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18.11.2022 17:04 Uhr
17:04 Uhr
Stromverbrauch in Deutschland geht zurück
Neben dem Gasverbrauch ist auch der Stromverbrauch in Deutschland stark zurückgegangen. Während die Nutzung elektrischer Energie in den Sommermonaten noch ungefähr auf dem Vorjahresniveau gelegen habe, seien es im September bereits vier Prozent weniger gewesen als im September 2021. Dies teilte der Bundesverband der Energiewirtschaft (BDEW) mit. Im Oktober habe der Rückgang bei neun Prozent gelegen. Dem BDEW zufolge habe es einen solchen Rückgang zuletzt im ersten Jahr der Corona-Krise 2020 gegeben.
Als Gründe für den derzeitigen Rückgang des Stromverbrauchs wurden die gestiegenen Preise, der Rückgang der Produktion in der Industrie und das warme Wetter genannt. Im gesamten bisherigen Jahresverlauf liegt der Verbrauch mit etwa 434 Milliarden Kilowattstunden 1,9 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Für das gesamte Jahr wird mit einem Rückgang um gut zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.
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17.11.2022 17:05 Uhr
17:05 Uhr
Hoffnung für MV Werften: Disney kauft Rohbau eines Kreuzfahrtriesen
Der Disney-Konzern kauft das bisher unter dem Namen “Global Dream” geplante Kreuzfahrtschiff der insolventen Unternehmensgruppe MV Werften in Wismar. Das teilte der US-Riese der Unterhaltungsindustrie in einem Blogeintrag mit. Die hauseigene Reederei Disney Cruise Line will das in Wismar als einem der drei Standorte von MV Werften leigende Schiff unter eigener Regie von Experten der Meyer Werft in Papenburg fertigbauen lassen. Ein Kaufpreis wurde am Mittwoch nicht genannt.
Auf dem Kreuzfahrtriesen sollten ursprünglich rund 9.500 Menschen Platz finden. Es wäre damit das nach der Passagierzahl weltgrößte Schiff. Disney plant nun mit einer Kapazität von 6.000 Passagieren und 2.300 Besatzungsmitgliedern, die dann auf dem 342 Meter langen und 46 Meter breiten Schiff mit 20 Decks Platz finden sollen.
Das etwa zu 75 Prozent fertiggestellte Schiff war vom chinesischen Kreuzfahrt-Konzern Genting Hong Kong, dem früheren Eigner der MV Werften, ursprünglich für den asiatischen Markt vorgesehen. Während der Corona-Pandemie gingen jedoch zunächst die MV Werften, eine Werften-Gruppe in Mecklenburg-Vorpommern mit drei traditionsreichen Werftstandorten Wismar, Rostock und Stralsund, und später auch deren Mutterkonzern insolvent.
Bis zum Beginn der Corona-Pandemie und dem dann folgenden Einbruch des Kreuzfahrtgeschäfts ging es der Gruppe blendend. Anfang Dezember 2019 verkündete der Geschäftsführer Peter Fetten der MV Werften noch, volle Auftragsbücher bis zum Jahr 2024 würden die Vollbeschäftigung sichern.
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16.11.2022 21:19 Uhr
21:19 Uhr
Stromsparmodus: Palmer schaltet Tübingen die Straßenbeleuchtung ab
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer will die Straßenbeleuchtung seiner Stadt nachts abschalten, um Strom zu sparen. Wie die Stadt mitteilte, sollen die Straßenlaternen ab kommender Woche jeweils von Sonntagnacht bis Mittwochnacht zwischen 1 Uhr und 5 Uhr abgestellt werden. Unterführungen und Tunnel sollen aber weiterhin beleuchtet werden. Zudem sollen die Polizei und das Ordnungsamt in der Nacht verstärkt präsent sein. Zwischen Donnerstag und Samstag, wenn üblicherweise viele Menschen ausgehen, wird die Beleuchtung nur zwischen 3 Uhr und 5 Uhr abgeschaltet.
Ursprünglich war geplant, die Innenstadt nicht komplett zu verdunkeln, sondern die Beleuchtung nur zu reduzieren. Das Problem dabei: Der Stadt zufolge könne dies nur mit einer separaten Steuerung erfolgen. Die erforderlichen Bauteile sind jedoch erst in mehreren Wochen lieferbar. Palmer sagte:
“Die übergangsweise komplette Abschaltung für jeweils vier Stunden in vier Nächten pro Woche ist ein Kompromiss, den wir eingehen, um sofort Energie einzusparen.”
Boris Palmer ist kürzlich als parteiloser Kandidat zum Oberbürgermeister von Tübingen wiedergewählt worden. Wegen Streitigkeiten zwischen ihm und der Partei ruht seine Mitgliedschaft bei Bündnis90/Die Grünen derzeit.
