Liu Liange, ehemaliger Vorstandschef der Bank of China, ist am Dienstag von einem Gericht in der ostchinesischen Provinz Shandong zu einer Todesstrafe mit zweijährigem Aufschub verurteilt worden. Der 63-Jährige wurde für schuldig befunden, während seiner Amtszeit Bestechungsgelder in Höhe von 121 Millionen Yuan (rund 16 Millionen Euro) angenommen zu haben. Außerdem soll Liu illegale Kredite genehmigt haben, die zu Verlusten von mehr als 190 Millionen Yuan (25 Millionen Euro) führten.
Der zweijährige Aufschub sieht vor, dass das Urteil nur vollstreckt wird, wenn er in dieser Zeit weitere Straftaten begeht. Bleibt die Strafe ausgesetzt, wird er zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem verliert er seine politischen Rechte auf Lebenszeit, sein Vermögen wird beschlagnahmt. Zudem muss er eine Geldstrafe in Höhe von 150.000 Yuan (rund 20.000 Euro) zahlen.
Der 1961 geborene Liu wurde 2019 zum Vorsitzenden der Bank of China ernannt. Im Jahr 2023 wurde er aus der Kommunistischen Partei Chinas ausgeschlossen. Ende März teilte die Disziplinarkommission der Partei mit, gegen den Bankier zu ermitteln.
In den letzten Jahren hat China seinen Kampf gegen Korruption im Finanzsektor verstärkt, wobei auch gegen hochrangige Bankmitarbeiter wegen Korruption und Unterschlagung ermittelt wird. Liu gestand seine Verbrechen, ein Großteil der veruntreuten Gelder wurde bereits zurückgegeben. Trotz seiner Reue entschied das Gericht, dass die Höhe der Bestechungsgelder und die Schwere seiner Vergehen eine harte Strafe rechtfertigen.
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