften Stadt Artjomowsk versorgt.
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11:47 Uhr
Von der Leyen will eingefrorenes russisches Vermögen für Ukraine nutzen
Ursula von der Leyen schlägt vor, eingefrorene russische Vermögenswerte für die Unterstützung der Ukraine zu nutzen. Kurzfristig könne mit internationalen Partnern eine Struktur geschaffen werden, um durch Sanktionen blockierte Mittel zu verwalten und zu investieren, sagte die EU-Kommissionspräsidentin am Mittwoch. Die Erlöse könnten dann für die Ukraine verwendet werden.
Nach einer möglichen Aufhebung der Sanktionen sollen die Mittel für eine vollständige Entschädigung der Ukraine genutzt werden.
“Der Schaden der Ukraine wird auf 600 Milliarden Euro geschätzt. Russland und seine Oligarchen müssen die Ukraine für die Schäden entschädigen und die Kosten für den Wiederaufbau des Landes tragen.”
Nach ihren Angaben wurden im Zuge der gegen Russland verhängten Sanktionen 300 Milliarden Euro an Reserven der russischen Zentralbank blockiert und 19 Milliarden Euro an Geldern russischer Oligarchen eingefroren.
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11:07 Uhr
AKW Saporoschje bekommt neuen Generaldirektor
Das Atomkraftwerk Saporoschje hat einen neuen Generaldirektor. Sein Name ist Juri Tschernitschuk. Zuvor war er als Chefingenieur des ukrainischen Staatsunternehmens Energoatom im Kraftwerk tätig. Darüber berichtet die russische Agentur RIA Nowosti mit Verweis auf Renat Kartschaa, einen Berater des Generaldirektors des russischen Staatsunternehmens Rosenergoatom.
Kartschaa nannte Tschernitschuk “eine hypertrophiert anständige Person”.
Der frühere Direktor Igor Muraschow wurde bei der Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst der Ukraine erwischt und im Oktober in die Ukraine ausgewiesen. Nach Angaben des Ex-Bürgermeisters von Energodar soll er terroristische Aktivitäten im Kraftwerk und in der Stadt koordiniert haben. -
10:07 Uhr
Bundesregierung sucht weiter Erdöl für PCK-Raffinerie in Schwedt
Kurz vor dem geplanten Stopp der Erdölimporte aus Russland sucht die Bundesregierung nach wie vor neue Bezugsquellen für die PCK-Raffinerie in Schwedt. Man sei in konstruktiven Gesprächen mit Polen und Kasachstan, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner der Deutschen Presse-Agentur.
Feste Zusagen fehlen jedoch. In Brandenburg wachsen deswegen die Ungeduld und die Sorge vor höheren Preisen an der Zapfsäule.
Was die alternativen Lieferungen angehe, so sei man keinen Schritt weiter, kritisierte Jan Redmann, der CDU-Fraktionschef im brandenburgischen Landtag. Womöglich werde PCK nach dem Ölembargo nur noch halb ausgelastet sein. Das könne auch Auswirkungen auf die Preise in Ostdeutschland haben.
In der EU gilt wegen des Ukraine-Kriegs ab dem 5. Dezember ein Embargo gegen Tanker-Öl aus Russland. Zum 1. Januar will Deutschland zusätzlich auf Pipeline-Öl aus Russland verzichten. Davon ist die PCK-Raffinerie besonders betroffen, weil sie am russischen Öl aus der Druschba-Pipeline hängt. Ein Teil soll durch Lieferungen über Rostock ersetzt werden, doch das garantiert keine volle Auslastung.
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09:07 Uhr
DVR-Miliz: Kiew versucht, uns unter Leichen zu begraben – und entsorgt die aktive männliche Bevölkerung der Ukraine
Das ukrainische Militär “versucht überhaupt nicht, sein Personal zu schonen” – und der Eindruck entsteht, dass dies absichtlich geschieht. Dies erklärte Jan Gagin, Berater des amtierenden DVR-Oberhaupts Denis Puschilin, gegenüber RIA Nowosti, die seine Worte mit Filmmaterial vom russischen Artilleriefeuer unterlegten:
“Sie konzentrieren Aufgebote großer Mannstärke an jedem Abschnitt der Front, und ein System gibt es dabei nicht. Ich habe den Eindruck, dass sie unsere Stellungen mit ihren eigenen Leichen zupflastern wollen. Denn wir haben uns praktisch überall auf der gesamten Frontlinie eingeschossen: Wenn Fahrzeuge oder Soldaten auftauchen, werden sie durch das gezielte Feuer unserer Artillerie eliminiert.”