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15:25 Uhr
Rüstungs-Boom: Rheinmetall plant 2025 deutlich mehr Geschäft ein
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat sich angesichts der Aufrüstung in vielen Nato-Staaten höhere Finanzziele gesteckt. 2025 soll sich der Umsatz gegenüber dem Jahr 2021 nahezu verdoppelt haben, wie der Konzern am Mittwoch anlässlich einer Investorenveranstaltung in Wien mitteilte. Auch bei der Profitabilität dürfte es Aufschwung geben, sodass sich auch Nettogewinn und Dividende in etwa verdoppeln dürften.
2025 will der Düsseldorfer Konzern zwischen 10 und 11 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Für das laufende Jahr hat das im MDax gelistete Unternehmen sich derzeit rund 15 Prozent Umsatzwachstum aus eigener Kraft gegenüber den 5,7 Milliarden Euro Umsatz aus dem Vorjahr vorgenommen. Rheinmetall erhofft sich etwa aus dem Sondervermögen für die bessere Ausstattung der Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro einen großen Anteil für eigene Aufträge. Das Unternehmen baut Panzersysteme und andere militärische Fahrzeuge, stellt Waffen und Munition her und liefert auch Rüstungselektronik.
Im Februar 2021 lagen die Mittelfristziele für 2025 noch spürbar niedriger bei einem Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro.
Mehr zum Thema – Granaten für die Ukraine: Rheinmetall will spanischen Munitionshersteller kaufen
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12:54 Uhr
IG-Metall setzt am Mittwoch Warnstreiks fort – und droht mit verstärkten Protesten ab Freitag
An diesem Mittwoch beteiligten sich in Berlin, Brandenburg und Sachsen bis zum Nachmittag rund 3.000 Beschäftigte aus 17 Betrieben an den Ausständen. Der Schwerpunkt lag jedoch in Norddeutschland. Dort soll es in Hamburg und Bremen die größten Kundgebungen gegeben haben. Am Dienstag hatten sich an bundesweiten Protesten rund 100.000 Menschen beteiligt, darunter zehntausende in Bayern. Laut IG Metall nahmen bisher insgesamt über eine halbe Million Beschäftigte an den verschiedenen Aktionen teil. “Wenn sich die Arbeitgeber am Donnerstag wieder nicht bewegen”, dann gehe es ab Freitag erst so richtig los, hieß es seitens der IG Metall.
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11:40 Uhr
Inflation in Großbritannien steigt auf mehr als 11 Prozent
Die Inflation in Großbritannien hat sich weiter verstärkt und ist auf über elf Prozent gestiegen. Im Oktober legten die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 11,1 Prozent zu, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Schon im September hatte die Teuerungsrate bereits 10,1 Prozent betragen.
Analysten wurden von der Stärke des Preisanstiegs überrascht. Die Experten hatten für Oktober im Schnitt eine Inflationsrate von “nur” 10,7 Prozent erwartet. Auch im Monatsvergleich ist der Preisanstieg stärker als erwartet ausgefallen. Für diesen Zeitraum meldete das Statistikamt einen Anstieg um 2,0 Prozent.
Das Statistikamt erklärte den Anstieg der Inflation vor allem mit anziehenden Preisen für Gas und Strom. Zudem hätten steigende Lebensmittelpreise die Teuerung angetrieben.
Die britische Notenbank stemmt sich seit einiger Zeit mit Zinsanhebungen gegen den starken Preisauftrieb. Sie hat ihren Leitzins seit Ende vergangenen Jahres mehrfach erhöht – auf zuletzt 3,0 Prozent.
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11:00 Uhr
Bundesbank-Vorstand: Digitaler Euro frühestens im Herbst 2026
Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz rechnet frühestens Ende 2026 mit der Einführung eines digitalen Euro. Bis zum Ende der Untersuchungsphase im Herbst 2023 werde der EZB-Rat “in enger Zusammenarbeit mit dem europäischen Gesetzgeber” entscheiden, ob die Realisierungsphase eingeleitet werden soll, sagte Balz am Mittwoch bei einer Konferenz in Frankfurt:
“Anschließend könnte der digitale Euro eingeführt werden, jedoch meines Erachtens nicht vor Herbst 2026.”
Die Währungshüter des Euroraums prüfen seit geraumer Zeit die mögliche Einführung einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung. Mitte Juli 2021 beschloss die Europäische Zentralbank (EZB), die Vorarbeiten auf die nächste Stufe zu heben: In einer zweijährigen Untersuchungsphase geht es nun etwa um Technologie und Datenschutz. Ob ein digitaler Euro kommen wird, ist damit noch nicht entschieden. In jedem Fall würde ein digitaler Euro das Bargeld ergänzen und nicht ersetzen.
“Eine allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehende digitale Zentralbankwährung würde dafür sorgen, dass der stabilisierende Effekt von Zentralbankgeld im Zahlungsverkehr auch künftig erhalten bleibt“, warb Balz.
