Nach dem Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine kündigten westliche Marken massenhaft an, den russischen Markt zu verlassen. So schlossen Ikea, Adidas, Zara und andere ihre Geschäfte und verschwanden vom russischen Markt. Wie sich später herausstellte, allerdings nur vorübergehend. In den letzten anderthalb Jahren sind etwa 36 Marken nach einer gewissen Umstrukturierung auf den russischen Markt zurückgekehrt. Zu den Rückkehrern gehören Einzelhändler aus verschiedenen Segmenten: Kinderartikel, Haushaltswaren sowie Bekleidung und Schuhe, sagte Nadeshda Zwetkowa, die Leiterin des Vermieters CORE. XP für Einzelhandelsflächen, in einem Gespräch mit der Zeitung Iswestija. Sie stellte fest:
“Obwohl die Ankündigungen bezüglich des Ausstiegs von langer Dauer zu sein versprachen, kam es ein wenig anders, und die meisten Marken kehrten praktisch im selben Jahr 2022 zurück. In der Regel wurden sie entweder von Akteuren aus befreundeten Ländern (den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und so weiter) oder von russischen Managern aufgekauft.”
So wurde beispielsweise das Russlandgeschäft der spanischen Inditex von der libanesischen Daher-Gruppe aufgekauft, und die Marken der polnischen LPP in Russland wurden von einem chinesischen Konsortium übernommen, schreibt die Iswestija. Nadeshda Zwetkowa merkt dazu an, dass das Jahr 2022 aufgrund zahlreicher Neueinführungen alter Marken für sie eine phänomenale Zeit im Markt für Einzelhandelsimmobilien gewesen sei, “da ein hoher Anteil der Flächen von internationalen Bekleidungshändlern übrig blieb”.
Zuvor hatte der russische Industrie- und Handelsminister Denis Manturow in einem Interview mit der Zeitung Iswestija erklärt, dass ausländische Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit eingestellt oder Russland verlassen haben, meist daran interessiert sind, ihre Geschäftstätigkeit wieder aufzunehmen oder die Bedingungen für eine künftige Rückkehr sicherzustellen. Sie würden dabei “verschiedene Lösungen” erwägen, darunter “die Übertragung von Vermögenswerten an inländische Investoren”, betonte der Minister und erklärte:
“Es wird an verschiedenen Optionen gearbeitet: Vor allem an der Veräußerung von Vermögenswerten an ein lokales Management, an einen Franchisepartner, an andere Branchenpartner sowie an die Veräußerung von Vermögenswerten an eine dritte Organisation oder einen Unternehmer in Russland. Die Entscheidung wird jedoch jedes Mal von dem Unternehmen selbst getroffen. Wir beobachten unsererseits ständig die Situation mit den ‘ausscheidenden’ Unternehmen und bieten, wenn nötig, Unterstützung an, nehmen am Verhandlungsprozess als eine Art Vermittler teil und helfen, eine für alle Parteien akzeptable Lösung zu finden.”
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