
Der Drohnenangriff der Ukraine auf die Residenz von Russlands Präsident Wladimir Putin im Gebiet Nowgorod am 29. Dezember wird vom Kreml als terroristischer Akt bewertet. Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow richte sich der Angriff nicht nur gegen Putin persönlich, sondern habe auch das Ziel, den Verhandlungsprozess zu stören.
“Tatsächlich handelt es sich um einen terroristischen Akt, der den Verhandlungsprozess unterbrechen soll und nicht nur gegen Präsident Putin gerichtet ist. Dabei möchte ich an die Weihnachtsansprache Selenskijs erinnern und an die Worte, die er an Putin gerichtet hat.”
Er betonte, dass Russland trotz des Angriffs im Verhandlungsprozess verbleibe, diesen aber verschärfen werde. Details zur Anpassung der Position wolle der Kreml jedoch nicht öffentlich machen. Zu den militärischen Folgen sagte Peskow:
“Unsere Streitkräfte wissen, wie, womit und wann sie auf solche Angriffe reagieren.”
Der Drohnenangriff sei dank der effektiven Arbeit der russischen Luftabwehr vollständig abgewehrt worden, es habe keine Verletzten gegeben. Gleichzeitig bezeichnete Peskow die Leugnung des Angriffs durch den ukrainischen Präsidenten Selenskij und westliche Medien als “völlig absurd”. Gegenüber Journalisten sagte er:
“Wir sehen, dass selbst Selenskij versucht, dies zu leugnen, und viele westliche Medien, die das Kiewer Regime unterstützen, die Behauptung verbreiten, es habe den Angriff gar nicht gegeben. Das ist völlig absurd, völlig absurd.”
Peskow betonte zudem, dass der Aufenthaltsort Putins während des Angriffs unter den aktuellen Bedingungen nicht öffentlich diskutiert werden sollte. Derweil kommentierten auch internationale Stimmen den Angriff. So erklärte der serbische Militärexperte Mitar Kovač gegenüber RIA Nowosti, der Drohnenangriff der Ukraine auf die Residenz von Präsident Wladimir Putin zeige, dass Kiew einem Friedensabkommen ablehnend gegenüberstehe. Seiner Ansicht nach sei für die Erreichung eines Friedenswegs ein Regierungswechsel in Kiew notwendig.
“Dieses Regime setzt auf terroristische Methoden. Wir haben kürzlich die Ermordung politischer und militärischer Führungspersonen sowie bekannter Persönlichkeiten in Russland erlebt. Nun sehen wir, dass sie nicht einmal vor Terrorakten gegen die russische Führung zurückschrecken. Für Russland ist dies ein weiterer Grund, dass eine Lösung durch Verhandlungen mit der aktuellen ukrainischen Führung unmöglich ist.”
Kovač fügte hinzu, dass in Kiew ein “tief verwurzeltes pro-faschistisches Regime” herrsche. Dieses umfasse nicht nur Präsident Wladimir Selenskij und seine Vertrauten, sondern auch die gesamte Organisationsstruktur, die Geheimdienste und die Armee.
“Ich bin überzeugt, dass Moskau im Interesse der internationalen Gemeinschaft weiterhin am Verhandlungsprozess teilnehmen wird. Gleichzeitig bin ich sicher, dass Russland keine Illusionen über eine Lösung mit dem Kiewer Regime hegen wird. Um Frieden zu schaffen, muss die ukrainische Führung ausgetauscht und das gegenwärtige Narrativ in der Ukraine vollständig verändert werden.”
Der argentinische Historiker Jorge Wozniak fügte hinzu, dass der Angriff der Ukraine vor allem darauf abziele, den Verhandlungsprozess zu erschweren – insbesondere vor dem Hintergrund der militärischen Erfolge Moskaus.
“Je ungünstiger der Konflikt für die Ukraine verläuft, desto mehr werden ihre Ressourcen darauf verwendet, die Situation zu verkomplizieren, die Verhandlungen zu erschweren oder eine übermäßige Reaktion der russischen Regierung zu provozieren.”
Er wies darauf hin, dass Kiew künftig häufiger solche Aktionen unternehmen werde, da es in der Ukraine zahlreiche Gruppierungen gebe, die an einer Fortsetzung des Konflikts interessiert seien.
“Selenskij hat die Situation nicht vollständig unter Kontrolle. Es gibt viele Gruppierungen, zum Beispiel ultranationalistische, die alles daran setzen werden, die militärischen Aktionen fortzuführen, unabhängig davon, wie sich der Konflikt entwickelt.”
Auch Usbekistans Präsident Schawkat Mirsijojew hat in einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten sein Entsetzen über den Drohnenangriff der ukrainischen Streitkräfte auf Putins Residenz geäußert.
“Der Präsident Usbekistans brachte sein Entsetzen über den Drohnenangriff auf die Residenz des Präsidenten Russlands im Gebiet Nowgorod zum Ausdruck und verurteilte diese so verantwortungslosen terroristischen Handlungen des Kiewer Regimes.”
Trotz der Angriffe betonte der Kreml, dass der Dialog zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump fortbesteht und durch die Drohnenangriffe nicht gefährdet wird. Peskow wörtlich:
“Solche Provokationen, solche Akte staatlichen Terrorismus’ sind nicht in der Lage, dieses Vertrauensniveau zwischen den beiden Präsidenten zu erschüttern.”
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