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1.12.2022 07:05 Uhr
07:05 Uhr
Bürgermeister von Snigirjowka: Ukraine verlor mindestens 10.000 Soldaten in anderthalb Monaten
Ukrainische Truppen sollen während der anderthalb Monate vor dem Rückzug russischer Truppen im Gebiet zwischen der Stadt Snigirjowka und dem Fluss Dnepr mindestens 10.000 Mann verloren haben. Diese Einschätzung äußerte das Oberhaupt des Kreises Snigirjowka des russischen Gebiets Cherson Juri Barbaschow in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Allein am Tag des Rückzugs der russischen Truppen aus Snigirjowka habe das ukrainische Militär etwa 20 Panzerfahrzeuge in einen Frontalangriff über offenes Gelände geschickt und dabei mindestens 60 Soldaten verloren, erklärte Barbaschow und führte aus:
“Wenn wir die militärische Lage am 20 Kilometer breiten Streifen zwischen Snigirjowka und Dnepr betrachten, hat dort die Ukraine mindestens 10.000 Militärangehörige verloren, ohne irgendwelche Erfolge zu erzielen. Sie mögen einige Dörfer besetzt und deren Bewohner massakriert haben, doch der Preis war kolossal.”
Der Beamte zog den folgenden Schluss:
“Menschen, die sich so zu ihren Soldaten verhalten und so kämpfen, verfolgen ganz klar nicht das Ziel einer Befreiung des Gebiets, sondern seiner ‘Befreiung’ von Menschen, die sie für die ihrigen halten. Sollte dieser Krieg so noch einige Monate weitergehen, bleibt keine männliche Bevölkerung in der Ukraine übrig.”
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30.11.2022 23:00 Uhr
23:00 Uhr
Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!
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22:55 Uhr
Video: Konvoi von gepanzerten türkischen Militärlastwagen des ukrainischen Militärs
Die ukrainische Armee hat auch gepanzerte Militärlastwagen aus der Türkei erhalten.
So hat der Telegram-Kanal Wojenny Oswedomitel einen Clip veröffentlicht, der eine Kolonne von Fahrzeugen des Typs Kirpi zeigt, die bei einer Marine-Einheit des ukrainischen Militärs im Einsatz sind.
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22:38 Uhr
“Große Mauer des Donbass” errichtet
Von ukrainischer Seite sollen Bilder von der “Großen Mauer des Donbass” veröffentlicht worden sein. Dies meldet der Telegram-Kanal Operazija Z: Wojenkory Russkoi Wesny.
Die Aufnahmen sollen die von russischem Militär errichteten befestigten Stellungen in der Nähe von Wladimirowka an der Front von Ugledar in der Donezker Volksrepublik zeigen.
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22:27 Uhr
Schoigu: Mehr als 300.000 Reservisten bereit, “Kampf- und Spezialaufgaben” zu erfüllen
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat erklärt, dass im Rahmen der Teilmobilmachung innerhalb von zwei Monaten mehr als 300.000 Reservisten, darunter auch Freiwillige, ausgebildet worden seien. Etwa 3.000 Ausbilder auf mehr als 100 Truppenübungsplätzen in Russland und Weißrussland hätten die Schulung übernommen.
Nach der erfolgreichen Ausbildung stünden der Armee etwa 8.000 Einheiten für Kampffahrzeuge und Panzer, Artilleriesysteme, Luftabwehr und unbemannte Flugsysteme zur Verfügung, so Schoigu. Ebenfalls beendet sei die Vorbereitung der Kräfte auf die elektronische Kampfführung.
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22:16 Uhr
US-Außenminister Blinken: NATO wird Kiew mit Waffen sowjetischen Typs beliefern
US-Außenminister Antony Blinken auf der APEC-Konferenz in Bangkok, 17. November 2022Guillaume Payen/Keystone Press Agency / www.globallookpress.com US-Außenminister Antony Blinken hat bekannt gegeben, dass die NATO die Möglichkeit prüft, Kiew mit Waffen und Munition aus der Sowjet-Ära zu unterstützen und in entsprechende Produktionsanlagen zu investieren. Dies berichtet das Portal AZGeopolitics. Blinken wörtlich:
“Wir prüfen alle Optionen, um sicherzustellen, dass die Ukraine das erhält, was sie benötigt und was für sie effektiv ist.”
Diese Aussage bezieht sich teilweise auf Systeme aus der Sowjet-Ära, die seit Jahrzehnten in westlichen Ländern gelagert werden, um beispielsweise sicherzustellen, dass die Munition für diese Systeme verfügbar ist.
Blinken hatte sich in einem Interview mit CNN auch zu der Frage geäußert, ob die NATO erwäge, in Fabriken in der Tschechischen Republik, der Slowakei und in Bulgarien zu investieren, um die Produktion von Waffen aus der Sowjet-Ära wieder aufzunehmen.
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21:51 Uhr
Die ZEIT erhebt Vorwürfe gegen Russlandgeschäft des Landmaschinenbauers Claas
Ein Claas-Mähdrescher des Typs “Tucano”, November 2018MIT Russia/Twitter.com / www.globallookpress.com Die Wochenzeitung ZEIT behauptet, dass der deutsche Mähdrescher-Hersteller “Claas” aus dem westfälischen Gütersloh womöglich gegen die antirussischen Sanktionen verstoßen habe. Die Vorwürfe wurden vom WDR aufgegriffen und auch von der Tagesschau verbreitet.
Claas ist seit vielen Jahren im Russlandgeschäft aktiv und hat im südrussischen Krasnodar in ein eigenes Werk investiert. Zwar habe das Unternehmen im März 2022 wie andere westliche Firmen sein russisches Werk geschlossen und halte sich an alle westlichen Auflagen und Sanktionen.
