-
19.01.2023 19:19 Uhr
19:19 Uhr
Microsoft kündigt Abbau von 10.000 Stellen an
Vincent Isore/Keystone Press Agency / www.globallookpress.com Auch in der IT-Branche stehen nun größere Kündigungswellen an: Am Mittwoch hatte Microsoft angekündigt, bis zum Ende des Quartals 10.000 Mitarbeiter zu entlassen, etwas weniger als fünf Prozent der Belegschaft. Wie Konzernchef Satya Nadella in einer Mitteilung erklärte, passe der Softwarehersteller seine Kostenstruktur an die Umsätze und die Nachfrage der Kunden an.
Microsoft äußerte sich gegenüber der Belegschaft nicht dazu, welche Bereiche betroffen sind. Man wolle jedoch “weiterhin Einstellungen in strategischen Schlüsselbereichen vornehmen”. Ziel sei, Kapital und Köpfe auf die langfristigen Wachstumsbereiche zu konzentrieren, so Nadella. Er begründete die Entscheidung damit, dass das Unternehmen sich an “technologische Verschiebungen” anpassen müsse.
Analyst Dan Ives vom Vermögensverwalter Wedbush erklärte, die Entscheidung komme nicht überraschend: In den vergangene Jahren habe Microsoft wie auch andere Technologieunternehmen sehr viel Personal eingestellt. Jetzt habe sich die Situation geändert, auch Microsoft müsse handeln.
Auch die IT-Branche steht mittlerweile unter Druck: In den Hochzeiten der Corona-Krise und der damit verbundenen Telearbeit boomten Computerverkäufe und das Online-Anzeigengeschäft. Entsprechend stellten die Unternehmen viele Mitarbeiter ein. Doch nun laufen die Geschäfte nicht mehr, Computer und Smartphones verkaufen sich nicht mehr so gut. Marktforschungsinstituten zufolge gingen die PC-Auslieferungen im vierten Quartal 2022 um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. In den Vereinigten Staaten wurden im vergangenen Jahr laut der Branchenberatung Challenger mehr als 97.000 Arbeitsplätze in der Techbranche abgebaut – so viele wie seit dem Platzen der Dotcom-Blase 2001 nicht mehr.
-
13:30 Uhr
Weg aus Europa? Bayer-Chefetage sieht sich in den USA und China um
Bayer-Logo am Standort Berlin (Symbolbild, 2019)Jens Krick, via www.imago-images Der Pharmakonzern Bayer kritisiert das wirtschaftliche Umfeld für Innovationen in Europa und will den Schwerpunkt seines Pharmageschäfts weiter Richtung USA verlagern. Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich sagte gegenüber der Financial Times in einem am Montag veröffentlichen Interview: “Europa macht einige wirklich große Fehler […] Wir verlagern unseren kommerziellen Fußabdruck und die Ressourcen für unseren kommerziellen Fußabdruck deutlich weg von Europa.”
Man wolle sich daher weiter auf die USA und China konzentrieren, wo das Pharmageschäft bereits eine bedeutende Marktpräsenz aufgebaut habe, betonte er. China stehe Innovationen deutlich aufgeschlossener gegenüber, während höhere Medikamentenpreise in den USA es Bayer ermöglichten, die durch die hohe Inflation – welche nicht zuletzt durch die antirussischen EU-Sanktionen befeuert wurden und werden – verursachte Kostenexplosion zu tilgen. In den USA hat sich der Leverkusener Agrar- und Pharmakonzern in den vergangenen Jahren mit einigen milliardenschweren Pharmadeals wie dem umstrittenen Monsanto-Konzern verstärkt. Im Gegensatz zu den USA bezeichnete Oelrich die EU als “innovationsunfreundlich”.
-
18.01.2023 22:31 Uhr
22:31 Uhr
Gemüsepreise zogen 2022 um fast 11 Prozent an – Fleisch fast 15 Prozent
Die Preise für Gemüse sind im Vorjahr um 10,7 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Besonders stark verteuerten sich Gurken mit 26,2 Prozent sowie Tomaten mit 16,9 Prozent. Obst wurde durchschnittlich drei Prozent teurer, Melonen und Kiwis stachen mit jeweils 6,4 Prozent Teuerung heraus.
Laut der Wirtschaftswoche mussten die Verbraucher für Nahrungsmittel im vergangenen Jahr 13,4 Prozent mehr Geld ausgeben als 2021. Noch teurer als Gemüse wurden Fleisch und Fleischwaren, welche durchschnittlich um 14,6 Prozent anzogen.
Zugleich kauften die Menschen 6,4 Prozent weniger Obst und Gemüse. Beim Obst war der Rückgang mit 7,3 Prozent größer als bei Gemüse mit 5,4 Prozent. Grund könnte neben den hohen Preissteigerungen auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie sein, so die Statistiker. Den höchsten Rückgang der Nachfrage verzeichneten sie in den Monaten Januar, März und Mai, im Dezember ging es wieder leicht aufwärts.