Gagin wirft der ukrainischen Regierung Genozid an der Bevölkerung der Ukraine vor. Kiew entsorge den Genpool der Nation:
“Man kann es unmöglich irgendwie anders nennen. Sie entsorgen einfach den aktivsten Teil der männlichen Bevölkerung: die Gesündesten, die Stärksten, die Mutigsten.”
Das russische Verteidigungsministerium berichtet in seinen täglichen Berichten regelmäßig über Verluste der ukrainischen Armee bei dem Versuch, eine Offensive oder einen Gegenangriff durchzuführen. In der Volksrepublik Donezk betrifft dies insbesondere die Umgebung des Mitte November befreiten Pawlowka, der südlichen Vorstadt von Ugledar.
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08:36 Uhr
Angriff ukrainischer Truppen im Gebiet Saporoschje zurückgeschlagen
Jeden Tag greifen ukrainische Kämpfer russische Militärstellungen am Frontabschnitt Saporoschje im gleichnamigen russischen Gebiet an. Doch stets vergeblich und unter großen eigenen Verlusten. Dies meldete der Kommandeur einer russischen Einheit dort, der auf den Funknamen Hektor hört, gegenüber Journalisten:
“Sehr oft versuchen ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppen, hier über Runsen durchzubrechen. Wir wehren jeden Angriff des Feindes ab.”
Es bleibt aber nicht bei Sabotagetrupps. So versuchte sich jüngst eine Gruppe in der Stärke von mehr als einer Kompanie an einem Angriff. Nach Angaben des Offiziers wurde dieser mit Hilfe von Artillerie unterbunden:
“Mehr als zehn Fahrzeuge und bis zu hundert Personen wurden eliminiert – nach Berichten der Aufklärer.”
Ein anderer Kommandeur betonte, dass bislang alle Versuche des Feindes, die Stellungen der russischen Streitkräfte am Frontabschnitt Saporoschje anzugreifen, bereits in der Anfangsphase erfolgreich zurückgeschlagen wurden – dank guter Aufklärung:
“In unserem Verantwortungsgebiet geht es heiß her. Jeden Tag versuchen sie durchzubrechen. Wir haben Beobachtungstürme, Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras, die uns jede Bewegung erkennen lassen. Wir halten sie auf.”
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07:18 Uhr
LVR-Aufklärung: Ukrainische Kommandeure beklagen Sinnlosigkeit von Angriffen bei Swatowo angesichts hoher Verluste
Ukrainische Kommandeure am Frontabschnitt Charkow-Swatowo halten weitere Offensiven für sinnlos. Dies erklärte Oberstleutnant Andrei Marotschko, Pressesprecher der Lugansker Volksmiliz, gegenüber TASS unter Berufung auf Aufklärungsdaten:
“Ständige Verluste, unzureichende Mengen an Munition, Material, Waffen und Fahrzeugen zum Umsetzen des Kampfauftrags zur Einnahme der Stadt Swatowo in der Volksrepublik Lugansk zwangen die Kommandeure der ukrainischen Sturmeinheiten zum Schreiben von Rapporten an ihre Vorgesetzten: Darin fordern sie diese auf, die Berechnung der Kräfte und Mittel bei der Planung der Operation sowie die Zweckmäßigkeit weiterer Offensivaktionen in Ermangelung der erforderlichen Ressourcen zu erklären und zu begründen.”
Am Dienstag hatte Marotschko gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti einen Versuch kiewtreuer Truppen bekanntgegeben, ihre Offensive in der Umgebung von Swatowo zu intensivieren und somit die russische Verteidigung aus drei Richtungen gleichzeitig zu durchbrechen. Dieser mit mehreren Kompaniekampfgruppen unternommene Angriffsversuch wurde jedoch zurückgeschlagen. Beim Rückzug auf ihre Ausgangsstellungen trugen die Angreifer große Verluste davon.
