US-Präsident Donald Trump, Mitglieder seines Kabinetts und sonstige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nahmen an der Gedenkzeremonie für den konservativen Podcaster Charlie Kirk teil. Die Trauerfeier im Stadion mit mehr als einhunderttausend Teilnehmern wurde auch zum politischen Schaulaufen der Republikaner, denn Kirks Organisation war eines der wichtigsten Wahlkampf-Instrumente für Trump. Seine Anhänger gehören zum harten Kern der Trump-Bewegung. Kirk war Mitbegründer der Aktionsgruppe Turning Point USA. Am 10. September wurde er bei einer Podiumsdiskussion von einem Scharfschützen ermordet.
Am emotionalsten war die Rede seiner Witwe Erika Kirk. Ebenso wie ihr Ehemann ist sie gläubige Christin. In ihrer Ansprache wandte sie sich auch an den Mörder und erklärte: “Ich vergebe diesem jungen Mann”. Ihre Rede wurde daraufhin unterbrochen, da sie mit den Tränen zu kämpfen hatte. Nachdem sie sich wieder gesammelt hatte, sagte sie:
“Ich vergebe ihm, weil Christus das auch getan hätte und weil Charlie das auch getan hätte. Die Antwort auf Hass ist nicht Hass. Die Antwort, die wir aus dem Evangelium kennen, ist Liebe und immer Liebe.”
Kurzzeitig herrschte Stille in dem voll besetzten Stadion, bevor sich tosender Beifall erhob. Daraufhin kündigte Erika Kirk an, die Organisation ihres Mannes “Turning Point USA” fortzuführen und diese sogar “zehnmal stärker” zu machen: “Seine Mission ist jetzt auch meine Mission.” Kurz vor seinem Tod sagte Kirk: “Wenn ihr mich zum Schweigen bringt, werden andere aufstehen und noch lauter sprechen.”
Erika Kirk: “After Charlie’s assassination, we didn’t see violence. We didn’t see rioting. We didn’t see revolution. Instead, we saw what my husband always prayed he would see in this country — we saw REVIVAL.” 🙏 pic.twitter.com/oH1NSoVLrI
— Rapid Response 47 (@RapidResponse47) September 21, 2025
Zuvor hatten unter anderem der US-amerikanische Vizepräsident JD Vance sowie Außenminister Marco Rubio Trauerreden gehalten, die von politischer Brisanz geprägt waren. Vance unterstrich Kirk als gläubigen Christen. Im Anschluss an Erika Kirks Rede ergriff Präsident Donald Trump das Wort. Trump erzählte, dass Kirk ihm seinen späteren Vizepräsidenten Vance vorgestellt habe, und bezeichnete ihn als einen “wirklich guten Typen”, weshalb er Charlie keine Bitte habe abschlagen können.
Trump stellte indes unmissverständlich klar, dass er Erika Kirks Auffassung nicht teile: “Ich hasse meine Feinde. Ich kann sie nicht leiden.” In seiner Rede attackierte er die “radikale Linke”. Der Mord habe Charlie Kirk “unsterblich gemacht”, so Trump – “Er wurde ermordet, weil er mutig lebte und weil er brillant argumentierte. Er tat das, was für unsere Nation richtig war.”
Später publizierte das Weiße Haus ein Foto von Trump vor dem überfüllten Stadion mit dem Kommentar: “Das ist der Wendepunkt”. Ebenfalls anwesend bei der Zeremonie war Elon Musk, der seinen Platz unmittelbar neben dem US-amerikanischen Präsidenten einnahm. Auf X schrieb er, dass er dies für “Für Charlie” tue. Aufgrund von Differenzen ist sein Verhältnis zu Donald Trump seit geraumer Zeit zerrüttet.
Verteidigungsminister Pete Hegseth beschrieb Kirk als einen “Krieger”, der das “biblische Herz eines Soldaten” hatte. Er forderte die Anhänger des Aktivisten auf, “ein Leben zu führen, das Charlie Kirks Opfer würdig ist”.
Die Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes, Tulsi Gabbard, würdigte Kirk als “Kämpfer für Wahrheit und Freiheit”. “Seine Worte waren seine Waffen. Er bekämpfte Ignoranz, durchschaute Lügen und weckte das Bewusstsein der Menschen”, sagte sie und fügte hinzu: “Seine Stimme ist jetzt lauter denn je.”
Der Journalist Tucker Carlson erklärte, Kirk habe den Glauben für wichtiger gehalten als Politik. “Das Wichtigste an Charlie und seiner Botschaft war, dass er das Evangelium in das Land brachte”, fügte Carlson hinzu. “Er tat das, was die Verantwortlichen am meisten hassen, nämlich sie zur Umkehr aufzurufen.”
Kirk, der bereits im Alter von nur 18 Jahren die konservative Aktionsgruppe „Turning Point USA“ mitbegründet hatte, wurde am 10. September während einer Rede vor Studenten an einem College in Utah von dem 22-jährigen Tyler Robinson getötet. Robinson wurde inhaftiert und angeklagt; die bisherigen Indizien legen die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Mord um ein Hassverbrechen handelt.
Kirk erlangte Bekanntheit durch den Besuch von College-Campus, wo er mit Studenten debattierte. Seine Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern aus dem linken Spektrum erlangten in den sozialen Medien oftmals virale Verbreitung. Ihm wurde gemeinhin die Fähigkeit zugeschrieben, junge, konservativ gesinnte Wähler zu mobilisieren und somit Präsident Donald Trump zu einer zweiten Amtszeit im Jahr 2024 zu verhelfen.
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