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23.11.2022 20:49 Uhr
20:49 Uhr
Ukrainische Mobilfunksender auf Generatoren angewiesen – Internet teilweise ausgefallen
Der ukrainische Minister für digitale Transformation, Michail Fjodorow, hat dem Telegram-Kanal Readovka zufolge erklärt, dass die Betreiber von Mobilfunksendemasten aufgrund von Stromausfällen überlastet sind. Daher müssten Generatoren eingesetzt werden, um sie zu betreiben. Überdies gebe es im ganzen Land ernsthafte Störungen des Internets, so der Politiker. Fjodorow weiter:
“Notstromabschaltungen. Mobilfunkanlagen und Festnetzbetreiber haben, sofern möglich, auf Generatoren umgestellt. Die Mobilfunkanbieter, die die Sendemasten betreiben, sind mit dem Datenverkehr überlastet.”
Die Störungen beim Mobilfunk könnten, so Readovka, auf die heutigen Angriffe auf die kritische Infrastruktur zurückzuführen sein, die im ganzen Land zu Ausfällen im Stromnetz führten.
Angriffe mit Raketen, Marschflugkörpern oder Drohnen habe es demnach in der Stadt und im Gebiet Kiew, in Wischgorod, Odessa und im Gebiet Odessa, in der Stadt und im Gebiet Dnepropetrowsk, in Kriwoi Rog, Saporoschje, in der Stadt und im Gebiet Poltawa, in Krementschug, Swetlowodsk, in der Stadt und im Gebiet Nikolajew, in Otschakow, Juschnoukrainsk, in den Städten und Gebieten Winniza und Lwow sowie in den Gebieten Chmelnizkij und Sumy gegeben.
Zu Beeinträchtigungen bei der Stromversorgung kam es in den bereits genannten Orten und Gebieten und darüber hinaus in Mirgorod, Rowno, Luzk, Tscherkassy, Tschnigow und weiteren Städten.
Probleme mit der Wasserversorgung soll es in Kiew, Sumy, Nikolajew, Charkow und Dnepropetrowsk geben.
Die Symbole auf der Karte bedeuten:
- gelbes Dreieck mit Ausrufezeichen: Schäden an Infrastruktur
- blauer Kreis mit Blitz: Stromausfall
- Wasserhahn: Wasserversorgung unterbrochen
- roter Kreis mit Ausrufezeichen: sonstige Einschränkungen
- Explosionssymbol: Artillerieangriffe, Beschuss durch russisches Militär
- schraffierte Flächen: vorübergehend nicht unter russischer Kontrolle
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20:16 Uhr
Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur Ukraine geplant
Kiew hat eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt. Wie der erste Stellvertreter des russischen UN-Botschafters, Dmitri Poljanski, in einem Beitrag auf Telegram erklärte, wurden als Begründung die Angriffe auf Objekte der ukrainischen Energie-Infrastruktur genannt. Poljanski fügte hinzu:
“Vonseiten der Ukraine wurde wieder Wladimir Selenskij mittels Videoverbindung angekündigt; damit werden erneut die Verfahrensregeln des Sicherheitsrats verletzt.”
Der diplomatische Vertreter Ghanas, der den Vorsitz des Sicherheitsrats gegenwärtig innehat, legte den Beginn der Sitzung auf 16:00 Uhr Ortszeit (22:00 deutscher Zeit) fest. Eine Entscheidung über die Video-Zuschaltung Selenskijs sei noch nicht getroffen, so Poljanski.
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19:42 Uhr
Selenskijs Präsidentenbüro: Stromausfälle in der Ukraine könnten wochenlang andauern
Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrei Jermak, hat laut TASS erklärt, dass die Stromausfälle im Lande wochenlang andauern könnten. Deshalb benötige die Ukraine eine strategische Reserve von Generatoren.
Am Mittwoch nahm Jermak per Videolink an der Einführung eines Hilfsprojekts europäischer Städte zur Lieferung von Generatoren an die Ukraine teil. Er sagte, das Projekt könne den Ukrainern helfen, “den schwierigsten Winter in der modernen Geschichte des Landes zu überstehen”.