Mehr zum Thema – Innenministerin Faeser plant Bargeldobergrenze von 10.000 Euro
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10:40 Uhr
Irland steuert auf schwere Energiekrise mit Blackouts zu
Angesichts geringer Versorgung und fehlender Speicher steuert das EU-Mitglied Irland nach Ansicht einer Expertin auf eine schwere Energiekrise zu. Bereits im bevorstehenden Winter könne es unter bestimmten Umständen zu Stromausfällen kommen, warnte Muireann Lynch vom Economic and Social Research Institute (ESRI) in Dublin im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Im Winter 2023/24 seien solche Blackouts dann kaum noch zu vermeiden. Lynch verwies auf das starke Wirtschaftswachstum des EU-Landes sowie die zunehmende Bevölkerung. Zudem würden immer mehr Rechenzentren ans Netz gehen. Dies alles erhöhe die Nachfrage.
Es gebe zwar viel erneuerbare Energie, vor allem durch Windparks. Allerdings sei sich nicht um die Gaserzeugung gekümmert worden. Vor der irischen Küste gibt es nur ein erschlossenes Gasfeld. Es deckt bisher 25 Prozent des Bedarfs und wird Schätzungen zufolge 2030 erschöpft sein. Der Großteil wird aus Großbritannien importiert, es gibt weder Gas- noch Stromspeicher. Die Exploration von Ölfeldern hatte die Regierung vor einiger Zeit bereits ausgeschlossen, um beim Klimaschutz aufzuholen.
“Wenn es den Anlagenbetreibern nicht gelingt, ganz schnell neue Notstromaggregate zu errichten, dann wird es im nächsten Winter noch enger, weil wir dann eine noch stärkere Reduzierung auf der Angebotsseite haben und wahrscheinlich keine ausreichende Versorgung ans Netz kommt“, so die Expertin.
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15.11.2022 19:38 Uhr
19:38 Uhr
Varta erwartet holprige Geschäfte – Kurzarbeit für 500 Mitarbeiter
Der Batteriekonzern Varta steht weiter vor Problemen. Auch im kommenden Jahr wird sich ersten Planungen zufolge das Geschäft nur mühsam erholen. Die herausfordernde wirtschaftliche Lage und die weltweiten Krisen würden auch 2023 weiterbestehen und für Schwierigkeiten in der Lieferkette, bei den Kosten und in der Verbrauchernachfrage sorgen, hieß es am Dienstag vom Konzern aus Ellwangen.
Am Standort im schwäbischen Nördlingen wird für rund 500 Mitarbeiter Kurzarbeit angeordnet. In Nördlingen produziert Varta insbesondere kleine Lithium-Ionen-Batterien. Diese Zellen werden beispielsweise in Kopfhörern eingesetzt. Insgesamt arbeiten an dem Standort etwa 800 Mitarbeiter.
Für dieses Jahr peilt das Unternehmen insgesamt noch einen Umsatz zwischen 805 und 820 Millionen Euro an. Das wären über zehn Prozent weniger als im Vorjahr mit 903 Millionen Euro. Varta hatte im September die ursprünglichen Jahresziele kassiert, weil Kunden bei zwei großen Aufträgen weniger Mengen abnahmen. Für 2023 peilt Varta nun 850 bis 880 Millionen Euro Umsatz an.
Vorläufige Zahlen zum dritten Quartal hatte Varta bereits im Oktober vorgelegt. So ging der Erlös in den Monaten Juli bis September im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 194 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis betrage 2,5 Millionen Euro Verlust, nachdem ein Jahr zuvor noch 70 Millionen Gewinn verzeichnet wurden. Unter dem Strich fiel im dritten Quartal ein Verlust von rund 23 Millionen Euro an.
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18:25 Uhr
EU wird die Zulassung des Pestizids Glyphosat um ein Jahr verlängern
Der umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat darf in der EU ein Jahr länger genutzt werden als bislang vorgesehen. Man beabsichtige, die befristete Zulassung des Unkrautvernichters bis zum 15. Dezember 2023 zu verlängern, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Es werde zusätzliche Zeit benötigt, damit die zuständige Behörde alle notwendigen Informationen prüfen und die Sicherheit des Mittels rechtssicher einschätzen könne. Erst dann soll eine langfristige Entscheidung getroffen werden.
Dem Glyphosat-Hersteller Bayer lag am Dienstagnachmittag noch keine offizielle Bestätigung der EU-Kommission für die Verlängerung der Zulassung vor. Doch zeigte sich der Konzern zuversichtlich, dass damit zu rechnen sei. Das Pestizid steht unter Verdacht, Krebs zu verursachen, Bayer weist das allerdings zurück. Deutschland will Glyphosat ab Anfang 2024 nicht mehr zulassen.
Kritik an der Ankündigung der EU-Kommission kommt von der Verbraucherorganisation Foodwatch. Der Fall zeige, dass die EU-Zulassungspraxis für Pestizide reformiert werden müsse.