Das russische Gebiet Kursk hat am frühen Sonntagmorgen einen folgenschweren Drohnenangriff aus der Ukraine erlitten. Diesmal wurde die Gebietshauptstadt Kursk getroffen. Der Gouverneur des an die Ukraine grenzenden Gebiets Kursk, Roman Starowoit, meldete die Attacke um 03:54 Uhr Ortszeit (02:54 Uhr Berliner Zeit). Der Politiker schrieb auf Telegram, dass das unbemannte Luftfahrzeug gegen das Dach des Bahnhofs gerammt sei. Dadurch sei ein Brand entstanden.
In den sozialen Medien tauchten Fotos und Videos von der Unglücksstelle auf. Dort waren Flammen auf dem Dach des Gebäudes zu sehen. Eine Aufnahme zeigte auch Fahrgäste auf einem Bahnsteig. Eine Männerstimme kommentierte fluchend den Vorfall.
Um 08:21 Uhr Ortszeit meldete sich Starowoit auf Telegram wieder und gab Einzelheiten über die Drohnenattacke bekannt. Dem Politiker zufolge sei der Brand bereits um 3:46 Uhr Ortszeit gelöscht worden. Das Dach und die Fassade des Bahnhofsgebäudes sowie ein Bahnsteig seien zu Schaden gekommen. Durch die Explosionswelle seien darüber hinaus Schäden im Wartesaal und in einem Fußgängertunnel entstanden.
Starowoit berichtete außerdem über fünf Verletzte. Zum Zeitpunkt der Attacke hätten sich im Bahnhofsgebäude 50 Fahrgäste befunden. Sie seien umgehend evakuiert worden. Fünf Menschen hätten Verletzungen erlitten. Drei von ihnen seien in ein Krankenhaus zu einer gründlichen Untersuchung eingeliefert worden. Man habe sie aber inzwischen nach Hause entlassen.
Der Gouverneur wünschte allen Betroffenen gute Besserung und kündigte eine möglichst schnelle Beseitigung der Infrastrukturschäden an.
In dieser Woche hatte das russische Verteidigungsministerium mehrere versuchte Drohnenangriffe auf russische Regionen, darunter das Gebiet Kursk, gemeldet. Die meisten Drohnen wurden von der Luftabwehr rechtzeitig abgeschossen und richteten keine Zerstörungen an. Erst am frühen Sonntagmorgen meldete die Militärbehörde in Moskau eine verhinderte Terrorattacke auf die Hauptstadt. Auf Telegram hieß es, dass gegen 4 Uhr Ortszeit in der Nähe von Moskau ein unbemanntes Luftfahrzeug entdeckt und mit funkelektronischen Kampfmitteln unschädlich gemacht worden sei. Die Drohne sei daraufhin in einer unbewohnten Zone abgestürzt.
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