Die Zollabfertigung in Wladiwostok führte im Jahr 2022 mehr als 197.000 Gebrauchtwagen ein, das sind 72 Prozent mehr als im Jahr 2021, teilte der Pressedienst des Zollamtes Wladiwostok der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Die Agentur berichtet:
“Die Zahl der von den Zollbeamten abgefertigten Autos ist im Juni stark gestiegen und erreichte 15.000 in einem Monat. Im November stieg die Zahl weiter auf 28.000. Im Dezember kam es zu einem leichten Rückgang auf 26.000. Die meisten Gebrauchtwagen, die über den Zoll von Wladiwostok importiert wurden, waren japanische Marken wie Toyota, Mazda, Nissan, Honda, Subaru und Suzuki sowie die koreanischen Hyundai und Kia.”
Russische Medien hatten zuvor berichtet, dass die Einfuhren von Gebrauchtwagen nach Russland seit Anfang des Jahres 2022 stark gestiegen waren, während die Importe von Neuwagen durch die im Frühjahr verhängten Sanktionen deutlich zurückgegangen waren. So zitierte die Zeitung Iswestija Daten der Analyseagentur Avtostat, wonach im Jahr 2022 fast 83 Prozent mehr Gebrauchtwagen nach Russland eingeführt worden waren als im Jahr zuvor. Die Zeitung stellte fest:
“Die meisten Gebrauchtwagen (58 Prozent) werden aus Japan nach Russland importiert. Das zweitbeliebteste Land, aus dem Gebrauchtwagen eingeführt werden, ist Weißrussland (16,3 Prozent), an dritter Stelle steht Südkorea (7,3 Prozent). In den elf Monaten des Jahres 2022 wurden 6,4 Prozent aller Gebrauchtwagen aus Deutschland importiert. 4,6 Prozent dieser Fahrzeuge wurden dabei über Armenien und 1,2 bis 1,6 Prozent über Kirgistan und Georgien eingeführt. Bei den aus dem Ausland importierten Neuwagen ist China mit 63 Prozent aller importierten Fahrzeuge ohne Kilometerstand führend. Kasachstan und Weißrussland liegen mit 18,3 Prozent und 4,2 Prozent auf den Plätzen zwei und drei. Neue Autos kommen auch aus Südkorea (3,1 Prozent), den Vereinigten Arabischen Emiraten (2,8), Armenien, Kirgistan (je 2,1) und Japan (1,5 Prozent).”
Laut den von der Iswestija befragten Experten sind die antirussischen Sanktionen der Hauptgrund für den Anstieg des Anteils der Gebrauchtwagen an den Einfuhren. Auch wegen der globalen Krise sind die Preise für Neuwagen weltweit gestiegen. Eine Rolle spielen außerdem die Zollabfertigungspreise. So stellte der Vizepräsident der Nationalen Auto-Union Jan Haizejer im Gespräch mit der Zeitung fest: “Unter sonst gleichen Bedingungen wird die Verzollung eines Neuwagens um ein Vielfaches teurer.”
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