-
18:42 Uhr
Wegen antirussischer Sanktionen: Chemieriese BASF verzeichnet Milliardenverlust
01. November 2022, Brandenburg, Schwarzheide: Martin Brudermüller (l.), Vorstandsvorsitzender der BASF, und Uwe Liebelt, Leiter der europäischen Verbundstandorte der BASF, warten auf der Baustelle auf Bundeskanzler Scholz zur Besichtigung der im Bau befindlichen Kathodenmaterialfabrik (Symbolbild).Sebastian Kahnert / www.globallookpress.com Wie das Handelsblatt berichtet, hat der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF 7,3 Milliarden Euro Ende 2022 wegen seiner Tochter Wintershall Dea aus seiner Bilanz gestrichen. Das bedeutet einen Nettoverlust von 1,4 Milliarden Euro, den der DAX-Konzern verbuchen muss. BASF hält rund 70 Prozent der Anteile an Wintershall Dea ‒ die Tochterfirma musste sich aufgrund der antirussischen Sanktionen aus Sibirien zurückziehen. Der Gas- und Ölproduzent aus Celle in Niedersachsen verliert mit dem Rückzug aus Russland die Hälfte seiner Produktion und Reserven sowie etwa 30 bis 40 Prozent des Cashflows.
Die #BASF in #Ludwigshafen schreibt rote Zahlen. Wir zerstören durch die sinnlosen Sanktionen nicht Russlands Wirtschaft, sondern unsere eigene. Und wer hat nochmal #Nordstream in die Luft gejagt? #Lanz#Maischberger
— Schwarzwaldmädle (@Brigitt44763587) January 18, 2023
Die EU-Sanktionen gegen Russland fügen allerdings nicht nur der deutschen, sondern auch der europäischen Wirtschaft insgesamt schweren Schaden zu. Bereits im November 2022 kritisierte BASF-Chef Martin Brudermüller die Vernachlässigung der Frage nach der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Dazu stellte er fest: “Das Grundproblem besteht einfach darin, dass wir darüber die eigentlich wichtigere Debatte völlig vernachlässigen, wie wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie wieder signifikant verbessern können.”
Weiterhin betonte er ‒ mit Blick auf den großen Standortgewinner der Sanktionen: “Mir macht daher Sorge, dass sich in diesem schwierigen, weil überregulierten Europa Investitionen längerfristig verlagern könnten, beispielsweise in die USA. Was spricht eigentlich noch für Investitionen in Europa?”
-
17.01.2023 13:25 Uhr
13:25 Uhr
Zucker, Mehl und Käse – Lebensmittelpreise steigen sprunghaft
Für einzelne Lebensmittel müssen Verbraucher 2023 noch mehr in die Tasche greifen als im Vorjahr – so etwa für Weizenmehl, Zucker, Schnittkäse, Quark oder Kartoffeln. Ihre Teuerungsraten sprangen seit Ende 2022 schlagartig in die Höhe. Zucker etwa war noch im September nur 1,6 Prozent teurer als im Vorjahresmonat gewesen. Im Oktober schnellte die Teuerung auf über 42 Prozent in die Höhe, im Dezember gar auf 63 Prozent. Auch bei Weizenmehl, Kartoffeln und Käse kamen die Anstiege spät, aber rasant.
“Wenn der Handel bei der Ernährungsindustrie einkauft, geschieht das meist mit Zeitverträgen über ein halbes oder ganzes Jahr”, erklärte Udo Hemmerling, stellvertretender Generalsekretär des Bauernverbands. “Das ist der Grund, weshalb Preissteigerungen etwa für Mehl und Zucker erst zeitversetzt in der Ladentheke zu sehen sind.” Bei anderen Lebensmitteln, etwa bei Butter, werde allerdings monatlich verhandelt, hier muss mit weiteren Preissteigerungen gerechnet werden. Auch bei Kartoffeln gebe es in der Regel keine langfristigen Verträge. Hier sei die maue Ernte für den kräftigen Preisanstieg verantwortlich gewesen.
-
09:45 Uhr
Statistisches Bundesamt: Inflation 2022 auf höchstem Stand seit Gründung der Bundesrepublik
SymbolbildDzmitry Skazau / Legion-media.ru Die Inflation in Deutschland hat 2022 ein Rekordhoch erreicht. Gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel trieben die Teuerungsrate im Jahresschnitt auf 7,9 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Dienstag eine erste Schätzung. Es war der höchste Stand seit Gründung der Bundesrepublik. Allerdings wurde die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert. 2021 hatten die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt.
Die Behördenpräsidentin Ruth Brand betonte:
“Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben.”
Im Dezember schwächte sich der Preisauftrieb auf hohem Niveau ab, insbesondere weil der Staat einmalig die Kosten für die Abschlagszahlung von Gas- und Fernwärmekunden übernahm. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Auch hier bestätigten die Statistiker eine erste Schätzung. Im November lag die Rate bei 10 Prozent. Im Oktober war der Rekordstand von 10,4 Prozent erreicht worden.
