Erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Tel Aviv und der Hisbollah Ende November hat die israelische Armee wieder einen Luftangriff auf den Süden Beiruts geflogen. Berichten zufolge griffen israelische Kampfflugzeuge den dicht besiedelten Stadtteil Hadath an. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner von Hadath aufgefordert, ein Gebiet um “Einrichtungen der Hisbollah-Miliz” zu verlassen.
The moment of the Israeli airstrike on a building in Beirut’s southern suburb. pic.twitter.com/KmOedY5WrZ
— Ali Hashem علي هاشم (@alihashem_tv) March 28, 2025
Nach Angaben der IDF wurde das betroffene Gebäude in Beirut von der Hisbollah als “Drohnenlager” genutzt. Es gehörte zu den Luftstreitkräften der Hisbollah, die als Einheit 127 bekannt sind, so die Darstellung des Militärs. Die Einheit ist für Drohnenangriffe mit Sprengstoff auf Israel und für das Fliegen von Überwachungsdrohnen zur Sammlung von Informationen zuständig.
Die heftigen israelischen Militärschläge waren die Reaktion auf eine Provokation von libanesischem Territorium. Zwei Raketen wurden am Morgen aus dem Süden des Landes auf die israelische Stadt Kirjat Schmona abgefeuert. Eine ging noch im Libanon nieder, die andere wurde nach Angaben der israelischen Armee abgefangen.
Eine hochrangige Quelle innerhalb der Hisbollah sagte dem libanesischen Nachrichtensender Al-Mayadeen, dass die Gruppe nichts mit dem Raketenbeschuss vom Freitag zu tun habe. Die Quelle fügte hinzu, der jüngste Raketenbeschuss aus dem Libanon sei “Teil eines verdächtigen Versuchs, Vorwände für die Fortsetzung der israelischen Aggression gegen den Libanon zu erfinden”.
Der libanesische Ministerpräsident Nawaf Salam forderte in einer Erklärung das Militär auf, “die Hintermänner des unverantwortlichen Raketenbeschusses, der die Stabilität und Sicherheit des Libanon bedroht, zu ermitteln und in Gewahrsam zu nehmen”.
Nach dem Raketenangriff hatte bereits Verteidigungsminister Israel Katz am Freitagmorgen in einer Drohung an die libanesische Hauptstadt gewarnt, dass “das Schicksal von Kirjat Schmona dasselbe ist wie das Schicksal von Beirut”. Er sagte, ohne Frieden in Israels nördlichen Grenzgemeinden werde es auch in Beirut keinen Frieden geben.
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