Die Angriffe des ukrainischen Militärs auf das Kernkraftwerk Kursk, im gleichnamigen Gebiet in der Stadt Kurtschatow gelegen, sind eines der Themen einer Pressemitteilung des Ermittlungskomitees der Russischen Föderation vom 21. März 2025. Genauer gesagt, wurde bei diesen Attacken sogar ausgerechnet das Zwischenlager für verbrauchten Kernbrennstoff vor Ort angegriffen.
Verbrauchter Kernbrennstoff ist so gut wie immer selbst schwer verstrahlt sowie zusätzlich mit hochradioaktiven und hochgiftigen Stoffen kontaminiert. Daher ist ein Angriff auf ein End- oder Zwischenlager in diesem Kontext weitestgehend mit einem Angriff auf zum Beispiel einen beladenen Reaktor gleichzusetzen.
Vorfälle dieser Art gab es mehrere. Am 14. Juli 2023 etwa wurde eine Kamikazedrohne unweit des Kraftwerks abgefangen. Am 28. Oktober 2023 griff das Kiewer Regime das Zwischenlager für verbrauchten Kernbrennstoff mit drei Starrflügel-Kamikazedrohnen an – eine davon schlug in das Endlager ein und beschädigte mit ihrer Explosion dessen Wandung, während zwei auf dem Gelände des Verwaltungskomplexes des Kraftwerks niedergingen.
Um diesen Fall geht es dem Ermittlungskomitee bei der folgenden Passage seiner Presseerklärung vom 21. März 2024:
“Registriert wurde die Tatsache, dass seitens des Kiewer Regimes der Versuch begangen wurde, einen nuklearen Terroranschlag zu verüben – dabei wurde ein Zwischenspeicher für verbrauchten Kernbrennstoff beschädigt. Mittäter werden ermittelt.”
Knapp ein Jahr später, in der Nacht auf den 22. August 2024, griff das ukrainische Militär das Atomkraftwerk Kursk erneut an – nachts darauf ebenfalls, wobei erneut das Zwischenlager für verstrahltes Brennmaterial das Ziel war: Eine Kamikazedrohne wurde durch Mittel der elektronischen Kampfführung vom Kurs ab- und zu Boden gebracht und anschließend unweit des Zwischenlagers aufgefunden.
Als Waffe trug die Drohne eine zum Sprengkopf umgebaute panzerbrechende Hohlladungsgranate einer RPG-7-Panzerfaust – der bei ihrer Explosion gebildete Metallstrahl habe wohl die Wandung durchschlagen und einen Teil des toxischen und hochionisierten Behälterinhalts in der Umgebungsluft verteilt.
Daten der Ermittler besagen, dass diese Drohnenangriffe von Kirill Budanow, dem Leiter der Hauptdirektion für Aufklärung beim ukrainischen Verteidigungsministerium, dem Befehlshaber der ukrainischen Luftwaffe Nikolai Oleschtschuk und dem Befehlshaber der ukrainischen Seestreitkräfte Alexei Neischpapa mit organisiert wurden. Gegen sie wurde Anklage in Abwesenheit erhoben und sie wurden zur Fahndung ausgeschrieben.
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