Erneut sind Schiffe der russischen Marine zu einem Besuch in der kubanischen Hauptstadt Havanna eingetroffen. Dies ist bereits der zweite russische Flottenbesuch innerhalb von sechs Wochen und ein Zeichen für die sich vertiefenden Beziehungen zwischen Moskau und Havanna. Nach Angaben der kubanischen Streitkräfte handelt es sich bei den Schiffen, die am Sonntagmorgen (Ortszeit) in den Hafen einfuhren, um ein Ausbildungsschiff, ein Patrouillenschiff und ein Hochsee-Öltankschiff von Russlands Baltischer Flotte. Das Geschwader wird voraussichtlich bis zum 30. August im Hafen von Havanna bleiben.
Russland ist ein langjähriger Verbündeter Kubas. Havanna hatte den jüngsten Flottenbesuch bereits Anfang der Woche angekündigt und bezeichnete die Ankunft der russischen Kriegsschiffe als “historische Praxis” und als Zeichen der “Freundschaft und Zusammenarbeit”. Der Besuch der Schiffe sei ein Zeichen der herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Völkern, teilte die russische Botschaft in Kuba im Onlinedienst X (vormals Twitter) mit.
Bereits vom 12. bis 17. Juni waren vier Schiffe der russischen Marine zu einem Hafenbesuch nach Havanna gekommen, darunter ein mit Kernkraft angetriebenes U-Boot. Daraufhin tauchte vor Kubas Küste auch ein atomgetriebenes Jagd-U-Boot des US-Militärs auf. Ein US-Regionalkommando behauptete später, es handle sich um einen zuvor geplanten Routinebesuch des US-Stützpunktes Guantánamo Bay im Osten Kubas.
Auch das derzeitige Manöver dürfte von den USA genau verfolgt werden. Nach derzeitiger Einschätzung Washingtons stelle die Gruppe von vier Schiffen aber “keine Bedrohung dar”. Bei dem vorherigen Manöver bezeichneten US-Experten die Karibiktour der Kriegsschiffe als “symbolische Demonstration der Stärke” und als Reaktion auf die anhaltende Unterstützung der USA und des Westens für die Ukraine.
Auch in der Öffentlichkeit löste die Ankunft des Geschwaders große Aufregung aus. Die Kubaner schlenderten am Samstag über die Avenida del Puerto, um einen besseren Blick auf die Schiffe zu erhaschen. Die Behörden erklärten, dass interessierte Besucher am Sonntag und Montag das Ausbildungsschiff “Smolny” besuchen können.
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