Ein Raketenangriff hat eine Ölraffinerie in der nordirakischen Stadt Erbil ins Visier genommen, berichtet Al Jazeera am Montag. Nach der Attacke auf der “Kaz-Ölraffinerie” brach dort nach Angaben irakischer Sicherheitskräfte ein Feuer aus. Die Ölanlage gehört Berichten zufolge Baz Karim Barzandschi, einem kurdischen Geschäftsmann aus dem Energiesektor.
In #Erbil, Iraqi #Kurdistan, KAR group refinery main oil tank damaged in a missile attack launched in the Bashiqa district, Ninewa Plain, controlled by #Iraqi security forces, Asa’ib Ahl al-Haq & Shabak Militia of Popular Mobilization Forces (#PMF). https://t.co/xeMTDmidqE
— Gina Lennox (@LennoxGina) May 2, 2022
Video shows Katyusha rockets being fired from Bartella in the Al-Hamdaniya district east of Mosul at Erbil’s Khabat district. pic.twitter.com/K0eArSiuPP
— Kurdistan 24 English (@K24English) May 1, 2022
Der Beschuss habe einen Brand in einem der Haupttanks verursacht, der später unter Kontrolle gebracht worden sei. Eine Rakete sei auch im äußeren Bereich der Raffinerie eingeschlagen, es habe aber keine Toten oder Verletzten gegeben.
Die Anti-Terror-Kräfte der Regionalregierung Kurdistans (KRG) hatten zuvor berichtet, dass sechs Raketen in der Nähe der Kaz-Raffinerie in Erbil eingeschlagen waren, die aus der Stadt Bartella im benachbarten Gouvernement Ninawa abgefeuert worden waren.
Die Sicherheitskräfte erklärten, sie hätten nach dem Angriff eine Abschussrampe und vier Raketen in der Ninive-Ebene gefunden und entschärft. Bereits am 6. April waren drei Raketen in der Nähe der Ölanlage eingeschlagen, ohne Schaden anzurichten.
Der irakische Premierminister Mustafa Al-Kadhimi sagte, die Streitkräfte seines Landes würden die Angreifer verfolgen, während er den Raketenbeschuss einen “feigen Angriff” nannte. Zu dem Angriff auf Ölraffinerie bekannte sich bislang keine Gruppe. Es wird aber spekuliert, dass mutmaßlich schiitische Milizen im Irak dahintersteckten.
Im März hatte Iran in einem beispiellosen Angriff mit einem Dutzend ballistischer Raketen die Hauptstadt der autonomen irakischen Kurdenregion Erbil angegriffen. Teheran hatte bei diesem Angriff zwölf Raketen auf eine Villa in der Nähe der US-Einrichtungen in der Stadt abgefeuert. Reuters enthüllte später, dass Gespräche zwischen US-amerikanischen und israelischen Beamten in Erbil über mögliche Erdgaslieferungen aus dem Nordirak an Europa Iran veranlasst hätten, als Abschreckungsmaßnahme einen Angriff in der Autonomen Region Kurdistan durchzuführen.
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