Der Pressedienst des Präsidentenbüros zitierte Jermak mit folgenden Worten:
“Generatoren sind eine Grundausstattung, die die Grundbedürfnisse der Menschen sichert: Licht, Kommunikation, Zugang zu zuverlässiger medizinischer Versorgung im Falle eines Stromausfalls (…) Wir brauchen sie als strategische Reserve für den Fall eines vollständigen und kontinuierlichen Stromausfalls, der wochenlang andauern kann.”
Er wies auch darauf hin, dass die Ukraine Hochspannungsausrüstungen benötige, insbesondere Automatentransformatoren, Leistungsschalter, Relais und Überspannungsableiter.
Zuvor hatte der Generaldirektor des ukrainischen Energieunternehmens DTEK, Maxim Timtschenko, die Einwohner aufgefordert, das Land über den Winter zu verlassen, wenn möglich. Das Büro von Selenskij versuchte jedoch, die Aussagen des Energieunternehmens zu dementieren und erklärte, dass die Ukrainer nicht gezwungen seien, das Land wegen drohender Stromausfälle zu verlassen.
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19:08 Uhr
Erste Oberleitungs-Busverbindung in Mariupol wiederhergestellt
Die ersten Oberleitungsbusse in Mariupol haben den Verkehr wieder aufgenommen. Wie die Donezker Nachrichtenagentur (DAN) berichtete, verkehren die Busse im autonomen Betrieb auf einer Strecke zwischen Hafen und Stadtzentrum. Die Ladung reiche für zwanzig Kilometer aus.
Wie die DAN hinzufügte, sei in weiterer Zukunft ein Ausbau des Busnetzes durch Aufstellen neuer Ladestationen und die Einrichtung längerer Strecken geplant.
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18:36 Uhr
Medienbericht: Ukrainische Luftabwehrrakete ausländischer Produktion schlägt in Kiewer Wohnhaus ein
Medienberichten zufolge ist heute eine ukrainische Luftabwehrrakete westlicher Produktion in ein Wohnhaus in Kiew eingeschlagen. In den sozialen Medien kursieren Fotos von einem Fragment einer IRIS-T-Luftabwehrrakete, die von den USA und Deutschland an Kiew geliefert werden.
Der Kiewer Telegram-Kanal Realny Kiew veröffentlichte das Foto mit dem Kommentar, dass dieses Raketen-Fragment in der Nähe des Hauses des Lesers abgestürzt sei. Die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN hatte zuvor berichtet, dass die ausländischen Luftabwehrsysteme NASAMS und IRIS in der Nähe der Hauptstadt im Einsatz seien.
Am Mittwochnachmittag wurde in weiten Teilen der Ukraine Luftschutzalarm ausgerufen. Zeugen in Kiew berichteten daraufhin von Explosionen, die der Bürgermeister der Stadt, Witali Klitschko, später bestätigte. Ihm zufolge sind drei Menschen ums Leben gekommen, weitere elf Menschen seien verletzt worden.
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18:00 Uhr
Frequenzabfall im Stromnetz: Alle ukrainischen Kernkraftwerke wurden automatisch abgeschaltet
Alle drei Atomkraftwerke, die auf dem Gebiet der Ukraine betrieben werden, sind durch den Frequenzabfall im Stromnetz automatisch abgeschaltet worden. Die Schnellabschaltungen der Reaktoren der Kraftwerke Südukraine im Gebiet Nikolajew sowie Rowno und Chmelnizki in den gleichnamigen Gebieten wurden vom ukrainischen Kernkraftwerkbetreiber Energoatom auf dessen Telegramkanal bestätigt. Das Unternehmen gab bekannt:
“Heute, am 23. November 2022, wurde durch den Frequenzabfall im ukrainischen Stromnetz das Notfallschutzsystem der Kraftwerke Rowno, Südukraine und Chmelnizki ausgelöst, weswegen alle Kraftwerksblöcke automatisch abgeschaltet wurden. Sie arbeiten im Projektmodus, ohne Stromerzeugung.”
