Der Medienpreis M100 geht in diesem Jahr an “das ukrainische Volk”. Der Beirat des Preises begründete die Entscheidung damit, dass kein Volk der Welt in den vergangenen Monaten “so leidenschaftlich den Wert der Freiheit demonstriert” hätte. Die Ukraine kämpfe “einen historischen Kampf für seine Werte”. Wörtlich heißt es in der in pathetischem Ton gehaltenen Mitteilung:
“Mit heldenhaftem Mut und unbeugsamem Willen verteidigt sich das ukrainische Volk seit Monaten gegen die brutale Invasion Russlands. Kein Volk der Welt hat in den letzten Monaten so leidenschaftlich den Wert der Freiheit und ihre zerbrechliche Verwundbarkeit demonstriert wie die Ukraine. Das Land kämpft einen heroischen Kampf für seine Werte: Unabhängigkeit und Freiheit. Und verteidigt sie Tag für Tag, Stunde für Stunde unter mörderischem Beschuss. Was für uns selbstverständlich ist, versuchen Ukrainerinnen und Ukrainer unter Einsatz ihres Lebens seit Monaten für sich zu erhalten. Ein Volk, das in seinen dunkelsten Stunden zu einer Nation geworden ist und in seinen schwersten Zeiten nach Demokratie strebt. Ihr Leid ist nicht diskutabel. Es ist ein Krieg gegen Demokratie, Freiheit und unser Wertesystem. Die Menschen in der Ukraine verdienen unseren tiefsten Respekt, unsere Hochachtung, unsere Unterstützung und unsere Solidarität. Sie kämpfen auch für uns.”
Stellvertretend für “alle Ukrainer” soll der ukrainische Unternehmer und frühere Boxer Wladimir Klitschko den Preis am 15. September im Orangerieschloss in Potsdam entgegennehmen. Die Laudatio sollen die Botschafterin der USA in der Ukraine Amy Gutmann sowie der frühere EU-Ratspräsident Donald Tusk aus Polen halten. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz ist für die politische Laudatio bei der Preisverleihung eingeplant.
Der “M100 Media Award” wird seit dem Jahr 2005 an Personen verliehen, die sich aus Sicht des Beirates für europaweite Verständigung sowie die Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Im letzten Jahr hatte der umstrittene russische Aktivist Alexej Nawalny den Preis empfangen.
Der Preis wird unter anderem vom Auswärtigen Amt, der Bundesregierung sowie der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung gefördert.
Das Medientreffen stellt eine Initiative der Potsdamer Stadtregierung sowie des Vereins “Potsdam Media International” dar.
In früherer Vergangenheit wurden mit diesem Preis bereits auch der dänische Karikaturist Kurt Westergaard (2010), der frühere EZB-Chef Mario Draghi (2012), der ukrainische Politiker Witali Klitschko (2014) und der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel (2018) ausgezeichnet.
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