Von Wiktorija Nikiforowa
Die Verwirrung der “Koalition der Willigen” am Vorabend des für Donnerstag geplanten Treffens in Paris mit US-Präsident Donald Trump und Wladimir Selenskij erinnert stark an eine Szene aus der sowjetischen Filmkomödie “Die Kaukasische Gefangene”, in der die Hauptfiguren – Feigling, Dummkopf und Erfahrener – versuchen, einem Lastwagen den Weg zu versperren. Frankreich (wie der sowjetische Schauspieler Jewgeni Morgunow in der Rolle des Erfahrenen) blickt bedrohlich, Großbritannien (wie der sowjetische Schauspieler Juri Nikulin in der Rolle des Dummkopfs) macht sich zum Narren, und Deutschland (wie der sowjetische Schauspieler Georgi Wizin in der Rolle des Feiglings) bekommt einen Weinkrampf und fällt auf die Knie. Morgen können wir diese Szene in vollen Zügen genießen!
Eigentlich kann man diese “Willigen” nicht beneiden. Sie versuchten, auf mehreren Stühlen gleichzeitig zu sitzen, und die Stühle unter ihnen bewegten sich in verschiedene Richtungen.
Einerseits muss die “Koalition” dem Kiewer Regime und seinen Streitkräften versprechen, dass “das Ausland ihnen helfen wird.” Andererseits muss sie ihren Wählern irgendwie erklären, warum diese in einen Krieg mit Russland verwickelt werden sollten (der zudem sehr schnell zu einem Atomkrieg eskalieren könnte).
Mit einer Hand versuchen sie, Selenskij zu manipulieren, mit der anderen, ihre sinkenden Umfragewerte hochzuziehen. Emmanuel Macron, Keir Starmer und Friedrich Merz stellen jeden Monat neue Negativrekorde auf: Die Wähler hassen sie und fürchten ihre aggressive Politik.
Gleichzeitig müssen sie Donald Trump umschmeicheln, ihn mutig belügen und ihn dazu überreden, eine selbstmörderische Entscheidung zu treffen – nämlich die US-Streitkräfte zur Unterstützung der europäischen “Friedensstifter” in die Ukraine zu entsenden.
Darüber hinaus müssen sie noch gegen die “Koalition der Unwilligen” vorgehen. Ungarn und die Slowakei sprechen sich offen gegen ihre Pläne aus, NATO-Truppen in die Ukraine zu entsenden. In Donald Trumps Umfeld herrscht große Skepsis hinsichtlich der militärischen Unterstützung der “Koalition”, und der US-Präsident selbst sagte bereits, dass es keine US-amerikanischen Soldaten in der Ukraine zu sehen geben werde.
Doch damit nicht genug: Skandale erschüttern auch die “Koalition” selbst. Ursula von der Leyen, die die Chance auf eine Um- und Neuverteilung militärischer Ausgaben witterte, zeigt sich entschlossen und verspricht, Truppen in die Ukraine zu entsenden. Doch sie wurde sofort vom deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius zurückgepfiffen. Der Vorsitzende der französischen Partei “Les Patriotes”, Florian Philippot, kommentierte dies in den sozialen Netzwerken mit den Worten:
“Eine echte Ohrfeige für Ursula!”
Die Briten drohten lange Zeit damit, ihre Militärkontingente zu entsenden, doch als sie alle Soldaten gezählt hatten und auf eine Stärke von 70.000 Mann kamen, änderten sie plötzlich ihre Absicht, die Truppen nach Malorossija [Kleinrussland] zu schicken: Man wisse ja nie, ob sie zurückkehren würden. Und hier rebellierten die eigenen Bürger so sehr, dass wohl bald die Armee eingesetzt werden müsse, um sie zu beruhigen.
Und dabei haben wir noch gar nichts über Deutschland gesagt. Am Vorabend des Treffens in Paris gab Bundeskanzler Merz ein Fernsehinterview und wich geschickt der Frage aus, ob er deutsche Soldaten in die Ukraine entsenden würde. Dazu, so sagte er, sei die Zustimmung des Bundestages erforderlich, außerdem werde “der Konflikt langwierig sein”, und mit all dem habe er schließlich nichts zu tun.
