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1.11.2022 20:19 Uhr
20:19 Uhr
Einfuhrpreise: im Jahresvergleich um 29,8 Prozent gestiegen
Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen über die Entwicklung der Einfuhrpreise im September vorgelegt. Demnach lagen die Importpreise um 29,8 Prozent höher als im September des Vorjahres.
Das ist ein leichter Rückgang im Verhältnis zum August, in dem die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr noch bei 32,7 Prozent gelegen hatte. Allerdings hatten die Preissteigerungen bei vielen Gütern in der zweiten Jahreshälfte 2021 bereits begonnen. Der Ausgangswert für September 2021 lag bereits höher als jener vom August.
Preistreiber sind nach wie vor die Importe von Energie, die 134,1 Prozent teurer waren als im Vorjahresmonat. Strom lag an den Strombörsen um 172,1 Prozent über dem Vorjahreswert.
Allerdings sind nicht nur Düngemittel und Stickstoffverbindungen um 148,8 Prozent teurer als 2021, auch Papier und Pappe (23,3 Prozent) sowie Roheisen und Kunststoffe.
Bei den importierten landwirtschaftlichen Gütern stachen insbesondere Rohkaffee mit 39,7 Prozent und Getreide mit 29,8 Prozent Preissteigerung hervor. Der Preis für den Import lebender Schweine stieg um 94,9 Prozent.
Auch Milch (36,2 Prozent), Öle und Fette (32,2 Prozent) und Fleisch und Fleischerzeugnisse (28,9 Prozent) wurden merklich teurer. Gebrauchsgüter und Investitionsgüter lagen allerdings mit 11,0 und 8,1 Prozent auf oder gar unter der durchschnittlichen Inflation.
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31.10.2022 21:26 Uhr
21:26 Uhr
Galeria Kaufhof beantragt Insolvenz – Jede dritte Filiale vor dem Aus
Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat sich mit ihren Großgläubigern inklusive des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) auf ein Insolvenzverfahren in Eigenregie geeinigt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte die entsprechenden Informationen gegenüber dem Handelsblatt, zuvor hatte die Wirtschaftswoche darüber berichtet. Beim Insolvenzverfahren wird damit die Sanierung unter Aufsicht eines Sachwalters selbst durchgeführt. Ein an den Bund gestellter Antrag auf Staatshilfen in Höhe von mehr als 250 Millionen Euro ist somit obsolet.
Mit diesem Schritt drohen den Mitarbeitern allerdings zahlreiche Entlassungen. Galeria-Chef Miguel Müllenbach erklärte gegenüber der FAZ, im Rahmen des Verfahrens müsse die Zahl der Filialen “um mindestens ein Drittel reduziert werden”, auch betriebsbedingte Kündigungen ließen sich somit nicht vermeiden. Zum Konzern gehören derzeit noch 131 Warenhäuser mit 17.000 Mitarbeitern in 97 deutschen Städten.
Bereits während der Corona-Krise, vor nicht einmal zwei Jahren, musste der aus dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof entstandene Warenhauskonzern ein Insolvenzverfahren durchlaufen. Während des ersten Lockdowns hatte das Unternehmen Rettung unter einem Schutzschirmverfahren gesucht, welches bis September 2020 dauerte. Bereits damals mussten rund 40 Filialen schließen, rund 4.000 Stellen wurden abgebaut. Die Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro Schulden sollten dem Unternehmen einen Neustart ermöglichen, doch Galeria Karstadt Kaufhof steht nun infolge der Energiekrise, der Inflation und des veränderten Konsumverhaltens wieder einmal vor dem Aus.
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20:13 Uhr
Strompreise: Bis zu 120 Prozent Erhöhung bei bestehenden Verträgen
Neben den Gaspreisen gehen auch die Strompreise durch die Decke, da diese aneinander gekoppelt sind. Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie beim Preisvergleichsportal Check24, kündigte bereits an, dass die hohen Preise mit Verzögerung auch beim Endkunden ankommen werden. Doch wie Daten von Check24 zeigen, drehten bereits jetzt zahlreiche Versorger an der Preisschraube. Im September und Oktober erhöhten die Versorger in 153 Fällen die Preise. Bundesweit entspricht dies 2, 2 Millionen Haushalten. Im laufenden Jahr haben bundesweit 657 Versorger eine Erhöhung angekündigt oder schon umgesetzt.
In einigen Fällen handelt es sich nur um minimale Beitragserhöhungen, in zahlreichen Fällen langen die Versorger allerdings kräftig zu: Spitzenreiter sind die Stadtwerke Cottbus, die von den Verbrauchern ab dem 1. Oktober eine Preiserhöhung von über 120 Prozent verlangen. Bei einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden entspricht dies Mehrkosten von 1928 Euro. Schlusslicht sind die Stadtwerke Gifhorn in Niedersachsen, bei denen die Kunden bisher lediglich 0,13 Prozent mehr pro Jahr bezahlen müssen, was etwa drei Euro Mehrkosten entspricht. Besonders teuer wird es außerdem für Neukunden: Hier haben die Versorger die Preise für die Tarife um über 150 Prozent erhöht.
