Eine russische Delegation unter Leitung des stellvertretenden Premierministers Alexandr Nowak hat im Auftrag von Präsident Wladimir Putin eine diplomatische und wirtschaftliche Reise in die Länder des Sahel in Afrika begonnen. Die Gruppe wird sich dort vor allem mit der Stärkung der Verbindungen in Handel, Energie und Infrastruktur befassen.
Die Delegation traf am Donnerstag in Mali ein und reiste später nach Burkina Faso weiter. Am Freitag soll die Reise in Niger enden.
Nowak traf sich in Bamako mit dem Premierminister von Mali, Choguel Kokalla Maïga, und dem Interimsstaatschef des Landes, Assimi Goïta. Die Gespräche drehten sich laut einer Erklärung des Pressedienstes der russischen Regierung um eine Ausweitung der Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Energie, Transport, Infrastruktur, Landwirtschaft und Rohstoffabbau.
Der stellvertretende russische Premier betonte Moskaus Entschlossenheit, Malis wirtschaftliches Potenzial zu fördern, und unterstrich die Absicht von Präsident Putin, den bilateralen Handel und die Zusammenarbeit auf ein neues Niveau zu heben.
Später am Donnerstag reiste die Delegation nach Burkina Faso weiter, wo Nowak und seine Mannschaft sich mit Premierminister Apollinaire Kyélem de Tambèla trafen. In der russischen Delegation befanden sich hochrangige Vertreter wie der stellvertretende russische Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow und Vertreter des staatlichen russischen Atomkraftunternehmens Rosatom.
Die Gespräche drehten sich um Fragen der bilateralen Zusammenarbeit und spiegelten Burkina Fasos Übereinstimmung mit Russland in globalen und regionalen Fragen wider. Diese schließen auch die gemeinsame Vision einer gerechteren internationalen Ordnung ein, die auf dem Völkerrecht beruht, und einer gestärkten zentralen Rolle der UN, teilte der Pressedienst der russischen Regierung mit.
Ende Oktober hatte Präsident Goïta von Mali Vertreter russischer Unternehmen in Bamako empfangen, um Möglichkeiten in der Textilindustrie, bei den Kohlenwasserstoffen, der Gold- und Baumwollverarbeitung zu erkunden.
Anfang des Monats sprach der Premierminister von Mali mit einer Delegation des russischen Ministeriums für Wissenschaft und höhere Bildung über die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Forschung.
Im Oktober 2023 hatte Burkina Faso ein Abkommen mit Rosatom für den Bau eines Atomkraftwerks unterzeichnet, nachdem der Interimspräsident des Landes, Ibrahim Traoré, Putin auf dem zweiten Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg darum gebeten hatte. Traoré nannte Moskau im vergangenen Jahr einen “strategischen Verbündeten”.
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