In einem Interview mit der BBC hat Julia Nawalnaja, die Witwe des Bloggers Alexei Nawalny, nicht ausgeschlossen, dass sie nach Russland zurückkehren könnte. Sie betonte, dass sie in diesem Fall bei den Präsidentschaftswahlen als Kandidatin antreten würde:
“Wenn ich nach Russland zurückkehre, werde ich als Präsidentschaftskandidatin an den Wahlen teilnehmen.”
Als ihren politischen Gegner bezeichnete sie Wladimir Putin. Sie behauptete, dass sie alles tun werde, um “sein Regime so schnell wie möglich zu Fall zu bringen”. Nawalnaja fügte hinzu, dass ihre Rückkehr nicht unter der derzeitigen russischen Regierung stattfinden werde. Sie erinnerte daran, dass sie in Russland wegen der Beteiligung an einer extremistischen Organisation eine Haftstrafe erwarte.
Im Juli verhaftete das Moskauer Bezirksgericht Basmanny Nawalnaja in Abwesenheit. Zudem wurde die Frau auf die Fahndungsliste gesetzt. Ihre Anwälte versuchten, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen, doch das Moskauer Stadtgericht entschied, dass der Beschluss des Basmanny-Gerichts rechtmäßig ist.
Zusätzlich wurde Nawalnaja in das Register der Terroristen und Extremisten aufgenommen. Die Entscheidung, sie auf diese Liste zu setzen, wurde nach ihren Äußerungen im sozialen Netzwerk X getroffen.
Gegen Nawalnaja wurde eine “verfahrenssichernde Maßnahme in Form von Untersuchungshaft” für einen Zeitraum von zwei Monaten angeordnet. Die Frist beginnt ab dem Zeitpunkt einer Auslieferung Nawalnajas an Russland oder ihrer Inhaftierung im Staatsgebiet.
Laut dem Rechtsanwalt Sergei Schorin sei es unwahrscheinlich, dass Interpol Nawalnys Witwe in seine Fahndungsdatenbank aufnehme, denn nur ein befreundetes Land würde sie an Russland ausliefern.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass Nawalnys Tochter Darja im Büro der Vizepräsidentin und US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris arbeitet. Die entsprechenden Informationen veröffentlichte sie auf LinkedIn. Wie es heißt, sei Daria als Managerin für die Koordination von Freiwilligen für die Arbeit mit Wählern tätig.
Mehr zum Thema – Das große Abkassieren: Wenn Nawalnys Tod zur besten Geschäftsidee wird