Die Tochter des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma, Duduzile Zuma-Sambudla, steht im Mittelpunkt einer prorussischen Twitter-Kampagne, berichtet Bloomberg unter Berufung auf eine Untersuchung des in Großbritannien ansässigen gemeinnützigen Centre for Information Resilience (CIR). Dessen Vizepräsidentin Nina Jankowicz sagte:
“Zuma-Sambudla war die offensichtliche treibende Kraft hinter der Kampagne und der Ausgangspunkt für viele der Tweets, die im gesamten südafrikanischen Informationsumfeld und schließlich sogar darüber hinaus verbreitet wurden.”
Der Twitter-Account von Duduzile Zuma-Sambudla hat über 237.000 Follower. Nach Angaben des CIR war die Tochter des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten eine der Ersten, die den Hashtag #IStandWithRussia verwendeten.
Die Posts zur Unterstützung Russlands auf Zuma-Sambudlas Seite erschienen unmittelbar, nachdem Russland die Sonderoperation in der Ukraine gestartet hatte, so die CIR-Recherche. Dem 54-seitigen Bericht zufolge enthielten die fraglichen Beiträge gemeinsame Fotos von Jacob Zuma und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, Fotos von Zuma-Sambudla selbst in Russland sowie Beiträge, die Südafrikas amtierenden Präsidenten Cyril Ramaphosa kritisierten.
Die Beiträge von Zuma-Sambudlas Konto wurden wiederholt von anderen Nutzern geteilt, die dieselben Hashtags verwendeten. Dem CIR zufolge fungierte Zuma-Sambudla als “Superinfluencer” in der Kampagne.
Die USA und europäische Länder haben Südafrika wiederholt kritisiert, weil es sich weigerte, die Kämpfe in der Ukraine zu kritisieren. So weigerte sich das Land im Frühjahr 2022, eine UN-Resolution zu unterstützen, in der die russische Sonderoperation verurteilt wurde. Und im Februar dieses Jahres veranstaltete es eine Marineübung mit Beteiligung Russlands und Chinas, die auf den Jahrestag des Beginns der Feindseligkeiten in der Ukraine fiel.
Jacob Zuma war von 2009 bis 2018 der Präsident Südafrikas. Nach Vorwürfen der Korruption, Erpressung und Geldwäsche musste er zurücktreten.
Im Sommer 2021 wurde Zuma wegen Missachtung des Gerichts zu einer 15-monatigen Haftstrafe verurteilt, weil er sich weigerte, vor einer Kommission zur Untersuchung von Korruptionsvorwürfen auszusagen. Im September desselben Jahres wurde er aus gesundheitlichen Gründen freigelassen, doch im Dezember ordnete das Gericht die Rückkehr des ehemaligen Präsidenten ins Gefängnis an.
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