Der Co-Vorsitzende der polnischen linken Partei Razem, Adrian Zandberg, machte am 16. Juli seinem Ärger über eine “schlechte und extrem unverantwortlichen Entscheidung” bei seinem Auftritt vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin persönlich Luft, wie die Welt vorgestern berichtete. Seine Aussage bezieht sich auf die Entscheidung der Bundesregierung zum Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie. Laut Welt stelle dies für Zandberg ein “Klimaverbrechen” dar. Außerdem würde die Schließung der verbliebenen deutschen Kernkraftwerke seiner Meinung nach “nur Gazprom und dem Kreml-Regime dienen”.
Bei seiner Ansprache wolle Zandberg ein Zeichen gegen die energiepolitischen Alleingänge Deutschlands setzen. Die Welt zitierte ihn mit den Worten:
“Das ist keine innere Angelegenheit Deutschlands so wie die polnische Energietransformation auch nicht.”
In der vergangenen Woche berichtete unter anderem auch bereits das ZDF über den polnischen Vorschlag, Polen könnte die drei noch laufenden deutschen AKWs pachten. Die Idee wäre auch nach der Berichterstattung des ZDF von der Linkspartei Lewica Razem ausgegangen. Deren Abgeordnete Paulina Matysiak hätte nach einem Besuch in Berlin gefordert, dass die polnische Regierung der Bundesregierung einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten solle. Doch am vergangenen Donnerstag habe auch der Europa-Ausschuss des polnischen Parlaments in Warschau darüber diskutiert, so das ZDF, welches den Vorschlag aber als unrealistisch einordnete:
“Der Vorschlag aus Warschau klingt verrückt: Polen könnte alte deutsche AKW pachten. Die Idee ist unrealistisch, verrät aber viel über die Sicht des Nachbarn auf deutsche Politik.”
Zum Ende diesen Jahres sollen die drei noch laufenden deutschen Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 abgeschaltet werden.
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