Um gegen die Drogenkriminalität und die illegale Fischerei in Ecuador wirksamer vorzugehen, ist Präsident Daniel Noboa mit Erik Prince eine “strategische Allianz” eingegangen. Der frühere US-Navy SEAL ist Gründer des privaten Sicherheits- und Militärunternehmens Blackwater, das jetzt unter dem Namen Academi firmiert. Auf der Plattform X begründet Noboa seine Entscheidung damit, dass das organisierte Verbrechen in Ecuador Angst verbreite und davon ausgehe, dass es ungestraft agieren könne. Diese Zeit sei nun vorbei.
El crimen organizado ha sembrado miedo y ha creído que puede operar con impunidad. Se les acaba su hora. Empieza la ayuda internacional en el Ecuador. En reunión con @realErikDPrince, fundador de Blackwater, hemos establecido una alianza estratégica para fortalecer nuestras… pic.twitter.com/9IDnzADqvg
— Daniel Noboa Azin (@DanielNoboaOk) March 11, 2025
In seinem Eintrag auf X zeigt Ecuadors Präsident ein gemeinsames Foto mit Prince und spricht von einer “internationalen Hilfe” für seine Regierung. Noboa sagt dabei der Drogenkriminalität den Krieg an.
“Es gibt keinen Waffenstillstand. Es gibt keinen Rückzug. Wir sind im Vormarsch.”
Die Abmachung zwischen Noboa und Prince stößt bei vielen Ecuadorianern auf Unverständnis. In den Kommentaren verweisen viele Nutzer darauf, dass es sich um keine “internationale Hilfe” handele, da Ecuador für die Dienstleistungen der Söldner werde zahlen müssen. Andere fragen sich, ob eine solche Allianz mit der Verfassung des südamerikanischen Landes kompatibel sei. Erinnert wird auch an zahlreiche Skandale um die Tätigkeit dieser Söldnertruppe.
Das von Prince gegründete Militärunternehmen ist dafür bekannt, aus bewaffneten Konflikten weltweit Kapital zu schlagen. So hatte der Blackwater-Gründer während des chaotischen Rückzugs der US-Truppen aus Afghanistan im August 2021 den Einheimischen angeboten, angesichts der anrückenden Taliban-Truppen für 6.500 US-Dollar aus dem Land evakuiert zu werden. Bekannt ist auch ein Fall aus dem Irak-Krieg, als Blackwater-Mitarbeiter in Bagdad 17 Zivilisten massakriert hatten. Ihrerseits wirft Venezuela der Söldnertruppe einen gescheiterten Versuch vor, im Jahr 2020 im Auftrag der US-Regierung für fast 50 Millionen US-Dollar Präsident Nicolas Maduro zu stürzen.
In den vergangenen Jahren hat sich die Sicherheitssituation in Ecuador signifikant verschlimmert. Eine Ursache dafür ist, dass das südamerikanische Land aufgrund seiner geografischen Lage am Pazifik und der gemeinsamen Grenze mit den zwei größten Koka-Anbauländern Kolumbien und Peru dem organisierten Verbrechen günstige Logistikrouten bietet. Darüber hinaus hat Ecuador keine eigene Währung mehr und nutzt stattdessen den US-Dollar, was die Geldwäsche erleichtert. Hinzu kommt noch, dass kriminelle Banden die Politik und die Behörden des Landes unterwandert haben.
Mehr zum Thema – Cannabis im Gepäck: Eltern bestätigen Freilassung eines in Russland festgenommenen US-Amerikaners