Der indische Premierminister Narendra Modi, der zurzeit am BRICS-Gipfel in Südafrika teilnimmt, verfolgte die Live-Übertragung der Chandrayaan-3-Landung. Das Ereignis wurde von der indischen Raumfahrtbehörde (ISRO) auf ihrer YouTube-Seite live gestreamt.
Die LVM3-Rakete mit der Raumsonde Chandrayaan-3 war am 14. Juli vom Raketenstartplatz Satish Dhawan Space Centre auf der südindischen Insel Sriharikota gestartet worden. Am 5. August wurde die Sonde in den Mondorbit gebracht.
The Moon, as viewed by #Chandrayaan3 spacecraft during Lunar Orbit Insertion (LOI) on August 5, 2023.#ISROpic.twitter.com/xQtVyLTu0c
— . (@chandrayaan_3) August 6, 2023
Nach den Plänen der Organisation soll der mit verschiedenen Forschungsgeräten ausgestattete Rover den Lander verlassen und mit der chemischen Analyse der Mondoberfläche beginnen. Die Erkundung soll maximal vierzehn Tage andauern.
Die indische Mission Chandrayaan-3 – Chandrayaan bedeutet auf Hindi und Sanskrit “Mondfahrzeug” – ist der zweite Landeversuch auf dem Erdtrabanten. Das Vorgängermodell des Landers war beim Landeanflug der Mission Chandrayaan-2 abgestürzt.
Damals war es bereits gelungen, in die mondnahe Umlaufbahn einzutreten, aber aufgrund von Kommunikationsproblemen waren die Spezialisten nicht in der Lage, die Landung des Landemoduls zu korrigieren, das daraufhin auf die Oberfläche des Mondes stürzte.
Mit Chandrayaan-3 gelang erstmals in der Geschichte eine Landung in der Nähe des Mond-Südpols. Damit das Landemodul aufsetzen konnte, aktivierte die ISRO eine automatische Sequenz, die einen Algorithmus auslöste, der dem Raumfahrzeug half, sich zu korrigieren, sobald es sich über die vorgesehene Stelle hinaus bewegte, und somit sicher die Mondoberfläche zu erreichen.
Der Lander Chandrayaan-3 ist etwa zwei Meter groß und wiegt etwas mehr als 1.700 Kilogramm. Der Lander und der Rover verfügen zusammen über sechs Nutzlasten zur Erforschung des Mond-Südpols, einer Region mit Wassereis, die nach Ansicht der Wissenschaftler eine Quelle für Sauerstoff, Treibstoff und Wasser für künftige Mondmissionen sein könnte.
In den Tagen vor der Landung herrschte in Indien große Vorfreude und Aufregung. In Tempeln, Moscheen und Kirchen wurde gebetet, und Schulen, Gemeindezentren und die diplomatischen Vertretungen Indiens im Ausland luden die Menschen ein, die Landung über Live-Übertragungen mitzuerleben.
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Der Aufstieg Indiens zu einem bedeutenden Akteur in der Raumfahrt erfolgt vor den nationalen Wahlen im nächsten Jahr. Die Regierung von Premierminister Narendra Modi konzentriert sich auf die Förderung von Investitionen in den Raumfahrtsektor, insbesondere für Satellitenstarts.
Modi betonte beim Start der Mondmission, dass die ISRO “ein neues Kapitel in Indiens Weltraum-Odyssee” schreibe und damit “die Bestrebungen und Ambitionen eines jeden Inders” fördere.
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