Gegenüber November sank der Verbraucherpreisindex im Dezember um 0,8 Prozent. Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte die Teuerung nun nach dem Wegfall der Einmalentlastung zunächst wieder an Tempo gewinnen. Von März an könnte die Gas- und Strompreisbremse die Inflation dann erneut dämpfen. Eine insgesamt deutliche Entspannung bei den Verbraucherpreisen erwarten Ökonomen 2023 nicht.
-
08:35 Uhr
Industriepräsident erwartet 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent
Der Bundesverband der Deutschen Industrie sieht große Herausforderungen für die Unternehmen in Deutschland. “Wir hatten im vierten Quartal gesamtwirtschaftlich gute Zahlen, aber das war wesentlich befeuert durch privaten Konsum und durch den Dienstleistungssektor”, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Die Menschen hätten im vergangenen Jahr aufgrund des “Nachholgefühls” wieder mehr konsumiert – die industrielle Produktion sei nicht in diesem Maße gewachsen.
“Es bleibt weiterhin schwierig”, betonte der BDI-Präsident. Der Verband erwarte in diesem Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent und somit “eine rote Null”, sagte Russwurm. “Viele Mieter werden zum ersten Mal höhere Energiepreise auf ihrer Rechnung sehen.” Auch für die Industrie bleiben nach seinen Worten die Rohstoffsituation und die hohen Energiepreise schwierig.
-
07:20 Uhr
Studie: Schwache deutsche Wirtschaft steigert Abhängigkeit von China
SymbolbildLightboxx / Legion-media.ru Der deutsche Außenhandel mit China gerät einer Studie zufolge immer weiter aus der Balance. Auf der einen Seite verliert China als Zielort für deutsche Exporte an Bedeutung, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Auswertung der Agentur Germany Trade and Invest (GTAI) hervorgeht. Auf der anderen Seite nehmen die Einfuhren aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt rasant zu:
“Damit steigt die Abhängigkeit von China und das Handelsbilanzdefizit steuert auf einen Negativrekord zu.”
Laut der Studie bleibt China 2022 zum siebten Mal infolge Deutschlands wichtigster Handelspartner. Unter den wichtigsten Abnehmern für deutsche Waren rutschte China aber von Rang zwei auf Rang vier ab, wie aus der Auswertung hervorgeht, die sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamts bis November beruft. Der Anstieg der Ausfuhren nach China sei mit 3,7 Prozent unterdurchschnittlich ausgefallen. Der Wert der aus China importierten Waren sei hingegen um fast 37 Prozent gestiegen. Das Handelsdefizit dürfte 2022 laut GTAI auf einen Spitzenwert gestiegen sein. Das GTAI ist die Außenwirtschaftsagentur des Bundes, die deutsche Firmen im Ausland sowie ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland unterstützt.
-
16.01.2023 22:00 Uhr
22:00 Uhr
Krise der Industrie: Deutschland wird immer unattraktiver für Unternehmen
Die aktuelle Wirtschaftskrise belastet weiterhin die heimische Wirtschaft. Studien zeigen, dass Deutschland als Industriestandort immer unattraktiver wird. Gegenüber anderen führenden Wirtschaftsnationen verliert das Land sogar weiterhin an Wettbewerbsfähigkeit. Welche Faktoren dafür verantwortlich und welche Maßnahmen gegen die aktuelle Krise ergriffen werden können, erklärt Anthony Müller, Professor für Makro-Ökonomie im Gespräch mit RT DE.
-
14:30 Uhr
Österreich: Inflation im letzten Jahr so hoch wie zuletzt 1974
Wien 14.06.2022- Vorstellung des “Geld-zurück-Paket für Österreich” im Bundeskanzleramt bei einer Pressekonferenz. Finanzminister Magnus Brunner ÖVP, Vizekanzler Werner Kogler Grüne, Bundeskanzler Karl Nehammer ÖVP, Gesundheitsminister Johannes Rauch Grüne während der PK .IMAGO/photonews.at/Georges Schneider / www.globallookpress.com In Österreich hat sich die Inflation im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht – das berichtet das Handelsblatt am Montag. Die Teuerung stieg im Gesamtjahr 2022 auf 8,6 Prozent an. 2021 waren es lediglich 2,8 Prozent.
#Österreich#Nehammer#Inflation#Preisvergleich#Preisanstieg ‼️ Eine Österreicherin vergleicht Preise von Grundnahrungsmitteln in Kroatien & Österreich:”Jetzt frage ich Sie, Herr Nehammer … wie kann das sein? Schämen Sie sich!” pic.twitter.com/qg1rWFiRug
— Libra0810 🇩🇪 🕊 (@Libra08101) August 29, 2022
Seit 39 Jahren war die Inflation nicht mehr so hoch wie 2022. Im Zuge der Ölkrise 1974 betrug sie 9,5 Prozent, betonte Statistik-Austria-Geschäftsführer Tobias Thomas bei der Jahrespressekonferenz. Mit 10,2 Prozent lag die Inflationsrate im Dezember in der Alpenrepublik noch höher als damals.