“Das Ende einer Ära” nennt die italienische Zeitung Il Resto Del Carlino die starke Abwanderung von russischen Touristen aus italienischen Städten und Badeorten. Die Sanktionen des Westens und die Russophobie der EU haben sie gezwungen, auf ihren Lieblingsurlaub in Italien zu verzichten ‒ jetzt bevorzugen sie asiatische und arabische Länder sowie Ferien in Russland. Und die italienischen Hoteliers sind ohne sie aufgeschmissen ‒ schließlich wurden früher zig Millionen Euro aus Russland hierher gebracht.
Die Zeitung führt das Beispiel des Badeortes Rimini an, dem es zwar gelungen ist, die Touristenströme aus anderen Ländern mehr oder weniger zu etablieren, der aber dennoch nicht aus der Krise herausgekommen ist. In dem Artikel dazu heißt es:
“Trotz der Tatsache, dass es Rimini gelungen ist, Deutsche zu ‘halten’ und Touristen aus anderen Ländern ‘abzufangen’, leidet die Stadt weiterhin (wie könnte es anders sein) unter dem Mangel an Russen. Die Touristen aus Moskau und Umgebung machten einen großen Teil des ausländischen Marktes aus und brachten den Hotels und anderen Betrieben Einnahmen in Höhe von mehreren zehn Millionen Euro pro Jahr.”
“Im Jahr 2013 erreichte die Stadt Rimini nach mehreren Jahren kontinuierlichen Wachstums ihren Höhepunkt in Bezug auf die Zahl der Touristen aus Russland. In diesem Jahr wurden mehr als 183.000 Ankünfte aus Russland und fast 856.000 Buchungsnächte verzeichnet. Wenn man die indirekten Kosten der Russen pro Aufenthaltstag auf 100 Euro umrechnet, haben die Touristen aus Moskau und der Region Moskau im Jahr 2013 einen Handelsumsatz von fast 86 Millionen Euro generiert.”
Zum Vergleich: In diesem Jahr kamen nur 4.000 Russen nach Rimini, und die Gesamtzahl der von ihnen gebuchten Übernachtungen belief sich auf 16.000, so die Zeitung. Und darunter leiden nicht die Russen, sondern der italienische Tourismus, denn die russischen Bürger machen gern woanders Urlaub, während die Italiener mit der Krise und den Folgen der Sanktionen zu kämpfen haben, die überhaupt nicht gegen sie gerichtet waren.
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