Wie Sergei Axjonow, das Oberhaupt der Halbinsel Krim, am frühen Mittwochmorgen auf Telegram berichtete, werden vier Siedlungen in unmittelbarer Nähe eines Munitionsdepots im Osten der Halbinsel evakuiert. Rund 2.200 Menschen seien aufgefordert worden, vorübergehend umzusiedeln. Sie würden in Schulen in provisorischen Unterkünften untergebracht.
Auch die Tawrida-Autobahn, die den Küstenort Kertsch mit Sewastopol verbindet, wurde auf einem Abschnitt gesperrt. Die Behörden kündigten einen geänderten Fahrplan für Busse und Umleitungen für Autos an.
Nach Medienangaben kam es zu den ersten Explosionen gegen 4.30 Uhr morgens (Lokalzeit). Unbestätigten Berichten zufolge brennt ein Munitionsdepot nahe der Stadt Stary Krim. Mehrere Telegram-Kanäle veröffentlichen Videos, die einen Großbrand zeigen. Laut Axjonow sei niemand verletzt worden.
Lokale Telegram-Kanäle, die sich auf Anwohner berufen, schreiben, das Depot sei mit Raketen oder Drohnen angegriffen worden. Das Gelände befindet sich weit von der Frontlinie entfernt.
Am Mittwochmorgen erklärte der ukrainische Geheimdienst, für den Beschuss des Munitionslagers verantwortlich zu sein. Kirill Budanow, der Chef der Behörde, bezeichnete den Brand als “Ergebnis einer erfolgreichen Operation” seiner Behörde und der ukrainischen Streitkräfte. “Der Feind verschweigt das Ausmaß der Schäden und die Zahl der Opfer”, schrieb er auf Telegram. Er bedankte sich bei “ukrainischen Patrioten auf der Krim für die zusätzlichen detaillierten Informationen”.
Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich noch nicht zu dem Vorfall.
Mehr zum Thema – China zu Anschlag auf Krimbrücke: “Von Angriffen auf zivile Einrichtungen sollte abgesehen werden”