Energoatom fügte hinzu, dass es keine Änderungen der Strahlungswerte auf den Geländen der Kraftwerke und in deren Umland gegeben habe und dass alle Werte im Normbereich liegen. Eine Wiederaufnahme der Stromerzeugung sei nach einer Normalisierung des Betriebs des ukrainischen Stromnetzes geplant.
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17:42 Uhr
Joe Biden ordnet Bereitstellung von 400 Millionen US-Dollar für die Ukraine an
US-Präsident Joe Biden hat den Chef des US-Außenministeriums, Antony Blinken, angewiesen, bis zu 400 Mio. US-Dollar für die militärische Unterstützung der Ukraine bereitzustellen. Dies berichtet das Pressebüro des Weißen Hauses:
“Biden ermächtigte den US-Außenminister, der Ukraine insgesamt bis zu 400 Millionen US-Dollar für Verteidigungsgüter und -dienstleistungen des US-Verteidigungsministeriums sowie für militärische Vorbereitung und Ausbildung zur Verfügung zu stellen.”
Welche Waffen Washington genau nach Kiew schicken wird, ist noch nicht bekannt.
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17:15 Uhr
Lage um AKW Saporoschje: Macron plant in den kommenden Tagen direkte Kontaktaufnahme mit Putin
Die Agence France-Presse (kurz AFP) berichtet, dass der französische Präsident Emmanuel Macron in den kommenden Tagen ein Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bezüglich der Sicherheitslage um das Atomkraftwerk Saporoschje plane. Die Nachrichtenagentur zitierte den Staatschef:
“Ich erwarte in den kommenden Tagen einen direkten Kontakt mit ihm zu Fragen der zivilen Kernenergie, insbesondere zum Atomkraftwerk Saporoschje – nach einem Meinungsaustausch mit dem Generaldirektor der IAEA, Rafael Grossi.”
Am 21. November erklärte Macron, er habe ein dringendes Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selenskij geführt.
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16:49 Uhr
FSB verhindert Anschläge im Gebiet Woronesch
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen Sabotageversuch von militärischen Objekten und Infrastruktur zur Energieversorgung im Gebiet Woronesch verhindert. Wie das Zentrum für Öffentlichkeitskommunikation der Behörde meldete, seien die Anschläge von einer geheimen Zelle ukrainischer Nationalisten geplant worden. Der FSB erklärte weiter:
“Bei dem Versuch der Festnahme des Anführers und zweier seiner Handlanger, als sie die Terrormittel aus dem im Voraus eingerichteten Versteck herausholten, leisteten diese den Mitarbeitern des FSB bewaffneten Widerstand und wurden durch Gegenmaßnahmen eliminiert.”
Unter der Zivilbevölkerung und den Mitarbeitern der Rechtspflegebehörden gebe es keine Verletzten, meldete der FSB.
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16:22 Uhr
“Wir sind offen für Zusammenarbeit” – CIA will russische Gegner des Ukraine-Krieges rekrutieren
Laut einem Beitrag des Wall Street Journal hat der US-Auslandsgeheimdienst CIA vor, diejenigen Russen zu rekrutieren, die gegen die spezielle Militäroperation in der Ukraine sind. Die Tageszeitung beruft sich dabei auf den stellvertretenden CIA-Direktor David Marlowe:
“Wir suchen auf der ganzen Welt nach Russen, die von dieser (Sonderoperation – Anm. d. Red.) ebenso angewidert sind wie wir. Wir sind offen für eine Zusammenarbeit”.
Dem Wall Street Journal zufolge spiegelten die Äußerungen von Marlowe die jüngsten Meinungen ehemaliger hochrangiger CIA-Beamten wider, wonach die Unzufriedenheit mit dem Konflikt in der Ukraine einen “fruchtbaren Nährboden” für die Rekrutierung von Agenten darstelle. Unter anderem könne dies Geschäftsleute betreffen, deren Vermögen nun eingefroren sind, ebenso wie Unternehmer.