Deutschland plant, im Zeitraum zwischen 2026 bis 2029 35 neueste Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeuge des US-Flugzeugbauers Lockheed Martin zu erwerben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf ein ihr zur Verfügung stehendes Regierungsdokument. Der Rüstungsdeal im Wert von zehn Milliarden Euro (rund 10,5 Milliarden US-Dollar) sehe auch die Lieferung von Luft-Boden-Raketen und die Kosten für die Bodeninfrastruktur vor, hieß es. Das Geld für das Vorhaben solle aus dem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für die Bundeswehr kommen, das Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine angekündigt hatte.
Das Sondervermögen für Investitionen und Rüstungsvorhaben werde mit dem Bundeshaushalt 2022 bereitgestellt, erklärte damals Scholz in einer Sondersitzung des Bundestages. Er sprach von einer “Zeitenwende” angesichts des Ukraine-Konflikts und gab an, die Bundeswehr brauche “neue, starke Fähigkeiten”. Maßstab müsse sein, dass alles getan werde, was für die Sicherung des Friedens in Europa gebraucht werde. Auf der Berliner Sicherheitskonferenz Ende November sagte Scholz, die NATO brauche “ein glaubwürdiges Abschreckungspotenzial, solange Staaten wie Russland Nuklearwaffen als Teil ihres Bedrohungspotenzials besitzen”. Deshalb habe die Bundesregierung entschieden, F-35-Kampfflugzeuge als deutschen Teil der nuklearen Teilhabe zu beschaffen.
Die F-35 wurde vom amerikanischen Flugzeugbauer Lockheed Martin in den 2000er-Jahren als Ersatz für ältere Muster wie die F-16 entwickelt. Das Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug existiert in drei Grundvarianten: Als konventioneller Kampfjet (F-35A), senkrecht startend und landend (F-35B) und als Flugzeugträgerversion (F-35C). Die einsitzige und allwetterfähige F-35A wird von einem einzelnen Mantelstromtriebwerk F-135-100 des Herstellers Pratt & Whitney angetrieben. Das Triebwerk erzeugt ohne Nachbrenner einen maximalen Schub von rund 128.000 Newton, mit Nachbrenner rund 191.000 Newton. Die Höchstgeschwindigkeit der Maschine liegt bei Mach 1,6. Im Vergleich zu älteren, konventionellen Kampfjets wie dem Tornado oder auch dem Eurofighter verfügt die F-35 über ausgeprägte Tarnkappeneigenschaften.
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