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29.11.2022 23:00 Uhr
23:00 Uhr
Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!
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22:56 Uhr
Russische Botschaft in London vergleicht antirussische Propaganda mit Aufstachelung zu Hass
Britische Politiker sollten sich überlegen, ob die Wiedergabe unbegründeter antirussischer Propaganda eine Aufstachelung zum Hass darstellt, die westliche Länder eigentlich bekämpfen müssten. Diese Position vertrat die russische Botschaft in London in einem Kommentar, der am Dienstag an TASS geschickt wurde.
In der Stellungnahme der Botschaft wird tiefe Empörung über die Bereitschaft “hochrangiger britischer Beamter, jede noch so minderwertige und primitive antirussische Propaganda der Kiewer Behörden gedankenlos zu übernehmen” zum Ausdruck gebracht. Die russischen Diplomaten hätten insbesondere auf die Worte von Premierminister Rishi Sunak hingewiesen, der am Montag “russische Soldaten beschuldigte, Sprengsätze in Kinderspielzeug versteckt und eine Art ‘Folterkammern’ in Cherson eingerichtet zu haben”. James Cleverly, der Außenminister des Königreichs, habe seinerseits “die russischen Streitkräfte der Beteiligung an irgendwelchen ‘Gräueltaten’ sexueller Natur” beschuldigt.
Im Gegensatz zu den forschen antirussischen Verlautbarungen hätten britische Vertreter und die Medien nicht den Mut, die ukrainischen Streitkräfte und ihre neonazistischen bewaffneten Einheiten mit demselben Eifer zu verurteilen, die acht Jahre lang die friedliche Bevölkerung des Donbass, einschließlich Frauen und Kinder, unerbittlichem Terror und Unterdrückung ausgesetzt hatten. Schließlich heißt es:
“Ist die unbegründete antirussische Propaganda nichts anderes als eine Abwandlung ebenjener Praxis der ‘Aufstachelung zum Hass’, die der Westen angeblich aktiv bekämpft?”
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22:44 Uhr
LVR: Komplize des ukrainischen Geheimdienstes verhaftet, der Daten über russisches Militär gesammelt hatte
Sicherheitsbeamte der Volksrepublik Lugansk (LVR) haben einen Einwohner der Republik festgenommen, der Daten über den Standort russischer Truppen an den Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) weitergegeben haben soll. Darüber informierte eine anonyme Quelle in den Sicherheitsbehörden die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti:
“Als Ergebnis einer Reihe operativer Maßnahmen nahmen Sicherheitsbeamte der LVR einen 1959 geborenen ukrainischen Staatsbürger fest, der seit August 2021 vertrauliche Beziehungen zu einem ausländischen Geheimdienstmitarbeiter unterhielt – den Mitarbeiter der Hauptabteilung für die Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität der SBU-Abteilung in den Regionen Donezk und Lugansk Andrei Wadimowitsch Dinnik (Rewenko).”
Der Quelle zufolge hatte der Verdächtige Informationen über den Einsatz und die Bewegung von russischem Militärapparat und Einheiten der Volksmiliz der LVR übermittelt. Es wurde ein Strafverfahren wegen Spionage eingeleitet.
Bereits Anfang November hatte eine Quelle von RIA Nowosti auch über die Festnahme von SBU-Komplizen in der Volksrepublik Lugansk berichtet, die ukrainischen Soldaten Informationen für Raketen- und Artillerieangriffe weitergegeben hatten, bei denen Dutzende von Zivilisten ums Leben gekommen waren.
Die Zeitung Iswestija zeigt auf ihrem Telegram-Kanal einen Videoausschnitt von der Befragung des heute Festgenommenen. Darin bekennt der Beschuldigte sich zu seinen Taten und gibt zu, dass die von ihm weitergeleiteten Daten (“zuerst per WhatsApp, dann per Signal”) zum Verlust von Menschenleben während der militärischen Spezialoperation hätten führen können.