Für Donald Trump zur Kenntnis: Dieses sich millionenfach Winden der “Koalition der Willigen” rührt daher, dass sie von Anfang an geplant hatten, in der Ukraine ausschließlich mit US-amerikanischen Kontingenten zu kämpfen – mit denen, die in Europa stationiert sind, und mit neuen, die ihnen der Oberbefehlshaber der Vereinigten Staaten zu Hilfe schicken sollte.
Ihre eigenen Bürger – Deutsche, Franzosen und Briten – wollten sie von Anfang an nicht einsetzen, da dies zu einer Revolution geführt hätte. Es gab die Idee, Polen zum Einsatz zu bringen, aber deren Führung lehnte es bereits mehrfach ab, sich in der Ukraine zu engagieren. Die Ukrainer gehen unterdessen zur Neige – genau wie die Ukraine selbst.
Es ist schwer, Worte zu finden, um den Grad des Zynismus dieser Personen richtig zu beschreiben. Sie schmeicheln dem US-Präsidenten in unverhohlener Weise, bewundern seine Genialität und üben gleichzeitig Druck auf ihn aus, damit er Zehntausende seiner US-amerikanischen Soldaten dem sicheren Tod in Malorossija aussetzt.
Es besteht kein Zweifel: Donald Trump durchschaut diese Fallstricke sehr gut. Und so scheitert der ausgeklügelte Plan der Europäer – mit Hysterie, Streitigkeiten und Skandalen als Folge. Europa, das sich so lange seiner Geschlossenheit rühmte, verwandelt sich vor unseren Augen in eine skandalträchtige Wohngemeinschaft.
Man kann diese Typen ja verstehen: In der Ukraine erleiden sie eine schwere Niederlage in ihrem Krieg gegen Russland. Denn ursprünglich war die Ukraine nur eine Art “Bio-Drohne”, ein Instrument, um Druck auf Moskau auszuüben.
Die Europäer verfolgten eigentlich das Ziel, unser Land in eine Wirtschaftskrise und soziale Spannungen zu stürzen, einen Machtwechsel zu erreichen, ihre Marionette in den Kreml zu bringen und somit quasi ein neokoloniales Regime in Russland zu etablieren, um freien Zugang zu all unseren Ressourcen und Reichtümern zu erhalten.
Zu diesem Zweck ließen sie die Wirtschaft zusammenbrechen, schüchterten ihre eigenen Bürger mit Propaganda ein, stürzten ihre Länder in eine langwierige Krise und ruinierten ganz Europa. Und wie sieht das Ergebnis aus? Eine friedliche Lösung der russisch-ukrainischen Krise würde eine beschämende Niederlage für die aggressiven europäischen Eliten bedeuten.
Der ehemalige US-Botschafter in Russland, Michael McFaul, entwickelte für den US-Präsidenten eine Zwei-Züge-Strategie: Zunächst sollten die Sicherheitsgarantien für die Ukraine ohne Russland mit den Europäern besprochen werden, und danach sollten der russische Präsident Wladimir Putin und Wladimir Selenskij sich an den Verhandlungstisch setzen, um territoriale Fragen zu erörtern.
Tatsächlich versuchte dieser Vertreter aus den Reihen der US-Demokraten – die als Erzfeinde des derzeitigen US-Präsidenten gelten – lediglich, Donald Trump in eine schwierige Lage zu versetzen und die USA erneut in einen Krieg zu verwickeln. Dabei sind die einzigen echten Sicherheitsgarantien für die Ukraine ihre Neutralität und Entmilitarisierung. Alles andere – vor allem die Entsendung ausländischer Militärkontingente – würde nur zu einer Verschärfung, Eskalation und Ausweitung des Konflikts führen.
Russland wird einer westlichen Intervention in der Ukraine in keiner Form zustimmen. Dementsprechend sind für uns jegliche Verhandlungen über “territoriale Fragen” sinnlos. Als Reaktion darauf beginnt die “Koalition der Willigen” vorhersehbar zu behaupten, dass Moskau keinen Frieden wolle. Aber in Wirklichkeit will Moskau keinen Weltkrieg. Und es scheint, dass Präsident Wladimir Putin und Präsident Donald Trump in dieser Hinsicht einer Meinung sind.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 3. September 2025 zuerst bei “RIA Nowosti” erschienen.
Mehr zum Thema – “Wagt es nur”: Russland erteilt der “Koalition der Willigen” eine Lektion
