US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte am Freitag, die USA stünden an der Seite der Länder, die sich gegen die chinesische “Tyrannei” wehren, als er bilaterale Gespräche in Australien eröffnete. Diese zielen vor allem darauf ab, dem “wachsenden Einfluss Pekings” in der indopazifischen Region entgegenzuwirken.
Austin und US-Außenminister Antony Blinken trafen am späten Donnerstag in der australischen Stadt Brisbane ein, wo am Freitag und Samstag die jährlichen bilateralen Treffen stattfinden werden. Dabei wird es vor allem um die Bereitstellung einer U-Boot-Flotte mit US-Nukleartechnologie für den Verteidigungspartner Australien gehen.
Die USA, Großbritannien und Australien hatten das Sicherheitsbündnis AUKUS im September 2021 ins Leben gerufen, um “die Sicherheit und militärische Abschreckung im Indopazifik zu stärken”. Die drei Staaten vereinbarten kürzlich einen konkreten Zeitplan für die Ausstattung Canberras mit einer nuklear betriebenen U-Boot-Flotte.
Die australischen Medien haben sich in letzter Zeit auf einen von mehr als 20 republikanischen Abgeordneten unterzeichneten Brief an US-Präsident Joe Biden konzentriert, in dem davor gewarnt wird, dass der AUKUS-Deal ohne einen Plan zur Ankurbelung der US-U-Boot-Produktion “die US-Flotte in unannehmbarer Weise schwächen” würde.
Der australische Premierminister Anthony Albanese unterstrich, er sei weiterhin “sehr zuversichtlich”, dass die USA die drei U-Boote liefern werden. “Grundsätzlich haben wir mit der Biden-Administration eine Vereinbarung darüber getroffen, wie Australien die Fähigkeit zur Herstellung von atomgetriebenen U-Booten erwirbt, und wir gehen diesen Weg zügig weiter”, sagte der australische Verteidigungsminister Richard Marles. Australien habe begriffen, dass die US-Industrie unter Druck stehe, und werde sich an der U-Boot-Produktion beteiligen, so Marles. Das AUKUS-Geschäft wird Australien über einen Zeitraum von 30 Jahren voraussichtlich bis zu 368 Milliarden australische Dollar (246 Milliarden Dollar) kosten.
Die pazifischen Inseln seien nicht der Hinterhof eines Landes, und China habe kein Interesse daran, mit irgendeinem Land um Einfluss zu konkurrieren oder eine sogenannte geostrategische Präsenz oder einen Einflussbereich anzustreben, betonte Mao Ning, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
China hat in den letzten Jahren eine Reihe von Handelsbeschränkungen gegen australische Exporte verhängt. Die Maßnahmen werden weithin als strafende Reaktion auf die Politik der australischen Regierung angesehen.
Albanese plant noch in diesem Jahr Staatsbesuche in den Vereinigten Staaten und in China. Eine militärische Konfrontation der USA mit der aufstrebenden Weltmacht China scheint im Indopazifik unausweichlich, wobei die USA dabei sind, Australien in den Konflikt gegen Peking hineinzuziehen.
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