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18:26 Uhr
Böse Überraschung: Gasversorger könnten Preise auch bei Garantien von jetzt auf gleich erhöhen
Für viele Verbraucher sorgen die hohen Gaspreise bereits für Zähneknirschen, doch in Zukunft könnte es noch schlimmer kommen: Seit dem 21. Mai haben Gasversorger die Möglichkeit, ihre Verträge kurzfristig “anzupassen”, also die Preise anzuheben. Ermöglicht wird dies durch den neuen Paragrafen 24 des Energiesicherungsgesetzes.
Im Wesentlichen geht es darum, dass die Energieversorger nicht aufgrund hoher Gaspreise in die Insolvenz gehen und damit die Versorgungssicherheit ihrer Kunden gefährden. In einigen Fällen müssen etwa Stadtwerke Gas zum aktuellen Marktpreis hinzukaufen, um alle Kunden bedienen zu können. Es kann allerdings vorkommen, dass Mehrkosten nicht durch die bestehenden Verträge gedeckt werden. Für diesen Fall ist es den Versorgern unter zwei Bedingungen gestattet, für alle Verträge neue Preise festzulegen. Die neuen Preise sollen dann bereits eine Woche nach Ankündigung gelten.
Möglich ist dies unter folgenden Voraussetzungen: Zum einen muss eine Notfallstufe im Notfallplan Gas ausgerufen worden sein. Diese hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) bereits am 23. Juni ausgerufen. Außerdem muss die Bundesnetzagentur eine “erhebliche Reduzierung der Gesamtgasimportmengen nach Deutschland” festgestellt haben. Sofern diese Feststellungen im Bundesanzeiger veröffentlicht werden, ist es möglich, die Preise zu erhöhen. Sofern der Versorgungsengpass bestehe, entfalle das “Preisanpassungsrecht” dann.
Theoretisch ist die Preiserhöhung nach oben offen: Die Versorger dürfen diese auf ein “angemessenes Niveau” heben. Thomas Engelke von der Verbraucherzentrale Bundesverband erklärte:
“Die privaten Haushalte wären dann auch vor extrem hohen Gaspreisen nicht geschützt.”
Er betonte zudem, dass auch Kunden mit einer Preisgarantie von der Regelung betroffen wären. Wie hoch die weiteren Preiserhöhungen ausfallen, könne allerdings niemand genau sagen: Bereits jetzt muss ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Erdgas mit Mehrkosten von bis zu 2.000 Euro pro Jahr rechnen. Mit der neuen Regelung könnten noch weitere Zusatzkosten entstehen. Vor allem Verbraucherschützer kritisieren die neue Regelung und fordern Nachbesserungen.
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30.10.2022 18:05 Uhr
18:05 Uhr
Energieunternehmen warnt vor Dieselknappheit im Südosten der USA
Das US-Unternehmen Mansfield Energy hat am 25.10.22 eine Warnung herausgegeben, in der es heißt, dass sich im Südosten der Vereinigten Staaten eine Dieselkraftstoffknappheit abzeichnet. Als Ursache des Mangels wurden die “schlechte Wirtschaftlichkeit der Pipeline-Transporte” und ein historisch niedriger Vorrat an Dieselkraftstoff angegeben:
“Schlechte Wirtschaftlichkeit der Pipeline-Transporte und historisch niedrige Dieselbestände führen zu Engpässen auf verschiedenen Märkten im Südosten der USA. Diese sind sporadisch aufgetreten, wobei Gebiete wie Tennessee besonders stark betroffen waren.“
Zu den Bundesstaaten, in denen ernsthafte Auswirkungen des Mangels erwartet werden, gehören Maryland, Virginia, Alabama, Georgia, Tennessee, North Carolina und South Carolina.
Die US-Regierung hat inzwischen erklärt, sie beobachte die Dieselbestände genau und arbeite daran, die Vorräte aufzustocken, nachdem bekannt wurde, dass die Reserven erschöpft sind und in weniger als einem Monat zur Neige gehen könnten.
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29.10.2022 13:43 Uhr
13:43 Uhr
Umfrage: Inflation größte Sorge der Deutschen
Die starken Preissteigerungen in fast allen Lebensbereichen machen den Menschen in Deutschland zurzeit mehr Sorgen als vieles andere. Das geht aus einer am Sonnabend veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey hervor.
Rund 57 Prozent der gut 1.000 Befragten gaben dabei an, ihre größte Sorge sei aktuell die Inflation. Das ist noch einmal eine deutliche Steigerung gegenüber einer Befragung im Juni, als 48 Prozent die Preisentwicklung als Problem Nummer eins nannten. Mehr als zwei Drittel der Befragten erwarten weiter steigende Preise.
