JD Vance: Washington hat "Finanzierung des Ukraine-Kriegs abgeschlossen"

Am Freitag dieser Woche kommt es zu einem Treffen in Alaska zwischen Präsident Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, um über ein Waffenstillstandsabkommen zu beraten. Gegenüber dem US-Fernsehsender Fox News erklärte US-Vizepräsident JD Vance am Sonntag, dass er der Meinung sei, die USA hätten den Krieg in der Ukraine ausreichend finanziert. Washington sollte nun eine friedliche Lösung anstreben. Er sagte, wenn Europa amerikanische Waffen kaufen wolle, sei das akzeptabel, aber Europa solle eine größere Rolle bei der Finanzierung des Krieges übernehmen. Wörtlich erklärte Vance:

“Wir sind fertig mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts.”

Das Interview wurde veröffentlicht, nachdem Vance sich in London mit mehreren westeuropäischen und ukrainischen Beamten getroffen hatte, darunter auch dem britischen Außenminister David Lammy. Medienberichten zufolge sollte Vances Reise den Weg für ein Gipfeltreffen zwischen dem russischen und dem US-amerikanischen Präsidenten am Freitag in Alaska ebnen, bei dem die Lösung des Konflikts zwischen Kiew und Moskau ganz oben auf der Tagesordnung stehen dürfte.

Vance erklärte in dem Interview, dass die europäischen Unterstützer Kiews eine größere Rolle bei der Finanzierung spielen sollten, wenn ihnen “dieser Konflikt so sehr am Herzen liegt.” Der Vize-Präsident erläuterte weiter:

“Ich glaube, die Amerikaner haben es satt, weiterhin ihr Geld, ihre Steuergelder, für diesen speziellen Konflikt auszugeben. Aber wenn die Europäer einspringen und die Waffen von amerikanischen Herstellern kaufen wollen, sind wir damit einverstanden. Aber wir werden das nicht mehr selbst finanzieren.”

Die unmissverständliche Ansage an die “Koalition der Willigen” lautete:

“Was wir den Europäern gesagt haben, ist ganz einfach: Erstens liegt das Problem in eurer Nachbarschaft, es liegt vor eurer Haustür, ihr müsst euch engagieren und eine größere Rolle in dieser Angelegenheit übernehmen, und wenn euch dieser Konflikt so sehr am Herzen liegt, solltet ihr bereit sein, euch direkter und substanzieller an der Finanzierung dieses Krieges zu beteiligen.”

US-Präsident Trump hatte in der Vorwoche erklärt, dass zu den diskutierten Ideen bei dem Gespräch mit Putin “ein gewisser Gebietsaustausch zum Vorteil beider Seiten” gehöre, und hinzugefügt, dass der ukrainische Präsident Selenskij einen Weg finden müsse, um ein solches Abkommen nach ukrainischem Recht zu genehmigen. 

Wladimir Selenskij hatte umgehend ein solches Abkommen für inakzeptabel erklärt und abgelehnt. Zudem behauptete er, dass “niemand Zugeständnisse in dieser Frage machen kann oder will.” Wörtlich erklärte der ukrainische Machthaber weiter:

“Die Ukrainer werden ihr Land nicht an die Besatzer abtreten.”

In einer X-Stellungnahme hieß es seitens des ukrainischen Präsidenten:

“Die Ukraine ist bereit für echte Entscheidungen, die Frieden bringen können. Alle Entscheidungen, die gegen uns gerichtet sind, alle Entscheidungen, die ohne die Ukraine getroffen werden, sind gleichzeitig Entscheidungen gegen den Frieden.”

Der leitende Moskauer Unterhändler Kirill Dmitriew hatte zum Ende der letzten Woche davor gewarnt, dass Länder, die versuchen, den Ukraine-Konflikt zu verlängern, wahrscheinlich große Anstrengungen unternehmen werden, um das geplante Treffen zwischen Putin und Trump zu verhindern.

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