
Seit neun Tagen blockieren griechische Nutztierhalter die Hauptumgehungsstraße der Stadt Patras. Weitere Landwirte blockieren seit elf Tagen die Autobahn Antirrio–Ioannina. Sie alle verstehen sich als Teil eines landesweiten Bauernprotests in ganz Griechenland, womit die Viehzüchter gegen die Streichung ihrer Subventionen protestieren. Den Bauern wurde die staatliche Unterstützung im Auftrag der Europäischen Kommission gestrichen, weil sie angeblich bei der Angabe ihrer landwirtschaftlichen Flächen gelogen hatten.
Nach einer EU-Vorschrift dürfen nur die Bauern von ihren Staaten subventioniert werden, die Größe und Grenzen ihres privaten Landbesitzes mitteilten. Nachdem griechische Bauern das Weideland für ihre Tiere aber offenbar in der Tradition der Allmende nutzen oder jedenfalls die Grenzen ihres Weidelands nicht hatten angeben können, war für sie bislang eine Sonderregelung vereinbart worden.
Dabei hatten sie, um der Vorschrift Genüge zu tun, fiktive Grenzen angeben dürfen. Zuletzt wurde diesen Landwirten unterstellt, sie hätten in Bezug auf ihren privaten Landbesitz gelogen, um Subventionen zu kassieren. Ab Anfang dieses Monats werden ihnen die staatliche Förderung nicht mehr überwiesen.
Die griechische Zeitung Ekathimerini berichtete am Dienstag, dass sich Landwirte und Viehzüchter aus ganz Westgriechenland am Dienstagabend den Gewerkschaftskundgebungen in Patras, Aigio und Agrinio anschließen würden. Dort werden neben den Bauernprotesten auch Gewerkschaftsproteste gegen den Staatshaushalt 2026 organisiert.
Die Gewerkschaft von Patras wird am Dienstag um 19.30 Uhr (Ortszeit) ihre Kundgebung abhalten. Die Landwirte und Viehzüchter aus Aigialeia wollen sich für ihren Protest auf der Brückenkreuzung Selinounta versammeln. Weitere Kundgebungen werden zum Beispiel auch an den Kontrollpunkten in Kato Achaia und Kalavrita durchgeführt werden.
In Agrinio wird das Gewerkschaftshaus um 18.30 Uhr (Ortszeit) auf dem zentralen Platz der Stadt eine Kundgebung veranstalten, an der Landwirte und Viehzüchter aus der Blockade von Angelokastro teilnehmen werden. Die Bauern, die seit elf Tagen die Autobahn Antirrio-Ioannina blockieren, wollen sich mit Traktoren in Agrinio beteiligen.
Landwirte, die an der Blockade auf der Evinos-Brücke beteiligt sind, werden voraussichtlich am Donnerstag mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Traktoren nach Messolonghi fahren. Die Bauern aus dem Nordwesten von Aitoloakarnania wollen an der Blockade in Vonitsa verbleiben, während Gruppen aus Nafpaktia und Dorida ihre Informationsaktivitäten fortsetzen.
In Ilia halten Landwirte und Viehzüchter weiterhin an den Straßensperren an der Kreuzung Pyrgos und auf der alten Nationalstraße Patra–Pyrgos aus. Aktuell werden neue Blockaden auf der alten Nationalstraße Antirrio–Ioannina in der Nähe von Aitoliko eingerichtet. Die Bauern meinen es ernst mit ihren Forderungen.
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