Von Hans-Ueli Läppli
Da haben wir den Salat. Friedrich Merz ist Kanzler (noch nicht) und die Börsen, die zuerst so taten, als wäre das ein Grund zum Feiern, wachen jetzt auf und reiben sich die Augen.
War ja klar, dass das nicht gut ausgeht.
Der Mann hat zwei Dinge im Gepäck, die mir schon jetzt den Magen umdrehen: Er will die Ukraine bis zum Umfallen unterstützen und er hat was gegen Elon Musk.
Und wer zahlt am Ende die Rechnung? Wir, wer sonst.
Das mit der Ukraine ist doch ein schlechter Witz. Mehr Waffen, mehr Geld, mehr Konflikt – als ob Deutschland nicht schon genügend Probleme hätte. Die Energiekosten explodieren ohnehin schon, und jetzt sollen wir noch tiefer in diesen Schlamassel rein?
Merz scheint zu glauben, dass wir uns das leisten können, aber ich seh’s kommen: Die Industrie knickt ein, die Preise steigen weiter, und am Ende sitzen wir im Dunkeln. Die Märkte haben das auch schon geschnallt …
Und nun gesellt sich noch dies hinzu: Der voraussichtliche neue Kanzler Deutschlands verkündet in erhabener Weise: “Keiner unter uns erörtert gar die Schließung der Grenzen”, um die ungesetzliche Migration zu hemmen.
NOW – Germany’s likely new Chancellor Merz (CDU) announces: “None of us are talking about border closures” to curb illegal migration.pic.twitter.com/lneI0ZtS8e
— Disclose.tv (@disclosetv) February 24, 2025
Die Freude war nur von kurzer Dauer.
Während Friedrich Merz’ Wahlsieg zunächst Hoffnungen auf Stabilität und einen klaren wirtschaftlichen Kurs weckte, hat die Realität die Börsen schnell eingeholt.
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Der neue Bundeskanzler bringt eine Agenda mit, die auf den ersten Blick entschlossen wirkt – doch bei genauerem Hinsehen Fragen aufwirft, die Investoren nervös machen.
Zwei Punkte stehen dabei im Fokus: seine kompromisslose Unterstützung der Ukraine im aktuellen Konflikt und seine kritische Haltung gegenüber Elon Musk.
Beides könnte die deutsche Wirtschaft in eine unruhige Zeit führen. Merz hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er die Ukraine stärker unterstützen will – militärisch wie politisch.
Das signalisiert eine harte Linie gegenüber Russland, die den ohnehin angespannten Energiemarkt weiter belasten könnte. Deutschland, dessen Industrie auf erschwingliche Energie angewiesen ist, könnte sich in einem noch schärferen Dilemma wiederfinden: höhere Kosten, wachsende Unsicherheit und ein möglicherweise eskalierender Konflikt vor der Haustür.
Die Märkte reagieren entsprechend sensibel – denn Stabilität sieht anders aus.
Hinzu kommt ein zweiter, nicht minder brisanter Aspekt: Merz’ kühle Beziehung zu Elon Musk.
Der Unternehmer, der mit Tesla und SpaceX globale Maßstäbe setzt, steht für Innovation und wirtschaftliche Chancen – doch Merz scheint wenig von dessen Visionen zu halten. Diese Haltung könnte weitreichende Konsequenzen haben, vor allem in einem transatlantischen Kontext.
Sollte die neue deutsche Regierung mit einer protektionistisch eingestellten US-Administration aneinandergeraten, drohen Zölle auf deutsche Autos – ein Szenario, das die Automobilbranche in Alarmbereitschaft versetzt. Für Unternehmen wie Volkswagen, BMW oder Mercedes-Benz, die stark vom US-Markt abhängen, wäre das ein schwerer Schlag. Erste Kursverluste an der Börse zeigen, dass Investoren bereits die Risiken abwägen.
Was bleibt, ist Ernüchterung. Merz mag mit klaren Worten und einer entschlossenen Haltung punkten – doch die Märkte kaufen ihm das nicht uneingeschränkt ab. Zu groß sind die Unsicherheiten, zu real die Gefahr eines wirtschaftlichen Gegenwinds.
Anstelle von Jubel waltet Zurückhaltung. Die kommenden Monate werden enthüllen, ob Merz die diplomatischen Fäden nach Washington kunstvoll zu knüpfen vermag – oder ob seine Politik Deutschland einen hohen Tribut abverlangt. Bereits jetzt hat er Porzellan von beträchtlichem Wert zerschlagen.
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