Der Branchenverband Eurometaux appellierte am Mittwoch mit einem offenen Brief an die Europäische Union eine sofortige Senkung der Stromkosten zu veranlassen, um die dauerhafte Schließung von Metallproduktionsanlagen zu verhindern, das berichten unter anderem die Deutschen Wirtschaftsnachrichten sowie Reuters.
Demnach seien etwa “50 Prozent der EU-Produktionskapazitäten für Aluminium und Zink aufgrund der Stromkrise bereits vom Netz gegangen”, schrieb der Verband an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Eurometaux erwartet, dass die Europäische Union die 50-Millionen-Euro-Schwelle für Subventionen anhebt, die die EU-Länder angeschlagenen Unternehmen anbieten können, indem sie Steuern und Umlagen auf Strom und Gas begrenzen und einen EU-Nothilfefonds für energieintensive Industrien einrichten.
Der Verband betonte, dass die Energiekrise eine “existenzielle Bedrohung für die Zukunft der europäischen Metallhütten” darstellt. In dem Brief, der von 40 Chefs namhafter europäischer Unternehmen – darunter die Vorstands-Vorsitzenden der Wieland-Werke AG in Ulm mit 8.000 Mitarbeitern sowie der Trimet Aluminium AG in Essen mit 1.700 Angestellten – unterzeichnet wurde, hieß es weiter:
“Wir fordern die Staats- und Regierungschefs der EU und der Mitgliedstaaten auf, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um ihre strategischen stromintensiven Industrien zu erhalten und dauerhafte Arbeitsplatzverluste zu verhindern”
Das Runterfahren der Zink-, Aluminium- und Siliziumproduktion hat die Verbraucher in der europäischen Stahl-, Auto- und Bauindustrie bereits mit schweren Engpässen konfrontiert, doch werden diese in “größeren Mengen für Europas Netzinfrastruktur, Elektrofahrzeuge, Sonnenkollektoren, Windturbinen und Wasserstoff-Elektrolyseure benötigt”, heißt es final in dem Schreiben.
Die EU-Minister treffen sich am 9. September, um dringende Maßnahmen zu beschließen, um auf einen Anstieg der Gas- und Strompreise infolge der antirussischen Sanktionen zu reagieren.
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