Das Thema Inflation habe in den vergangenen Monaten alle anderen Sorgen fast vollständig in den Hintergrund gedrängt, urteilten die McKinsey-Experten. Zum Vergleich: Nur 18 Prozent der Befragten nannten noch den Ukraine-Krieg als größte Sorge, 6 Prozent den Klimawandel und 3 Prozent die Corona-Pandemie.
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13:09 Uhr
Chemieverband warnt vor Deindustrialisierung Deutschlands
Der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Markus Steilemann, hat die Politik zu größerer Eile bei der Gas- und Strompreisbremse für Unternehmen gedrängt und die Lage der Branche als äußerst schwierig beschrieben.
Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) sagte Steilemann, wenn die angekündigten Staatshilfen den Firmen noch helfen sollen, müssten sie schnell kommen: “Die Lage ist dramatisch. Vor allem im Mittelstand stehen viele Unternehmer mit dem Rücken zur Wand.”
Beinahe täglich höre der Verband von Firmen, dass deren Energieversorgung für das kommende Jahr noch nicht gesichert sei. “So etwas hat es in den vergangenen Jahrzehnten in unserer Branche nicht gegeben.”
Die Hilfen müssten schnell kommen. Sonst drohten “dauerhafte Schäden an unserer an sich gesunden Industriestruktur”. Die Gas- und Strompreisbremse müsse von der Bundesregierung auch gegen Widerstände in der EU-Kommission durchgesetzt werden.
Schon seit Monaten kämen Chemikalien für den europäischen Markt von Anbietern aus China und Amerika, weil die Produktion hierzulande nicht mehr rentabel sei. Die Energiepreise müssten wieder sinken: “Sonst wird sich Deutschland deindustrialisieren.”
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13:00 Uhr
Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie
Mit ersten Warnstreiks will die IG-Metall ihre Lohnforderungen durchsetzen. In der Nacht zum Samstag haben erste Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie begonnen.
Die Gewerkschaft fordert 8 Prozent mehr Lohn und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Die Arbeitgeber boten bisher eine Einmalzahlung bei einer Laufzeit von 30 Monaten.
Bei einer Inflationsrate von derzeit über 10 Prozent fordert die Gewerkschaft damit für ihre Mitglieder einen Reallohnverlust. Bereits im vergangenen Jahr sanken die Tariflöhne. Für dieses Jahr wird angesichts der hohen Inflation ein drastischer Einbruch bei den Reallöhnen erwartet.
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28.10.2022 20:50 Uhr
20:50 Uhr
Brauerei Bischoff: Erst insolvent, jetzt geschlossen
Im August hatte sie Insolvenz angemeldet, jetzt macht sie den Betrieb dicht: die Brauerei Bischoff in Winnweiler. Nach Aussagen des Insolvenzverwalters gegenüber der Presse wären es die Energiepreise und zuletzt insbesondere Probleme bei der Beschaffung von CO2 gewesen, die eine Sanierung unmöglich gemacht hätten.
CO2 fällt normalerweise als Nebenprodukt bei der Erzeugung von Kunstdünger an, die in Deutschland wegen der hohen Erdgaspreise weitgehend eingestellt wurde.
Die Brauerei Bischoff hatte ihren Betrieb 1866 aufgenommen, die Inflation von 1923 und zwei Weltkriege überstanden. Jetzt werden Inventar, Brauereigebäude und Grundstück verkauft, um die Gläubiger zu befriedigen.
Zuletzt wurden rund 40 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatzeinbruch durch die Corona-Krise hatte bereits dazu geführt, dass die finanziellen Reserven aufgebraucht waren. Investoren waren unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht zu finden. Versuche, das Grundstück zu verkaufen, um darüber zusätzliche Mittel zu erhalten, scheiterten im August und lösten das Insolvenzverfahren aus.
Andere Brauereien bemühen sich gerade darum, Preiserhöhungen durchzusetzen. In vergangenen Jahrzehnten waren kleinere Brauereien regelmäßig von den großen internationalen Braukonzernen aufgekauft worden. Der Fall der Brauerei Bischoff legt nahe, dass in der gegenwärtigen Lage auch die Giganten des Geschäfts wie Anheuser-Busch InBev den Appetit auf Erweiterungen verloren haben.
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16:57 Uhr
Produzentenpreise im September im Jahresvergleich um 45,8 Prozent höher
In Deutschland bleibt der Preisauftrieb auf Herstellerebene auf Rekordniveau. Im September stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 45,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag erklärte. So heißt es in einer Mitteilung der Statistikbehörde:
“Somit wurden im August und September die höchsten Anstiege der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 gemessen.”
Hauptverantwortlich für den Anstieg sei demnach weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. So seien die Energiepreise im September 2022 im Durchschnitt 132,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat gewesen.