Gazprom hat um 08:00 Uhr Moskauer Zeit im Zusammenhang mit dem Ablauf des Transitabkommens mit der ukrainischen Seite die Gaslieferungen nach Europa über die Ukraine eingestellt, vermeldet die Holding.
Durch die mehrfach und überdeutlich zum Ausdruck gebrachte Weigerung des Kontrahenten, der Naftogaz Ukraine, stehe Gazprom ohne technische und rechtliche Möglichkeiten da, Erdgas über das Gasnetz der Ukraine nach Europa zu liefern.
Im ukrainischen Ministerium für Energiewirtschaft hat man den Stopp des Erdgastransits ebenfalls zeitnah verkündet – und als “geschichtsträchtiges Ereignis” bezeichnet. Damit sollen Russland die Absatzmärkte für sein Erdgas und Einnahmen aus dessen Verkauf genommen werden. Die Gasversorgung der Ukraine selbst sei hingegen sichergestellt.
In der Tat könne die Ukraine den Binnenverbrauch decken, kommentiert Strana.ua – und zwar größtenteils durch Förderung auf Gasfeldern in den Gebieten Charkow und Poltawa. Doch durch den Transitstopp entfalle der einzige Grund, diese Gasfelder nicht anzugreifen, den Russland bisher hatte: Während zuvor damit zu rechnen gewesen sei, dass bei Wegfall von Erdgas aus diesen Vorkommen die ukrainische Seite dies kompensieren würde, indem sie sich am Transitgas aus Russland bediente, sei dies nun nicht mehr gegeben.
Auch Angriffe auf das Gasnetz seien nun aus demselben Grund möglich, wertet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg die Lage.
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