Die Wochenzeitung hält der Geschäftsleitung von Claas jedoch vor, Kontakte zum Kreml und Wladimir Putin unterhalten zu haben, und vermutet, das Unternehmen sei bestrebt, die Russland-Sanktionen zu unterlaufen. Statt Einzelteilen wolle die Firma nun fertig montierte Komponenten nach Russland liefern, die nicht unter die westlichen Ausfuhrbeschränkungen fallen.
Allerdings könnten sich daraus Schwierigkeiten für Claas ergeben: Da sich das Unternehmen vor sechs Jahren in einem Sonderinvestitionsvertrag verpflichtet habe, den überwiegenden Teil der Produktion seiner “Tucano”-Mähdrescher in Russland durchzuführen und nicht nur Teile nach Russland zu exportieren, drohten wegen Verletzung dieses Vertrags nun Subventionsrückzahlungen “in dreistelliger Millionenhöhe” an den russischen Staat.
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21:29 Uhr
Russlands ständiger UN-Vertreter: EU-Initiative zum Ukraine-Tribunal ist Versuch, Gesetzlosigkeit zu vertuschen
Archivbild: Wassili Nebensja, der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten NationenJohn Lamparski / Gettyimages.ru Der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, bezeichnete die von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eingebrachte Initiative zur Einrichtung eines internationalen Sondergerichtshofs für die Ukraine unter der Ägide der Vereinten Nationen als Versuch, die Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte zu legitimieren. Nebensja kommentierte die Erklärung von der Leyens mit den Worten:
“Es gibt so viele verschiedene Initiativen. Man kann sie nicht alle im Auge behalten. Dies ist ein Beispiel für das, was Sie eine ‘regelbasierte internationale Ordnung’ nennen – Sie denken sich diese Regeln aus und geben sie dann als allgemeingültig aus.”
Seiner Meinung nach ist die Initiative ein Versuch, die Gesetzlosigkeit zu vertuschen und sich mit der Autorität der UNO zu schmücken. Der ständige UN-Vertreter Russlands betonte:
“Ich weiß nicht, was für ein Tribunal das ist und worum es hier geht. Aber Sie wollen, wie schon beim letzten Mal, eine korrumpierte Entscheidung der Generalversammlung erreichen.”
Nebensja wies darauf hin, dass die UN-Generalversammlung einfach nicht die Kompetenz habe, solche Entscheidungen zu treffen. Dies sei das Vorrecht des UN-Sicherheitsrates.
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20:57 Uhr
Gouverneur des Gebiets Cherson: Ukrainische Säuberungen gehen weiter
Archivbild: Ein ukrainischer Polizist überprüft den Personalausweis eines Mannes, bevor dieser den Evakuierungszug betritt.Ashley Chan / Gettyimages.ru Die ukrainischen Behörden in Cherson setzen ihre Maßnahmen zur Unterdrückung der örtlichen Bevölkerung fort. So erhalten Männer, die versuchen, die Stadt zu verlassen, Vorladungen beim Einberufungsbüro des ukrainischen Militärs. Dies gab der kommissarische Gouverneur des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekannt. Er erläuterte:
“Die ukrainischen Behörden sind der Ansicht, dass alle, die dort geblieben sind, die Ukraine verraten haben und vor Gericht gestellt werden können. Auf diese Weise zeigen sie dem Rest der Ukraine und der ganzen Welt, was vor sich geht.”
Die ukrainischen Sicherheitskräfte suchen vor allem nach Personen, die an der Durchführung des Referendums über den Beitritt des Gebiets Cherson an die Russische Föderation beteiligt waren, so der Gouverneur. Er erklärte weiter:
“Sie suchen nach allen, die bei der Durchführung des Referendums geholfen haben. Absolut alle Geschäftsleute, ausnahmslos private Unternehmer, fallen in die Kategorie der Kollaborateure, weil sie in dem Gebiet, das jetzt vorübergehend von der Ukraine besetzt ist, gearbeitet und ihre Arbeit nicht aufgegeben haben.”
Auch die Ausfahrten aus Cherson würden durchkämmt. Saldo schilderte:
“Viele von denen, die geblieben sind, versuchen jetzt zu gehen, aber sie können nur nach Nikolajew fahren, wo sich eine riesige Schlange von Autos und Bussen gebildet hat. Es dauert sehr lange, bis entschieden wird, ob sie passieren dürfen oder nicht. Viele Männer werden zurückgehalten, wohingegen Ältere und Frauen zumeist durchgelassen werden.”
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20:30 Uhr
Lawrow: Westen drängt die Ukraine dazu, den Krieg gegen Russland fortzusetzen
Archivbild: Der russische Außenminister Sergei Lawrow, 28. November 2022MFA Russia via Globallookpress.com / www.globallookpress.com Nach Auffassung des russischen Außenministers Sergei Lawrow drängt der Westen die Ukraine buchstäblich dazu, den Krieg fortzusetzen, den er selbst gegen Russland führe. Lawrow sagte dies auf einem Treffen mit Teilnehmern des Wissenschafts- und Bildungsprogramms “Dialog für die Zukunft”, dessen Wortlaut auf der Website des Ministeriums veröffentlicht wurde, wie TASS meldet.
Lawrow erklärte, die westlichen Länder versuchten, das Prinzip der Vermeidung eines militärischen Konflikts zwischen Atommächten zu unterlaufen.
Vielmehr müssten die Atommächte versuchen, jeden militärischen Zusammenstoß untereinander zu vermeiden, einschließlich des Einsatzes konventioneller Waffen. Denn eine Eskalation könnte unkontrollierbar werden, wie Lawrow betonte.