
Vor zwei Tagen hatte Reuters gemeldet, Thailands Luftangriffe vom Montag seien gegen kambodschanische Militäranlagen gerichtet gewesen, in denen weitreichende Artillerie untergebracht gewesen sein soll. Die Angriffe erfolgten, nachdem Daten der Militäraufklärung gezeigt haben sollen, dass Raketen, darunter auch ein in China hergestelltes Modell, zum Beschuss ziviler Gebiete eingesetzt werden könnten, wie ein thailändischer Militärvertreter mitgeteilt hatte.
Kambodscha und Thailand hatten sich dieser Tage die schwersten Kämpfe seit ihrem fünftägigen Konflikt im Juli geliefert, wobei beide Seiten sich gegenseitig vorwarfen, gegen einen von US-Präsident Donald Trump und dem malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim ausgehandelten Waffenstillstand verstoßen zu haben.
Aufgrund der Bewegung von Waffen und ihrer Reichweite sei das thailändische Militär zu dem Schluss gekommen, dass kambodschanische Streitkräfte sowjetische BM-21- und chinesische PHL-03-Raketen einsetzen könnten, um einen Provinzflughafen und ein staatliches Bezirkskrankenhaus zu beschießen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Konteradmiral Surasant Kongsiri.
“Auch unseren Geheimdienstinformationen zufolge gab es Versuche, die Koordinaten dieser Einrichtungen zu erfassen”, berichtete Surasant Kongsiri gegenüber Reuters, ohne näher auf den Vorgang einzugehen.
Thailändische Geheimdienstinformationen deuteten darauf hin, dass die Luftangriffe Militärdepots betrafen, darunter auch Raketenlager, so Surasant.
Wie die Bangkok Post heute meldet, seien die thailändischen Streitkräfte laut einem thailändischen Armee-Sprecher auf mögliche Angriffe mit weitreichenden Raketen durch Kambodscha vorbereitet. Für die Bevölkerung Thailands bestehe kein Grund zur Sorge.
Mit seiner Stellungnahme reagierte Generalmajor Winthai Suvaree am Mittwochabend auf Berichte über die Aufstellung von weitreichenden PHL-03-Mehrfachraketenwerfern in der Provinz Kampong Thom in Kambodscha. Die Dislozierung der Raketenwerfer war zuvor am selben Tag kurz auf der Facebook-Seite des Hauptquartiers der thailändischen Streitkräfte erwähnt worden.
Der General betonte des Weiteren, Kambodscha habe noch nie derartige weitreichende Raketenwerfer eingesetzt, und die Reichweite der in China hergestellten PHL-03-Werfer sei für die gegenwärtigen Umstände zu groß.
Suvaree unterstrich, die 2. Armee Thailands habe die Aufstellung der kambodschanischen Systeme nur gemeldet, um die Bevölkerung zu informieren; die Bevölkerung müsse sich keine großen Sorgen machen. Er erläuterte die Situation wie folgt:
“Die 2. Armee hat die Lage unter Beobachtung.” Er versicherte weiter: “Die thailändischen Streitkräfte haben Vergeltungsmaßnahmen vorbereitet, aber ich werde nicht näher darauf eingehen, wie diese durchgeführt werden sollen.”
Wie die Zeitung weiter schreibt, verfüge das kambodschanische Militär laut dem International Institute for Strategic Studies über 48 BM-21-Raketenwerfer, die regelmäßig eingesetzt werden, aber nur sechs PHL-03-Einheiten.
Laut Daten des US-Militärs kann das PHL-03-System gelenkte und ungelenkte Raketen mit einer Reichweite zwischen 70 und 130 Kilometern abfeuern, während die von der Sowjetunion entwickelte BM-21 eine Reichweite von 15 bis 40 Kilometern hat.
Der Flughafen Buri Ram liegt etwa 100 Kilometer von der Grenze entfernt und damit außerhalb der Reichweite der BM-21. Das Prasat-Krankenhaus in der benachbarten Provinz Surin liegt weniger als 30 Kilometer von der Grenze entfernt.
Auf der Pressekonferenz am Mittwoch erklärte Luftwaffenmarschall Jackkrit Thammavichai, Sprecher der Königlich-Thailändischen Luftwaffe, dass die Luftwaffe wichtige militärische Ziele wie Kommandozentralen, Drohnenkontrollzentren und Minen- und Waffenarsenale angreife, darunter auch solche, die die Sicherheit Thailands und der thailändischen Bevölkerung bedrohten.
“Wenn durch Geheimdienstinformationen oder andere Informationen eindeutig bestätigt wird, dass Kambodscha beabsichtigt, mit schweren Waffen Ziele in Thailand anzugreifen, seien es wichtige Gebäude, ist die Luftwaffe bereit, alle Ziele tief im Inneren Kambodschas anzugreifen”, so Jackkrit Thammavichai.
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