Der Hautbahnhof in Nürnberg soll angesichts zuletzt gestiegener Kriminalitätszahlen sicherer werden. Medienberichten zufolge gehört zu dem neuen Sicherheitskonzept auch, dass die eigentlich für Eisenbahnanlagen zuständige Bundespolizei künftig Unterstützung von der US-amerikanischen Militärpolizei erhält.
Der Pressesprecher des 7th Army Training Command Grafenwoehr, André Potzler, sagte bei einem Spitzengespräch zwischen der Stadt Nürnberg, der Bundes- und Landespolizei, der Deutschen Bahn (DB) und Stadtreklame:
“Die Angehörigen der US-Streitkräfte und ihre Familien wissen die Gastfreundschaft in der Region sehr zu schätzen und kommen seit Jahrzehnten gerne nach Nürnberg. Als es vor einigen Wochen zu einem Zwischenfall mit US-Militärangehörigen kam, reagierte Brigadegeneral Joseph Hilbert sofort (…) in Absprache mit den deutschen Behörden ordnete er eine Bestreifung des Hauptbahnhofs durch US-Militärpolizei zur Unterstützung der deutschen Sicherheitskräfte an.”
Bei dem erwähnten Vorfall hatten US-Soldaten nach einem Diskothekenbesuch einen Bundespolizisten verletzt, als dieser einen Streit zwischen ihnen schlichten wollte.
Das Spitzentreffen hatte der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König (CSU) anberaumt. Er begründete seine Initiative so:
“Die Zahlen für 2022 aus der Kriminalitätsstatistik der Bundespolizei, die mit der Deutschen Bahn für die Sicherheit im Nürnberger Hauptbahnhof zuständig ist, haben mich bewogen, alle an einen Tisch zu holen.”
Im Jahr 2022 wurden im Nürnberger Hauptbahnhof 2250 Straftaten begangen, davon 548 Gewaltdelikte, 992 Diebstähle und 40 Sexualstraftaten. Im Jahr 2021 waren es insgesamt noch 1575 Taten gewesen. Nur in Hamburg (667) und Hannover (549) kam es im vergangenen Jahr zu mehr Gewaltdelikten.
Eingesetzt werden sollen die US-Militärstreifen zunächst an Wochenenden, weil es dann zu einem verstärktem Aufkommen angetrunkener Diskotheken- und Kneipenbesucher komme, so die Medienberichte.
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